-  Stadtarchiv Wismar
 -  Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
 -  06.: 1. Kläger F
Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 - 06. 1. Kläger F
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Datierung

Signatur

Prozessgegenstand


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 0771
Prozessgegenstand: Citationis ex lege diffamari Auseinandersetzung um Beleidigung in Wort und Tat
Alte Signatur: Wismar F 2 (W F 1 n. 2)
Laufzeit: 20.10.1657-09.05.1660
Fallbeschreibung: Bekl. hat seine mittlerweile verstorbene Mutter geschlagen und beleidigt. Er hat sie und seine Schwester, Ehefrau des Peter Gammelkorn, Hexen und Huren genannt und gedroht, sie auf den Scheiterhaufen zu bringen. Auf die Beschwerden der Frauen fordert der Rat ihn zur Ruhe auf und entzieht ihm schließlich das mütterliche Erbe. Kl. bittet, das Erbe dem Fiskal zuzuschlagen. Das Tribunal fordert Bekl. am 03.11.1657 zur Antwort auf. Am 25.01.1658 bittet Bekl., zunächst das Ratsgericht über den Fall entscheiden zu lassen. Das Tribunal fordert Kl. am 28.01. zur Antwort auf. Am 26.04. fordert Kl., den Fall vor dem Tribunal zu behandeln, am 28.04. schließt das Tribunal die Beweisaufnahme. Am 15.06.1658 besteht der Rat auf seinem Recht, den Prozeß selbst zu entscheiden und das Erbe an sich zu ziehen. Am 18.04.1659 fordert das Tribunal den Rat auf, die Akten einzusenden und den Bekl., sich zu den Vorwürfen zu äußern. Am 13.06. gehen die Akten ein, am 04.07. bestreitet Bekl. die Anklage und bezeichnet sie als "erdichtet". Am 06.07.1659 fordert das Tribunal Kl. zur Antwort auf, am 09.05.1660 gibt es die Akten an den Rat zurück, der Ausgang des Verfahrens erhellt nicht.
Instanzenzug: 1. Tribunal 1657-1660
Kläger: (2) Fiskal des Tribunals
Beklagter: Claus Lindow als Nebenbekl.
Anwälte: Bekl.: Dr. Joachim Zander (A & P) Nebenbekl.: Dr. Henning Christoph Gerdes (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0771


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 0772
Prozessgegenstand: Mandatum poenale Auseinandersetzung um Wettbewerbsverzerrung
Alte Signatur: Wismar F 3 (W F 1 n. 3)
Laufzeit: (1658) 12.07.1658-15.04.1659
Fallbeschreibung: Kl. beschweren sich darüber, daß das Schusteramt ihren Gesellen in den anderen Hansestädten Schwierigkeiten bereitet, weil sie bei Freischustern gearbeitet haben, weshalb Kl. keine Gesellen mehr bekommen. Da dies gegen ihre Privilegien verstößt, haben sie sich zunächst beim Rat beschwert, der sie an Tribunal verwiesen hat, und erbitten ein Strafmandat an Bekl., das ihnen untersagt, sie im Wettbewerb zu behindern. Das Tribunal weist Bekl. am selben Tag bei Androhung von 200 Rtlr Strafe entsprechend an. Am 12.02.1659 berichten Kl., daß Bekl. erneut ihren Gesellen Probleme bereiten würden und erbitten erneut Mandat an Bekl. Das Tribunal weist am 15.02. a) Fiskal an, den Fall zu verfolgen, b) die Bekl. an, Kl. nicht weiter zu beschweren und c) Schusteraltermann Hans Teede an, dafür zu sorgen, daß die Gesellen der Freischuster in Hamburg aufgrund seiner Denunziation keinen Schaden erleiden. Am 22.02. beschuldigt Teede die Kl. der Lüge, am 28.02. erbitten Kl. erneut Strafmandat gegen Bekl. wegen der Verfolgung ihrer Gesellen in Hamburg. Das Tribunal fordert den Rat am 01.03. auf, Bekl. entsprechend anzuweisen.Am 02.03. verteidigen sich Bekl. gegen falsche Beschuldigungen, am 04.03. verweist das Tribunal sie an Fiskal. Am 14.04.1659 erbitten Bekl. die Vermittlung eines Vergleichs zwischen den Parteien, weiteres erhellt nicht.
Prozessbeilagen: (7) von Tribunalspedell Christoph Havemann ausgestellte Übergabequittung für ein Tribunalsmandat vom 13.07.1658; Schreiben des Jacob Hagebusch, Schuhknecht in Hamburg, an Abraham van Dorn vom 07.02.1659; Schreiben des Wismarer Schusteramtes an seine Kollegen in Hamburg vom 06.06.1658 und deren Antwort vom 23.07.1658 und 29.03.1659; Schreiben des Lübecker Schusteramtes an Wismarer Amt vom 13.07.1658
Instanzenzug: 1. Tribunal 1658-1659
Kläger: (2) Bartelt Frölich und Abraham van Dorn, Freischuster zu Wismar
Beklagter: Amt der Schuster zu Wismar
Anwälte: Kl.: Dr. Heinrich Schabbelt ( A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0772


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 0811
Prozessgegenstand: Appellationis Auseinandersetzung um den Verkauf von Tabak
Alte Signatur: Wismar F 38 (W F 1 n. 38)
Laufzeit: (1658-1689) 27.03.1689-13.12.1690
Fallbeschreibung: Kl. ist Bürger in Wismar geworden unter der Voraussetzung, daß er den von ihm verarbeiteten Tabak selbst verkaufen dürfe. Bekl. bestreiten ihm dieses Recht vor dem Gewett, das Ratsgericht, an das sich Kl. daraufhin wendet, bestätigt das Gewettsurteil und verbietet ihm den Handel. Dagegen appelliert Kl. an das Tribunal, erinnert an die ihm vom Bürgermeister Paris mündlich gegebene Zusage, die er anbietet zu beeiden. Am 29.06. tragen Bekl. ihre Einwände gegen die Appellation vor und verteidigen ihre alten Privilegien, am 15.11. fordert das Tribunal die Akten der Vorinstanz an, am 31.12.1689 bitten Bürgermeister und Rat, Kl. zum Ablösen der Akten aufzufordern. Am 21.02. werden Akten auf Antrag vom 28.01.1690 eröffnet und für unvollständig befunden, so daß Kl. am 01.05. Gewettsakten nachreicht. Am 02.08. beschwert Kl. sich, daß Rat Fässer, Kessel, Becken und Tabak hat bei ihm pfänden lassen und Notar Schilling die Aussage in seinem Fall über ein Gespräch mit Bürgermeister Paris verweigert und erbittet Mandat an ihn. Das Tribunal befiehlt Schilling am 29.08. binnen 8 Tagen zu antworten. Am 16.09. reicht Schilling seine Aussage ein. Am 20.10. lädt das Tribunal die Parteien zu einem Vorbescheid auf den 29.10. vor und schlägt vor, daß Kl. seinen Verkauf einstellt, Bekl. ihm dafür den Tabak zu dem Preis abnehmen, zu dem sie ihn in Hamburg kaufen. Am 03.11. lehnen Bekl. diesen Vorschlag ab, am 05.11. verurteilt Tribunal Bekl. dazu, Vorschlag anzunehmen oder zu gewärtigen, daß Kl. seinen Tabak a 1/4 oder 1/2 Pfund verkaufen darf. Am 11.11. akzeptieren Bekl. den Verkauf des Tabaks durch Kl., am 13.11. bittet Kl. auch in 1/8 Pfund verkaufen zu dürfen, was vom Tribunal am 21.11.1690 abgelehnt wird.
Prozessbeilagen: (7) Ratsgerichtsurteile vom 22.10.1687, 28.04.1688, 09. und 16.01.1689 ; Gewettsprotokolle vom 30.11.1687, 22.02., 02., 11. und 30.05., 19.09.1688; Suppliken der Kramerkompanie und des Kl.s an Ratsgericht (o.D.); Privileg Carl X. Gustav für Wismar vom 28.07.1658; von Notar Erich Schilling aufgenommene Appellation vom 10.01.1689; Privileg Karls XI. vom 11.05.1680; Tribunalsurteil in Sachen Witwe und Erben des Magisters Paul Schertz vs. Bürgermeister und Rat zu Altstettin in pcto liquidationis vom 21.01.1689; Prozeßvollmachten des Kl.s für Dr. von Bremen vom 28.01.1690 und der Bekl. für Dr. Gerdes vom 17.01.1690; von Pedell J.E. Ries ausgestellte Übergabequittungen für Tribunalsmandate vom 27.11.1689; von Notar Erich Schilling aufgenommene Zeugenbefragung von Elisabeth Warnke und Jochim Schwartzkopf vom 12.08.1690; Verzeichnis des Kl.s über gepfändete Gegenstände vom 11.05.1690; von Notar Heino Meyer aufgenommenes Protokoll der Befragung Schillings vom 13.08.1690; Protokoll des Vorbescheides vom 29.10.1690
Instanzenzug: 1. Gewett 1687-1688 2. Ratsgericht 1688-1689 3. Tribunal 1689-1690
Kläger: (2) Hermann Fischbeck, Tabakspinner zu Wismar (Bekl. in 1. Instanz)
Beklagter: Krämerkompanie zu Wismar (Kl. in 1. Instanz)
Anwälte: Kl.: Dr. Adam von Bremen (A & P) Bekl.: Dr. Jacob Gerdes (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0811


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 0773
Prozessgegenstand: Appellationis Auseinandersetzung um Freizügigkeit der Gesellen
Alte Signatur: Wismar F 3 (W F 1 n. 3)
Laufzeit: (1659-1671) 11.12.1671-16.12.1671
Fallbeschreibung: Hadebusch hat vor dem Gewett geklagt, daß ein Geselle, der zunächst bei ihm in Dienst gestanden hatte, bei Freimeister Erdtmann Pritzner in den Dienst getreten ist. Da das Gewett den Gesellen aufgefordert hat, zu Hadebusch zurückzukehren und dies den Privilegien widerspricht, die die Freimeister beanspruchen, appellieren sie an das Ratsgericht, das das Urteil bestätigt. Kl. appellieren an das Tribunal und erbitten Schutz der alten Rechte, ein Schreiben an das Schusteramt, den Gesellen in Ruhe arbeiten zu lassen und einen Auftrag an den Fiskal zur Untersuchung des Falls. Das Tribunal lehnt den Antrag am 15.12.1671 ab.
Prozessbeilagen: (7) Gewettsprotokoll vom 29.11.1671; Supplik der Kl. an das Ratsgericht vom 03.12.1671; von Notar Gottfried Reichardt aufgenommene Appellation vom 05.12.1671; Ratsgerichtsurteile vom 04.12.1671; Tribunalsurteil vom 04.03.1659; von Notar Jochim Levenow aufgenommenes Protokoll einer Besichtigung des Schwarzen Brettes im Schusterkrug vom 24.01.1670
Instanzenzug: 1. Gewett 1671 2. Ratsgericht 1671 3. Tribunal 1671
Kläger: (2) Bartoldt Frölich und Erdtmann Prützner (Pritzner), Freischuster zu Wismar (Bekl. in 1. Instanz)
Beklagter: Jochim Hadebusch sowie Bürgermeister und Rat zu Wismar (Kl. in 1. Instanz)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0773


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 0774
Prozessgegenstand: Mandatum poenali Auseinandersetzung um Eingriff in Kirchenrechte
Alte Signatur: Wismar F 4 (W F 1 n. 4)
Laufzeit: 01.02.1659-16.07.1659
Fallbeschreibung: Am 01.02. trägt das Tribunal dem Fiskal auf, die Vorgänge in Neukloster zu untersuchen, die zur Absetzung des Küsters durch den Amtmann geführt haben. Am 09.02. berichtet Kl., daß Bekl. den Küster Emanuel Schnell abgesetzt und aus dem Küsterhaus vertrieben, dafür Heinrich Stechow eingesetzt habe ohne den Konsens des Tribunals oder Gouverneurs der Herrschaft in dieser Frage eingeholt zu haben. Er bittet, Bekl. zu einer Geldstrafe zu verurteilen. Das Tribunal lädt Bekl. am selben Tag zum nächsten Gerichtstag vor, am 21.03. meldet sich Graf Dohna aus Stade als Inhaber des Amtes Neukloster, erklärt, der Amtsinhaber bzw. sein Amtmann habe in der Herzogszeit immer das Recht gehabt, Küster zu ernennen und ihm sei nicht bewußt, daß er dieses Recht mit Übernahme des Amtes verloren habe. Er erbittet Information, um Bekl. entsprechend anweisen zu können. Am 18.04. streitet Bekl. alle Beschuldigungen ab, am 20.04. verlangt das Tribunal Stellungnahme des Kl.s. Am 04.07. legt Kl. Articuli probatorii vor, am 16.07.1659 bittet Kl., Assessor Schlüter und Protonotar Pascovius zu Kommissaren zu bestimmen, die die nötigen Verhöre führen. Eine Reaktion des Tribunals erhellt nicht.
Prozessbeilagen: (7) von Tribunalspedell Christoph Havemann ausgestellte Übergabequittung für ein Tribunalsmandat vom 13.02.1659; Prozeßvollmacht des Bekl. für Dr. Zander vom 16.04.1659
Instanzenzug: 1. Tribunal 1659
Kläger: (2) Fiskal des Tribunals
Beklagter: Johann Bartolt Mylich, Amtmann zu Neukloster
Anwälte: Bekl.: Dr. Joachim Zander (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0774


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 0769
Prozessgegenstand: Inquisitionis Auseinandersetzung um Totschlag
Alte Signatur: Wismar F 1 (W F 1 n. 1)
Laufzeit: 03.12.1659-17.03.1660 (1662)
Fallbeschreibung: Nach längeren Vorverhandlungen um Beweissicherung (Nr. 0766f.) wird Bekl. am 05.12. durch Fiskal verhört, am 17.12. übergibt er seine Verteidigungsschrift. Am 20.12.1659 benennt Meyer weitere Zeugen und erbittet Verhör durch vom Tribunal ernannte Kommissare, am 02.01.1660 legen Kommissare das Verhörprotokoll vor, am 21.01. erwidert Meyer darauf, am 24.01. erbittet er Haftentlassung, wird aber vertröstet. Am 25.01. und 27.02. erbittet das Tribunal vom Leipziger Schöppenstuhl ein Gutachten, am 11.02. verurteilt der Schöppenstuhl Meyer zu 40 Staupenschlägen und lebenslanger Landesverweisung. Am 09.03.1660 veröffentlicht das Tribunal das Urteil, am ??.??.1662 erteilt es Auskunft über den Ausgang des Prozesses.
Prozessbeilagen: (7) von Assessor Dreyer und Protonotar Pascovius aufgenommenes Protokoll des Verhörs von Jochim Lütke, Hans Kröger, Carsten und Jörgen Frahm vom 30. und 31.12.1659; Urteil des Leipziger Schöppenstuhls vom 11.02.1660; Prozeßkostenrechnung vom 17.03.1660
Instanzenzug: 1. Tribunal 1659-1660
Kläger: (2) Fiskal des Tribunals
Beklagter: Hans Meyer, ehemaliger Pächter zu Teplitz
Anwälte: Bekl.: Dr. Joachim Zander (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0769


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 0775
Prozessgegenstand: Mandatum de arrestatorium Auseinandersetzung um Beleidigung
Alte Signatur: Wismar F 5 (W F 1 n. 5)
Laufzeit: (1661-1662) 14.04.1662-16.04.1662
Fallbeschreibung: Bekl. hat Kl. auf dem Wismarer Markt als "General Hundsfott" beschimpft, wofür Kl. Genugtuung verlangt. Da Bekl. abreisen will, bittet Kl., ihn solange festzuhalten, bis die Beleidigung gesühnt ist. Am selben Tag fordert das Tribunal Kl. zur Kautionsstellung auf, Kl. erbittet Mandat an Schiffer Heinrich Danckwardt, Bekl. und dessen Güter bei Strafe von 100 Rtlr nicht mitzunehmen und verpflichtet sich, Kaution zu stellen, woraufhin das Tribunal Bekl. auffordert, die Stadt nicht zu verlassen und dem Schiffer verbietet, Bekl. mitzunehmen. Am 16.04.1662 verhandelt das Tribunal den Fall und vergleicht Parteien gütlich.
Prozessbeilagen: (7) von Notar Gottfried Reichardt aufgenommene Aussage von Oberstleutnant Jacob Pirvaß und Oberstleutnant Marten Bartels vom 14.04.1662; Kaution des Kl.s vom 14.04.1662; Kaufvertrag zwischen Major Ingolf von Rosenfeld und Kl. über Haus in der Mecklenburger Straße vom 05.04.1661; Zustimmung des Jürgen Barnekow, Oberstleutnant im "Alten Jütländischen Provinzregiment zu Fuß" zum Hausverkauf vom 24.09.1661; Stadtbuchschriften von Judica 1661 und 14.04.1662
Instanzenzug: 1. Tribunal 1662
Kläger: (2) Peter Falcke, Kapitän der Artillerie zu Wismar
Beklagter: Johann Böckler, Major a.D.
Anwälte: Kl.: Dr. Caspar Wilcken (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0775


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 2905
Prozessgegenstand: Inquisitionis Auseinandersetzung um Aufklärung eines Postraubes
Alte Signatur: Wismar S 42 (W S 1 n. 42)
Laufzeit: 23.02.1665-09.09.1665
Fallbeschreibung: Am 23.02. berichtet Trabant Elias Spilker von einem Postraub bei Kröpelin, bei dem u.a. dem Tribunal zustehende Gelder in Höhe von 570 Dukaten verschwunden sind. Das Tribunal nimmt die Ermittlungen auf, bittet den Herzog von Mecklenburg um Hilfe (Nr. 2906) und befragt den beraubten Postknecht Stellmann. Am 02.03. tauchen erste Zweifel an der Darstellung Stellmanns auf, am 06. und 08.04. verstrickt sich Stellmann bei seinem Verhör vor dem Tribunalskollegium in Widersprüche. Am 13.04. sendet das Tribunal die Verhörprotokolle an die Juristenfakultät Helmstedt zur Begutachtung, am 29.04. schlägt diese vor, Stellmann zunächst in Güte, dann unter der Tortur zu befragen und das Verhörprotokoll an sie zu schicken. Kl. bittet am 20.05. darum, den gegen ihn vor 7 Wochen begonnenen Inquisitionsprozeß zu beschleunigen, da er seit dieser Zeit im Wismarer Gefängnis einsitzt. Um sich gegen die Vorwürfe verteidigen zu können, erbittet er Kopien der Prozeßakte gegen ihn und erhält diese am selben Tag. Am 29.05. verwahrt er sich gegen alle Vorwürfe, weist diese zurück, bekräftigt seine Version des Raubüberfalls und bittet um Haftentlassung. Das Tribunal trägt Kl. am 02.06. auf, umgehend die Fragen des Gerichts zu beantworten, beläßt ihn aber vorerst in Haft. Am 08.06. liefert Bekl. einen Fragenkatalog an von ihm benannte Zeugen und bittet das Tribunal, das Verhör durchzuführen. Am 27.07. bittet Bekl. um Verhör des Wismarer Postknechts Christian Ladhoff, die am folgenden Tag von Protonotar und Sekretär des Tribunals durchgeführt wird. Am 22.08. verteidigt Dr. Petersen seinen Mandanten gegen alle Vorwürfe, fordert Beweise für die Anklage und die Freilassung seines Mandanten. Am 01.09. wird Bekl. gefoltert, gesteht aber nichts und wird daraufhin am 08.09.1665 für 5 Jahre aus den schwedischen Territorien verwiesen.
Prozessbeilagen: (7) Memorial des Tribunalstrabanten Elias Spilker vom 23.02.1665; Verhörprotokolle des Bekl. vor dem Tribunal vom 02.03., 06. und 08.04. sowie 01.09.1665; Verhörprotokoll des mecklenburgischen Kanzlers Dr. Christoph Krauthoff und dessen Schreibers Johann Schnobel vom 12.04.1665; von Notar Johannes Röding aufgenommene Zeugenbefragung des Thomas Richter vom 27.04.1665; von Notar Fridericus Wudrian aufgenommene Zeugenbefragung des Claus Kürske, Stettiner Postknecht in Demmin vom 27.04.1665; Fragenkataloge des Kl.s vom 08.06., 27.07.1665; von Notar Joachim Havemann aufgenommene Aussage der Zeugen Christoph Börster und Hinrich Bolte vom 18.04.1665; von Notar Arnd Brandt aufgenommene Zeugenbefragung des Fuhrmanns Jochim Krüger vom 18.08.1665; Anfrage des Tribunals an die Juristenfakultät Helmstedt und deren Antwort vom 13. bzw. 29.04.1665
Instanzenzug: 1. Tribunal 1665
Kläger: (2) Fiskal am Tribunal zu Wismar
Beklagter: Bernd Stellmann, Rostocker Postknecht
Anwälte: Bekl.: Dr. Ambrosius Petersen (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 2905


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 0776
Prozessgegenstand: Citationis ex lege diffamari Auseinandersetzung um Beleidigung
Alte Signatur: Wismar F 6 (W F 1 n. 6)
Laufzeit: 06.09.1665-06.10.1665
Fallbeschreibung: Bekl. hat das Tribunal und Vizepräsident Mevius beleidigt, da diese angeblich seinen Stiefsohn Bernd Stellmann ungerecht behandelt haben. Kl. fordert eine Strafe von 1.000 Rtlr und öffentliche Abbitte, um die Ehre des Gerichts wiederherzustellen. Das Tribunal läßt Bekl. am selben Tag 14 Tage zur Erwiderung. Am 11.09. setzt sich der Rostocker Rat für seinen Bürger ein und erbittet Gnade für Bekl., am 12.09. erklärt das Tribunal, daß Bekl. nach der Tribunalsordnung bestraft würde. Am 26.09. bittet Ehefrau des Bekl. um Gnade für ihren Mann, am 30.09. entschuldigt sich Bekl. und fleht um Gnade. Am 03.10. verurteilt das Tribunal Bekl. zur Zahlung von 200 Rtlr Strafe, die Ehefrau des Bekl. bittet um Strafminderung, da Familie wegen der Schulden ihres verstorbenen ersten Mannes in Konkursprozeß steht. Das Tribunal verspricht am 06.10.1665 "andere Verordnung", weiteres erhellt nicht.
Prozessbeilagen: (7) von Tribunalspedell Christoph Havemann ausgestellte Übergabequittung für ein Tribunalsmandat vom 07.09.1665; Schreiben der Elisabeth Holzkampf an Bürgermeister und Rat zu Rostock vom 08.09.1665
Instanzenzug: 1. Tribunal 1665
Kläger: (2) Fiskal des Tribunals
Beklagter: Claus Arents zu Rostock

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0776


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 0779
Prozessgegenstand: Citationis Auseinandersetzung um Beleidigung
Alte Signatur: Wismar F 9 (W F 1 n. 9)
Laufzeit: 19.02.1666-28.02.1666
Fallbeschreibung: Bekl. hat den Küster Georg Reth, der Mitteilungen über den Tod des Wismarer Bürgermeisters von Deylen überbracht hat, mit den Worten "du leichtfertiger Vogel" beleidigt. Fiskal fordert deshalb eine exemplarische Bestrafung. Das Tribunal lädt Bekl. am 28.02. auf den 30.04.1666 vor, um sich zu rechtfertigen, weiteres erhellt nicht.
Instanzenzug: 1. Tribunal 1666
Kläger: (2) Fiskal des Tribunals
Beklagter: David Schmied, Bürger zu Wismar

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0779
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