-  Stadtarchiv Wismar
 -  Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
 -  02.: 1. Kläger B

Standort: Stadtarchiv Wismar - Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 - 02. 1. Kläger B


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 3939
Prozessgegenstand: Supplicationis, später Mandatum poenale Auseinandersetzung um das Postmonopol
Laufzeit: 05.07.1734-30.04.1735
Fallbeschreibung: Zweimal pro Woche fährt die Bützower und Schweriner Post über Wismar nach Rostock bzw. Hamburg und macht der Schwedischen Post, die vom Kl. verwaltet wird, Konkurrenz. Der Kl. hat mit dem Mecklenburgischen Postmeister Schütz vereinbart, daß die Post in die und aus den Orten zwischen Wismar und Rostock bzw. Wismar und Hamburg das Monopol der Schwedischen Post bleiben solle, der Bekl. verstößt aber wiederholt dagegen, weshalb der Kl. vorschlägt, das Wismarer Kontor der Mecklenburger Post aufzuheben und gegen Erlegung von 100 Rtlr die Post von ihm mitverwalten zu lassen, so wie die Schwedische Post dies in Rostock getan hat. Er bittet das Tribunal darum, entsprechende Vereinbarungen zu treffen, um alle Nachteile aufzuheben, die aus der Konkurrenzsituation entstehen. Die Antwort des Tribunals erhellt nicht, da ein Protokoll vom 09.07.1734, auf das verwiesen wird, der Akte nicht beiliegt. Am 17.11. fordert der Kl., die angedrohte Strafe von 50 Rtlr an Leusmann zu vollstrecken, der trotz Verbots weiterhin Post befördern läßt und diese nicht wie vereinbart an das Schwedische Postkontor übergibt. Das Tribunal erläßt am 19.11.1734 ein Strafmandat über 100 Rtlr an den Bekl. und fordert den Fiskal auf, die 50 Rtlr angedrohte Strafe beim Bekl. einzutreiben. Am 30.04.1735 belegt der Kl., daß der Bekl. weiterhin Briefe und Geld befördern läßt und bittet um Bestrafung des Bekl. und Verbot. Am selben Tag verbietet das Tribunal dem Bekl. bei Strafe von 50 Rtlr, den Titel eines hochfürstlich Mecklenburgischen Postmeisters zu führen und Briefe und Geld anzunehmen.
Prozessbeilagen: (7) von Tribunalspedell Jürgen Müller ausgestellte Übergabequittungen für Tribunalsmandate vom 20.11.1734 und 03.05.1735; Quittungen des hochfürstlich Mecklenburgischen Post Contoirs über weitergeleitetes Geld vom 21.12.1734, 25.01. und 26.02.1735
Instanzenzug: 1. Tribunal 1734
Kläger: (2) Philip Gustav Bohse, Postinspektor zu Wismar
Beklagter: Johann Peter Leusmann, Postmeister der fürstlich Mecklenburgischen Nebenpost

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 3939