-  Stadtarchiv Wismar
 -  Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
 -  06.: 1. Kläger F
Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 - 06. 1. Kläger F
128 Gerichtsakten   1   -   10   »

Datierung

Signatur

Prozessgegenstand


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 3887
Prozessgegenstand: Appellationis Auseinandersetzung um Zwangsversteigerung und Räumung eines Hauses
Alte Signatur: Wismar W 237 (W W n. 237)
Laufzeit: (1784) 05.04.1784-19.04.1784
Fallbeschreibung: Der Kl. hatte wegen Schulden von 364 Mk. lüb. sein Haus in der Böttcherstraße verkaufen müssen. Beim ersten Versteigerungstermin fand sich kein Bieter, beim zweiten erhielt der Bekl. für 150 Mk. den Zuschlag. Der Kl. protestiert gegen den Zuschlag, da sein Haus mehr wert sei. Wenige Tage später präsentiert er einen Käufer, der bereits 200 Mk. geboten hatte und das Haus dafür nehmen würde und bittet um einen neuen Versteigerungstermin. Der Rat lehnt dies ab, weshalb der Kl. an das Tribunal appelliert und darum bittet, das höhere Gebot zu berücksichtigen, damit er seine Schulden abbezahlen könne. Am 19.04.1784 bestätigt das Tribunal das Ratsgerichtsurteil und verweist die Parteien an den Rat zurück.
Prozessbeilagen: (7) von Notar Johann Friedrich Nölting aufgenommene Appellation vom 29.03.1784; Ratsgerichtsurteil vom 20.03.1784
Instanzenzug: 1. Ratsgericht 1784 2. Tribunal 1784
Kläger: (2) Johann Caspar Falck, Goldschmied zu Wismar
Beklagter: N N Wehrhagen, Bäcker zu Wismar
Anwälte: Kl.: Dr. Johann Christian Koch (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 3887


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 3612
Prozessgegenstand: Citationis Auseinandersetzung um Versicherung für eine Lotterie
Alte Signatur: Wismar V 60 (W V n. 60)
Laufzeit: 24.05.1771-15.07.1774
Fallbeschreibung: Der Kl. bittet um Vorladung an die Bekl., die in Zeitungsannoncen falsche Angaben zu der Versicherung für ihre Lotterie gemacht haben und erhält diese am 28.05.1771. Am 04.07. rechtfertigen sich die Bekl. und bitten um Entbindung von der fiskalischen Anklage. Das Tribunal fordert den Kl. am 10.07. zur Stellungnahme auf. Am 18.09. besteht der Kl. auf der von ihm geforderten Geldbuße, das Tribunal fordert die Bekl. am 20.09.1771 zur Antwort auf. Am 20.01.1772 beschwert sich der Fiskal über nicht eingegangene Antwort und bittet um Ende der Beweisaufnahme und Urteil gegen die Bekl. Das Tribunal setzt den Bekl. am 22.01. weitere 6wöchige Frist, am 24.03. geht die Entschuldigung und Stellungnahme der Bekl. ein, in der sie die Vorwürfe des Kl.s zurückweisen. Am 26.03. schließt das Tribunal die Beweisaufnahme, am 04.05. bitten die Parteien um Beschleunigung des Prozesses, am 06.07.1772 verurteilt das Tribunal die Bekl. zu einer Strafe von 200 Rtlr und Übernahme sämtlicher Prozeßkosten. Am 17.08. kündigt Galland an, restitutio in integrum gegen dieses Urteil ergreifen zu wollen, erbittet aber 6 Wochen Fristverlängerung und erhält diese am 18.08., am 28.09.1772 tragen die Bekl. ihre Gründe gegen das Urteil vor und weisen alle Klagen gegen ihre Lotterie zurück, am 26.04.1773 bestätigt das Tribunal sein erstinstanzliches Urteil, am 15.07.1774 bezahlen die Bekl. die ihnen auferlegte Strafe und die Prozeßkosten.
Prozessbeilagen: (7) Schreiben der vorpommerschen Landesregierung an die Landstände vom 01.07.1771; Prozeßvollmacht der Bekl. für Dr. Hasse vom 29.05.1772
Instanzenzug: 1. Tribunal 1771-1772 2. Tribunal 1772-1774
Kläger: (2) Fiskal des Wismarer Tribunals
Beklagter: Hauptmann Baron Friedrich von Vegesack und Augustin Gallard aus Berlin als Betreiber der kgl. Schwedischen Zahlenlotterie zu Stralsund
Anwälte: Kl.: Johann Franz von Palthen (A & P) Bekl.: Johann Christian Bartholdi (A), Dr. Joachim Christoph Gabriel Hasse (P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 3612


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 3521
Prozessgegenstand: Appellationis Auseinandersetzung um Rechnungslegung
Alte Signatur: Wismar T 80 (W T n. 80)
Laufzeit: (1759-1766) 26.02.1766-11.07.1766
Fallbeschreibung: Nach Bitte des Kl.s vom 26.02.1766 um Fristverlängerung zum Einreichen seiner Appellation gegen ein Ratsgerichtsurteil und erteilter Genehmigung des Tribunals vom 28.02., legt der Kl. am 08.04. seine Beschwerden vor. Das Waisengericht hatte ihm untersagt, für 16jährige Vormundschaft 80 Rtlr Lohn zu verlangen und ihn angewiesen, eine schuldige Summe von 600 Mk. lüb. in neuen 2/3 Rtlr bzw. in Rtlr pommersch Courant auszuzahlen. Das Ratsgericht hatte dieses Urteil nach seiner Appellation bestätigt, weshalb sich der Kl. an das Tribunal wendet. Am 07.05. zeigt der Kl. an, daß er sich mit dem Bekl. verglichen habe, dem Vergleich aber noch die Bestätigung aller Auftraggeber fehle und bittet um Aussetzung des Verfahrens bis zu diesem Zeitpunkt. Das Tribunal stimmt dem am 09.05. zu, am 11.07.1766 präsentiert der Kl. den Vergleich und erbittet Einstellung des Verfahrens.
Prozessbeilagen: (7) von Notar Jochim Christoph Lehmann aufgenommene Appellation vom 24.01.1766; Ratsgerichsturteile vom 06.10.1762, 15.01. und 10.02.1766; Waisengerichtsprotokolle vom 20.10.1759, 30.01.1762, 13.07.1765; Vergleich zwischen den Parteien vom 28.04.1766
Instanzenzug: 1. Waisengericht zu Wismar 1765 2. Ratsgericht 1765-1766 3. Tribunal 1766
Kläger: (2) Christopher Fanter, Vormund von Christoph und Daniel Hinrich Teppe, Kinder des Caspar Teppe, Brantweinbrenner in Wismar (Kl. in 1. Instanz)
Beklagter: Johann Michael Gramm als Bevollmächtigter der Vormünder der Witwe Magdalena Lesch, verehelichte Teppe, dann verehelichte Flohr sowie der Kinder von Christoph Teppe aus Friedrichstadt in Norwegen (Bekl. in 1. Instanz)
Anwälte: Kl.: Dr. Christoph Erich Hertzberg (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 3521


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 3384
Prozessgegenstand: Mandatum de solvendo Auseinandersetzung um die Bezahlung des Honorars
Alte Signatur: Wismar S 403 (W S n. 403)
Laufzeit: (1776-1778) 06.02.1778-09.02.1778
Fallbeschreibung: Der Kl. war im Prozeß des Bekl. gegen den Müller Hansen dessen Anwalt (Nr. 3382), hat aber trotz mehrfacher Forderungen immer noch nicht sein Honorar erhalten können und erbittet daher ein entsprechendes Mandat des Tribunals an den Bekl., das er am 07.02.1778 erhält.
Prozessbeilagen: (7) Abrechnung über Advokatur Fürchtnichts vom 06.02.1778 in Höhe von 9 Rtlr 40 s; Aufstellung über Kosten für Prokuratur des Dr. Quistorp vom 14.01.1778 in Höhe von 2 Rtlr; Quittung Georg Martin Hermes vom 09.10.1776
Instanzenzug: 1. Tribunal 1778
Kläger: (2) Johann Wilhelm Fürchtnicht, Anwalt am Tribunal
Beklagter: Mathias Christian Schmidt, Hausmann in Fährdorf auf Poel
Anwälte: Kl.: Dr. Friedrich Nürenberg (P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 3384


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 3314
Prozessgegenstand: Appellationis Auseinandersetzung um Räumung eines Hauses
Alte Signatur: Wismar S 348 (W S 10 n. 348)
Laufzeit: (1755) 14.03.1755-22.03.1755
Fallbeschreibung: Der Kl. hat im Jahre 1754 ein Haus vom Ratsherrn Staalkopf gekauft, das dieser zuvor an den Bekl. vermietet hatte. Der Bekl. hatte beim Ratsgericht Anfang des Jahres 1755 erreicht, daß ein Verbot an Kl. ausgesprochen wurde, seine Möbel in das Haus zu bringen. Eine Appellation des Kl.s vor dem Tribunal zu diesem Punkt war abgewiesen worden (Nr. 3313). Der Kl. wendet sich daher erneut an den Rat und bietet diesem die Bürgschaft des Kaufmanns Hundt an, daß er das Haus räumen würde, falls es dem Bekl. rechtmäßig zugesprochen würde. Das Ratsgericht lehnt dieses Angebot in zwei Instanzen ab und fordert den Kl. zur Räumung auf. Dagegen appelliert der Kl. an das Tribunal, wird aber am 22.03.1755 abgewiesen.
Prozessbeilagen: (7) Bürgschaft Christian Ludwig Hundts vom 10.02.1755; Ratsgerichtsurteile vom 25.02. und 12.03.1755; von Notar Joachim Christoph Lehmann aufgenommen Appellation vom 13.03.1755
Instanzenzug: 1. Ratsgericht 1755 2. Ratsgericht 1755 3. Tribunal 1755
Kläger: (2) Georg Conrad von Freiburg (Kl. in 1. Instanz)
Beklagter: Kammerjunker Eler Detloff von Lowtzow (Bekl. in 1. Instanz)
Anwälte: Kl.: Dr. Joachim Christoph Gabriel Hasse (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 3314


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 3313
Prozessgegenstand: Appellationis Auseinandersetzung um Erfüllung eines Vertrages
Alte Signatur: Wismar S 348 (W S 10 n. 348)
Laufzeit: (1754-1755) 29.01.1755-15.02.1755
Fallbeschreibung: Der Kl. hat am 17.12.1754 ein Haus des Ratsherrn Staalkopf in der Lübschen Straße gekauft und die Schlüssel dafür erhalten, am 02.01.1755 wird er vom Wismarer Rat aufgefordert, seine Möbel aus dem Haus bringen zu lassen und es zu räumen. Der Kl. appelliert gegen dieses Ratsgerichtsurteil, da er das Haus rechtmäßig gekauft hat und fordert das Tribunal auf, ihm umgehend zu seinem Besitz zu verhelfen. Das Tribunal lehnt das Gesuch am 07.02. ab. Am 15.02.1755 bittet der Bekl. darum, dem Kl. für eine eventuelle neue Argumentation bei seiner Appellation eine Frist von 3 Tagen zu setzen, das Tribunal gewährt dem Kl. am selben Tag 4 Tage.
Prozessbeilagen: (7) Kaufvertrag vom 17.12.1754; von Notar Ernst August Leich aufgenommenes Protokoll der Schlüsselübergabe für das fragliche Haus vom 17.12.1754; Ratsgerichtsurteile vom 02. und 09.01.1755; von Notar Joachim Christoph Lehmann aufgenommene Appellation vom 04.01.1755
Instanzenzug: 1. Ratsgericht 1755 2. Tribunal 1755
Kläger: (2) Georg Conrad von Freiburg (Bekl. in 1. Instanz)
Beklagter: Kammerjunker Eler Detloff von Lowtzow (Kl. in 1. Instanz)
Anwälte: Kl.: Dr. Joachim Christoph Gabriel Hasse (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 3313


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 3236
Prozessgegenstand: Supplicationis Auseinandersetzung um die Bezahlung von Schulden
Alte Signatur: Wismar S 293, Nr. 13 (W S 8 n. 293, Nr. 13)
Laufzeit: (1740) 10.10.1742-11.05.1743; 03.02.1777-
Fallbeschreibung: Der Kl. war der Arzt des verstorbenen Residenten im Niedersächsischen Reichskreis Carl Christoph von Strahlenheim und macht für dessen Behandlung und Medikamente 154 Mk. lüb. 1 s geltend. Das Tribunal fordert den Bekl. am 12.10.1742 auf, sich binnen 6 Wochen zu der Rechnung zu äußern. Am 28.02.1743 moniert der Bekl., daß der Kl. Kosten in die Rechnung aufgenommen hat, die dort nicht hineingehören. Das Tribunal weist den Kl. am 01.03. an, die Rechnung entsprechend zu ändern und erhält die geänderte Rechnung am 18.04.1743. Am 02.03.1777 meldet Palthen die Ansprüche Dr. Willes auf die Zinszahlungen an, am 04.08. beweist er, daß Wille noch am Leben ist, erbittet die Zinszahlungen und erhält diese am 06.08.1777. Am 21.01.1785 erklärt Palthen, daß Wille in Rußland verstorben ist und über seine Erben nichts bekannt sei und erbittet Entscheidung des Tribunals, was er mit dem Geld des Kl.s machen solle. Am 24.03. legt Palthen Berechnung über Forderungen des Kl.s und seine Ausgaben vor, bittet um Bestätigung und erhält diese am 30.03.1785. Da der Aufenthaltsort der Erben der Kl. unklar ist, legt Palthen am 13.01.1786 seine Berechnung über die Aufteilung der dem Kl. zustehenden 61 Rtlr 20 s unter die anderen Gläubiger vor, bittet um Bestätigung und erhält diese am 09.03. Am 11.03.1786 erbittet Palthen die Auszahlung der Summe und erhält sie am selben Tag.
Prozessbeilagen: (7) Arzt- und Medikamentenrechnung 20.01.1740-09.08.1740 über 154 Mk. lüb. 1 s; berichtigte Rechnungen über 140 Mk. lüb. 5 s und 13 Mk. lüb. 9 s; Prozeßvollmacht des Kl.s für Dr. Gerdes vom 11.05.1743; "Hamburgische Neue Zeitung" vom 15.01.1777; Vollmacht Dr. Willes für den Hamburger Kaufmann Johann Dietrich Ahlers vom 05.09.1768; Brief Dr. Willes an Palthen vom 23.02.1777; Schreiben Dr. Boltes aus Hamburg an Palthen vom 10.11.1783; Zinseinnahmen des Kl.s; Kosten Plathens vom 19.01.1777-24.03.1785
Instanzenzug: 1. Tribunal 1742-1786
Kläger: (2) Dr. med. Johann Anthon Friderici, Arzt zu Hamburg, ab 1777 dessen Erbe Dr. Johann Hermann Wille, 1. Medikus des kaiserlich russischen Gouvernements in Polozk
Beklagter: Dr. Carl Christoph Gröning als gemeinsamer Anwalt des Strahlenheimschen Konkurses
Anwälte: Kl.: Dr. Georg Gustav Gerdes (A & P); seit 1777: Johann Franz von Palthen (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 3236


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 3224
Prozessgegenstand: Supplicationis Auseinandersetzung um die Bezahlung von Schulden
Alte Signatur: Wismar S 293, Nr. 1 (W S 8 n. 293, Nr. 1)
Laufzeit: (1734-1738) 18.09.1742-04.05.1743; 17.04.1759-
Fallbeschreibung: Schlaff legt eine Rechnung seines Mandanten über171 fl 9 Kreuzer für von ihm getätigte Ausgaben für den Residenten im Niedersächsischen Reichskreis Baron Carl Christoph von Strahlenheim vor und bittet, diese in die Ansprüche der anderen Gläubiger einzureihen. Der Bekl. fordert Beweise für die Richtgkeit der Rechnung, das Tribunal trägt dem Kl. am 21.09. auf, diese binnen 6 Wochen beizubringen. Am 27.02.1743 moniert der Bekl., daß der Kl. die Beweise nicht beigebracht hat und bittet, die Forderung für verfallen zu erklären. Das Tribunal setzt am 01.03. eine Frist von weiteren 6 Wochen, am 18.04. kommt der Kl. mit Beweisen ein, die das Tribunal am 03.05.1743 anerkennt und dem Bekl. mitteilt. Am 17.04.1759 erbittet Schlaff die Auszahlung der Konkurszinsen für die Jahre 1756-1758 und erhält diese am 04.05.1759. Am 04.07.1760 bittet Palthen erneut um Zinsauszahlung und erhält diese am 05.07.1760. Am 04.08.1777 bringt Palthen die Vollmacht der Erben Fabrices bei und fordert die Nachzahlung der Zinsen, die er am 06.08.1777 erhält. Am 21.01.1785 erbittet Palthen die Auszahlung der 96 Rtlr 3 d, die Fabrice laut Verteilungsplan des Konkurses zustehen. Eine Reaktion des Tribunals ist nicht überliefert.
Prozessbeilagen: (7) Auszug aus dem Liquidationsprotokoll des Strahlenheimschen Konkurses; Ausgabenrechnung vom 06.10.1734-29.12.1738; Vollmacht Fabrices für Palthen vom 28.03.1759; Blankoquittung Fabrices; Bescheinigung des Reichshofrats Andreas Edler von Stock über Erben Fabrices vom 31.01.1777; Blankoquittung vom 04.06.1777
Instanzenzug: 1. Tribunal 1742-1785
Kläger: (2) Andreas Gottlob von Fabrice, Reichshofratsagent zu Wien, ab 1777 dessen Erben
Beklagter: Dr. Carl Christoph Gröning als gemeinsamer Anwalt des von Strahlenheimschen Konkurses
Anwälte: Kl.: Dr. Carl Daniel Schlaff (A & P), seit 1759: Johann Franz von Palthen (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 3224


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 3217
Prozessgegenstand: Citationis Auseinandersetzung um die Bezahlung von Schulden
Alte Signatur: Wismar S 293 (W S 8 n. 293)
Laufzeit: (1707-1742) 06.03.1742-04.07.1743; 05.09.1755-
Fallbeschreibung: Am 06.03. bestellt das Tribunal Gröning als Gemeinen Anwalt des Strahlenheimschen Konkurses und fordert ihn auf, alle Ansprüche der Gläubiger zu ermitteln. Gröning erbittet am 04.05. Edictal-Citationen an alle Gläubiger Strahlenheims. Das Tribunal erläßt am 08.05. ein Proclama und sendet Subsidialschreiben an die Räte von Hamburg und Braunschweig, dieses Proclama bekanntzumachen. Am 18.09. erklärt das Tribunalskollegium die Ansprüche aller Gläubiger, die sich nicht gemeldet haben, für verfallen und läßt den Anwälten 12 Wochen Zeit, um die Vollmachten ihrer Klienten beizubringen. Gerdes wird aufgetragen, Inventare über die Güter Strahlenheims anzufertigen und diese vorzulegen. Am 21.09. und 17.10. legt Gerdes die in Wismar, Hamburg und Braunschweig ausgehängt gewesenen Proclama vor, am 21.11. die Inventare der Strahlenheimschen Hinterlassenschaft und erbittet ein Schreiben an den Hamburger Auktionator wegen ungerechtfertigter Kosten und Überweisung dieser an die Konkursmasse. Am 27.02.1743 fordert der Bekl., die 8.000 Rtlr, die Strahlenheim vom Landdrost von der Lühe zu fordern hat, zur Konkursmasse zu schlagen. Das Tribunal beauftragt Gerdes am 01.03., binnen 6 Wochen beglaubigte Abschriften von zwei Obligationen beizubringen und erhält sie am 04.07.1743. Der Bekl. bittet am 27.02.1743 außerdem darum, Ladungen an alle Gläubiger auszustellen, um die Reihenfolge ihrer Ansprüche festlegen zu können. Das Tribunal versendet diese Ladungen am 01.03. an die Räte von Hamburg und Braunschweig, am 07. und 24.07. berichtet der Bekl. vom Erfolg der Proclama. Am 08.07.1743 nimmt das Tribunal die Reihung der Ansprüche vor und teilt sie den Kl.n mit. Am 05.09.1755 fordert Tribunal den Bekl. auf, binnen 6 Wochen die Namen und Vollmachten derjenigen Gläubiger beizubringen, für die er Zinsen erhoben hat. Am 06.12. benennt der Kl. seine Auftraggeber sowie weitere Anwälte, die für andere Mandanten die Zinsen erheben und bittet, die Zinsen für alle anderen Gläubiger in der Tribunalskanzlei zu deponieren. Letzteres gesteht das Tribunal am 27.01.1756 zu, außerdem lädt es die Gläubiger vor und erläßt Subsidiales an die Räte von Hamburg und Braunschweig, um die Proclama bekanntzumachen. Am 10.05. bittet der Bekl. um Fristverlängerung, da er noch keine Nachricht aus Hamburg und Braunschweig hat und erhält diese am selben Tag. Am 25.05. legt der Bekl. die Proclama aus Wismar, Hamburg und Braunschweig vor. Am 05.07. legt das Tribunal fest, daß der Bekl. die Gelder und Zinsen der Herren von der Lühe einzutreiben und zur Konkursmasse einzuliefern habe. Am 14.07.1756 und 08.07.1757 folgt der Bekl. dem für die jeweiligen Jahre und liefert die Zinsen in der Tribunalskanzlei ab. Am 05.09.1757 legt Johann Franz von Palthen die Vollmachten einiger Gläubiger vor, die er vertritt. Am 07.07.1758 berichtet der Bekl. über seine Bemühungen zur Kündigung des von der Lüheschen Kapitals und seinen Mißerfolg, das Geld auszahlen zu lassen. Am 16.09.1758 fordert das Tribunal den Bekl. auf, von der Lühe vor der Schweriner Justizkanzlei auf Auszahlung des Kapitals zu verklagen und vom Erfolg des Prozesses Bericht zu erstatten. Am 27.06.1760 zahlt der Bekl. die Zinsen für 1759 an die Tribunalskanzlei ein, die er aus dem Konkurs von der Lühes erhalten hat und berichtet über den langwierigen Prozeß vor der Schweriner Justizkanzlei. Das Tribunal ordnet am 01.07. die Anweisung der Zinsen an die Kl. an. Am 04.07. erbittet Palthen die Auszahlung der Zinsen für seine Mandanten und erreicht diese am 05.07.1760. Am 18.11.1762 berichtet der Bekl. erneut von dem Fortgang des Falles, der per Appellation der Schuldner an das RKG gelangt ist und dort von Dr. Kütemeyer als gemeiner Anwalt aller Gläubiger betrieben wird. Der Bekl. bittet um Auszahlung von 33 Rtlr als Honorar für Kütemeyer und erreicht diese am 19.11.1762. Am 14.12.1764 erbittet Palthen weitere 66 Rtlr Honorar und erhält diese am 18.12.1764. Am 18.09.1771 teilt Palthen mit, daß Gröning verstorben ist, der Prozeß gegen die von der Lühischen Erben durch diese vom RKG an den RHR gezogen wurde, das RKG aber Ende 1669 die Kreditoren als neue Besitzer der von der Lüheschen Güter eingesetzt haben. 1771 ist erstmals eine Auszzahlung von 262 Rtlr aus diesen Gütern möglich, die Palthen empfangen hat und an seine Mandanten austeilen will, für die anderen Gläubiger erbittet er, daß ein Anwalt benannt wird. Das Tribunal genehmigt am 20.09.1771 die Auszahlung an die Palthenschen Mandanten und verfügt die Deponierung des restlichen Geldes in der Tribunalskanzlei. Am 02.09.1772, 21.08.1773, 13.08.1774, 17.07.1775, 29.07.1776, 04.08.1777, 17.07.1778, 06.07.1779, 12.08.1780, 30.07.1781, 19.07.1782, 08.08.1783, 17.08.1784, 03.07.1785 und 23.02.1786 bittet Palthen um Anweisung wegen weiterer Zinsen und erhält diese am 11.09.1772, 21.08.1773, 15.08.1774, 20.07.1775, 31.07.1776, 06.08.1777, 22.07.1778, 13.07.1779, 30.08.1780, 04.08.1781, 26.07.1782, 12.08.1783, 20.08.1784, 11.07.1785 und 09.03.1786. Am 14.09.1773 legt Palthen die Stellungnahme des gemeinen Anwalts des von der Lühenschen Konkurses vor, die das Tribunal am 16.09.1773 zu den Akten nimmt. Am 25.10.1776 fordert das Tribunal Palthen auf, einen Verteilungsplan für das vorhandene Kapital aufzustellen, den dieser am 06.11. vorlegt und der vom Tribunal am 08.11.1776 bestätigt wird. Am 04.08.1777 legen die Erben Grönings die Rechnung über Einnahmen und Ausgaben ihres Erblassers in dem Fall vor, am 06.08. wird sie vom Tribunal akzeptiert. Am 04.08.1777 reicht Palthen mehrere Zeitungen ein, in denen er Erben zur Meldung aufgefordert hat und die das Tribunal am 06.08. zu den Akten nimmt. Am 12.11.1777 bittet Palthen nach Tod des Justizrates Grönings in Schwerin um die Bestellung Dr. Hertzbergs zum neuen gemeinen Anwalt des Strahlenheimschen Konkurses, das Tribunal genehmigt dies am 14.11.1777. Am 11.10.1783 teilt Palthen mit, daß Dr. Hertzberg vorgeschlagen hat, die ehemaligen Güter der Familie von der Lühe zu verkaufen und einen Vergleich abzuschließen, um die Gläubiger zu befriedigen und bittet um den Konsens des Tribunals zu diesem Vergleich. Das Tribunal beauftragt Palthen am 17.10., den Konsens seiner Mandanten einzuholen und stellt ihnen die Annahme frei. Am 30.10. erbittet Palthen Kopie der von der Lüheschen Obligation an Strahlenheim, um die Auszahlung des Geldes zu beschleunigen und erhält diese am 02.11.1784. Am 07.01.1785 erbittet Palthen die Original-Schuldscheine von der Lühes, um die Auszahlung des Geldes durchsetzen zu können und erhält diese am 13.01. Am 21.01. legt Palthen einen Verteilungplan vor und bittet um dessen Bestätigung, die er am 18.03. erhält. Am selben Tag trifft das Tribunal für einige Gläubiger gesonderte Verfügungen, deren Forderungen in der Tribunalskanzlei deponiert werden sollen, und lädt diese Gläubiger per Bekanntmachung in Zeitungen und Aushang in Braunschweig vor. Am 03.07. berichtet Palthen über den Erfolg der Bekanntmachung Am 20.09. und 03.10. überprüft das Tribunal die Bekanntgabe der Ladungen und nimmt die Belege zu den Akten. Am 10.01.1786 trifft das Tribunal Verfügungen wegen einiger Gläubiger, die sich nicht gemeldet haben und schließt diese von allen weiteren Ansprüchen aus. Am 13.01. bittet Palthen um Anerkennung seiner Honorarforderungen und erhält diese am 09.03. Am 23.02. legt Palthen einen Verteilungsplan der Konkursmasse vor, der am 09.03.1786 vom Tribunal genehmigt wird.
Prozessbeilagen: (7) Auszug aus dem Liquidationsprotokoll vom 18.09.1742; von Notar Johann Adrian Weschen aufgenommenes Inventar der Mobilien des Barons von Strahlenheim in seinem Haus in Hamburg vom 30.09.1740; Auktionsprotokoll der Mobilien im Gesamtwert von 721 Mk.lüb. 8 s 6 d vom 27.10.1740; Aufstellung über Kosten der Auktion vom 27.10.1740; "Designation des Nachlasses des Verstorbenen Residenten von Strahlenheim ..." vom 26.11.1742; Vollmacht der Strahlenheimschen Gläubiger Johann Friedrich König, Dr. Johann Anthon Friedrich, Maria Elers, Johann Joachim Bühring, Joachim und Dietrich Albrecht Wesches, Jacob Bielefelt und Comp., H.H. Ridder, Anthon Cassal, Witwe Bahr, G.C. Böckel und N.C. von Ehrenstein für Bekl. vom 18.04.1748 sowie von Johann Heinrich Rehtmeier und Maria Louisa Rehtmeier für Bekl. vom 03.08.1748; Verteilungsplan der Konkursmasse; "Braunschweigische Anzeigen, Nr. 25, 1756; Vollmacht von Paul und Johann Bielfeld, der Witwe des Jochim Wesche und Anthon Cazal für Palthen vom 29.08.1757; Berichte des Notars August Wilhelm Rüdemann über geschehene Kündigung eines Kapitals beim Herrn von der Lühe zu Mulsow vom 09. und 18.01.1758; Bescheid der Schweriner Justizkanzlei vom 13.05.1760; Schreiben Palthens an Gröning vom 16.11.1762; Aufstellung, welche Gläubiger Palthen zur Erhebung der Zinsen bevollmächtigt haben und an diese ausgezahlte Gelder; Aufstellung über Prozeßkosten vom 29.08.1771; Schreiben Dr. Grönings aus Schwerin an Palthen vom 31.08.1772, 19.08.1773, 11.08.1774, 13.07.1775, 13.07.1776, 24.07.1777; Honorarforderungen Grönings vom 28.08.1772, 10.08.1774, 13.07.1775, 13.07.1776, 24.07.1777; Berechnung der Zinsgelder für die Jahre 1772-1785; Schreiben C.F. Kütemeyers an Palthen vom 05.02.1776; Honorarforderungen Grönings und geleistete Bezahlungen 1742-1769; Honorarrechnungen Grönings für Advokatur und Prokuratur 1768-1770; 1755-1762; "Altonaischer Mercurius" vom 20.01.1777, 06.03.1777 und 01.05.1777; "Hamburgische Neue Zeitung" vom 15.01., 04.03. und 16.04.1777; Schreiben Dr. Hertzbergs an Palthen vom 14.07.1778, 04.07.1779, 07.08.1780, 19.07.1781, 27.06.1782, 14.07.1783, 16.08.1784, 30.01.1786; Honorarforderungen Hertzbergs vom 14.07.1778, 04.07.1779, 07.08.1780, 19.07.1781, 27.06.1782, 14.07.1783, 16.08.1784, 30.01.1786; Vergleichsvorschlag und Nachtrag der von der Lüheschen Erben vom 25.09.1783; Protokoll der Vergleichsverhandlungen in der Schweriner Justizkanzlei vom 23.09.1783; Puncte zum Vergleich und respective Cessions- und Verkaufs=Handel; Aufstellung über Zinszahlungen 1770-1783; Status Passivorum nach einer unpräjudizierlichen Priorität im von der Lühe-Pantzow-Mulsowschen Debit=Wesen; Obligationen des Hauptmanns Jochim Friedrich von der Lühe vom 12.06.1710, 06.06.1708, Anthoni 1707; Verteilungsplan Palthens für die Gläubiger des Strahlenheimschen Konkurses vom 21.01.1785; Aufschlüsselung der Kosten des Verfahrens zwischen 02.10.1783 und 10.01.1785; Advokaturrechnung 02.07.1783-06.10.1784; Schreiben Hertzbergs an Palthen vom 17.01.1785; Quittung der Tribunalskanzlei vom 18.03.1785; Subsidial des Tribunals an den Rat zu Braunschweig vom 18.03.1785; Schreiben J.H. Hallards an Palthen vom 03.07.1785; Entwurf Palthens für eine Zeitungsanzeige in der Stockholmer Zeitung; Protokoll der Tribunalssitzung vom 20.09.1785; Wismarsche privilegierte wöchentliche Anzeigen und Nachrichten" vom 31.03.1785; Stockholms Post=Tidningar" vom 28.07., 04.08. und 05.09.1785; Inrikes Tidningar" vom 08. und 22.08., 01.09.1785; "Altonaischer Mercurius" vom 08.04., 16.06. und 04.08.1785; Staats= und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten" vom 16.04., 15.06. und 13.08.1785; "Braunschweigische Anzeigen" vom 14.05.1785; Kostenaufstellung Palthens vom 10.03.1785-10.01.1786; Rechnungen der Bodmerschen Buchhandlung zu Wismar vom 04.04.1785, des schwedischen Postamts zu Hamburg vom 26.08.1785, des Postamtes zu Wismar vom 21.10.1785; "Distributionsausrechnung"
Instanzenzug: 1. Tribunal 1742-1786
Kläger: (2) Dr. med. Johann Anthon Friderici, Fähnrich Jochim Wesche, Dietrich Albrecht Wesche, Niclas Hinrich von Ehrenstein in ehelicher Vormundschaft seiner Frau Maria Elisabeth von Teet, Witwe des Superintendenten Dr. Quistorp, Hermann Albrecht von Schuckmann, Assessor am Tribunal, Kanzleirat von Bahr, Erben des Prokurators Dr. Jacob Gerdes, Reichshofratsagent von Fabrice, Dr. Georg Friedrich Amsel aus Schwerin, Witwe des Dr. Rethmeier aus Braunschweig, Maria Theodosia Hoppe, Lic. August Becker, Ratsherr zu Halle, Commissarius Ridder zu Braunschweig, Anthon Catzel, Major Boeckel zu Petershof, Johann Friedrich von König, Johann Franz Rönckendorf aus Braunschweig, Jacob Bielefeld und Companie, Nicolas Witte und Schultz, Albrecht Eslers Witwe und der Schneider Siemann als Gläubiger des verstorbenen Hofrates und Residenten der schwedischen Krone im Niedersächsischen Reichskreis Carl Christoph von Strahlenheim
Beklagter: Dr. Carl Christoph Gröning, gemeiner Anwalt des Strahlenheimschen Konkurses, seit 1771 Dr. Gröning in Schwerin, seit 14.11.1777 Dr. Hertzberg zu Schwerin
Anwälte: Kl.: Dr. Georg Gustav Gerdes (A & P), seit 1756 Johann Franz von Palthen (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 3217


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 2905
Prozessgegenstand: Inquisitionis Auseinandersetzung um Aufklärung eines Postraubes
Alte Signatur: Wismar S 42 (W S 1 n. 42)
Laufzeit: 23.02.1665-09.09.1665
Fallbeschreibung: Am 23.02. berichtet Trabant Elias Spilker von einem Postraub bei Kröpelin, bei dem u.a. dem Tribunal zustehende Gelder in Höhe von 570 Dukaten verschwunden sind. Das Tribunal nimmt die Ermittlungen auf, bittet den Herzog von Mecklenburg um Hilfe (Nr. 2906) und befragt den beraubten Postknecht Stellmann. Am 02.03. tauchen erste Zweifel an der Darstellung Stellmanns auf, am 06. und 08.04. verstrickt sich Stellmann bei seinem Verhör vor dem Tribunalskollegium in Widersprüche. Am 13.04. sendet das Tribunal die Verhörprotokolle an die Juristenfakultät Helmstedt zur Begutachtung, am 29.04. schlägt diese vor, Stellmann zunächst in Güte, dann unter der Tortur zu befragen und das Verhörprotokoll an sie zu schicken. Kl. bittet am 20.05. darum, den gegen ihn vor 7 Wochen begonnenen Inquisitionsprozeß zu beschleunigen, da er seit dieser Zeit im Wismarer Gefängnis einsitzt. Um sich gegen die Vorwürfe verteidigen zu können, erbittet er Kopien der Prozeßakte gegen ihn und erhält diese am selben Tag. Am 29.05. verwahrt er sich gegen alle Vorwürfe, weist diese zurück, bekräftigt seine Version des Raubüberfalls und bittet um Haftentlassung. Das Tribunal trägt Kl. am 02.06. auf, umgehend die Fragen des Gerichts zu beantworten, beläßt ihn aber vorerst in Haft. Am 08.06. liefert Bekl. einen Fragenkatalog an von ihm benannte Zeugen und bittet das Tribunal, das Verhör durchzuführen. Am 27.07. bittet Bekl. um Verhör des Wismarer Postknechts Christian Ladhoff, die am folgenden Tag von Protonotar und Sekretär des Tribunals durchgeführt wird. Am 22.08. verteidigt Dr. Petersen seinen Mandanten gegen alle Vorwürfe, fordert Beweise für die Anklage und die Freilassung seines Mandanten. Am 01.09. wird Bekl. gefoltert, gesteht aber nichts und wird daraufhin am 08.09.1665 für 5 Jahre aus den schwedischen Territorien verwiesen.
Prozessbeilagen: (7) Memorial des Tribunalstrabanten Elias Spilker vom 23.02.1665; Verhörprotokolle des Bekl. vor dem Tribunal vom 02.03., 06. und 08.04. sowie 01.09.1665; Verhörprotokoll des mecklenburgischen Kanzlers Dr. Christoph Krauthoff und dessen Schreibers Johann Schnobel vom 12.04.1665; von Notar Johannes Röding aufgenommene Zeugenbefragung des Thomas Richter vom 27.04.1665; von Notar Fridericus Wudrian aufgenommene Zeugenbefragung des Claus Kürske, Stettiner Postknecht in Demmin vom 27.04.1665; Fragenkataloge des Kl.s vom 08.06., 27.07.1665; von Notar Joachim Havemann aufgenommene Aussage der Zeugen Christoph Börster und Hinrich Bolte vom 18.04.1665; von Notar Arnd Brandt aufgenommene Zeugenbefragung des Fuhrmanns Jochim Krüger vom 18.08.1665; Anfrage des Tribunals an die Juristenfakultät Helmstedt und deren Antwort vom 13. bzw. 29.04.1665
Instanzenzug: 1. Tribunal 1665
Kläger: (2) Fiskal am Tribunal zu Wismar
Beklagter: Bernd Stellmann, Rostocker Postknecht
Anwälte: Bekl.: Dr. Ambrosius Petersen (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 2905
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