-  Stadtarchiv Wismar
 -  Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
 -  01.: 1. Kläger A

Standort: Stadtarchiv Wismar - Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 - 01. 1. Kläger A


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 0654
Prozessgegenstand: Mandatum de edendo Auseinandersetzung um Klärung der Vermögenssituation
Alte Signatur: Wismar D 28 (W D 1 n. 28)
Laufzeit: (1700-1722) 11.05.1722-20.05.1723
Fallbeschreibung: Kl bittet darum, Bekl. aufzufordern, Inventare des Erbes ihres Mannes und von den von ihr in die Ehe eingebrachten Gütern sowie Rechnungen über Einnahmen und Ausgaben seit dem Tod ihres Mannes einzureichen, damit er das Vermögen seines Mündels bestimmen könne. Das Tribunal erläßt am 19.05. ein entsprechendes Mandat und läßt Bekl. 6 Wochen Zeit. Am 30.10.1722 bittet Bekl., die Vormundschaft über ihren Sohn wieder aufzuheben, da sie sich selbst um ihn kümmern wolle. Das Tribunal lehnt dies am 10.11.1722 ab und fordert sie zur Vorlage der Inventare auf, nachdem auch Kl. am 30.10. seine Forderung noch einmal bekräftigt hatte. Am 28.04.1723 erbittet Bekl. einen Vorbescheid zur Klärung aller Probleme, ein Bescheid des Tribunals darauf ist nicht überliefert. Am 08.05. berichtet Kl., daß Bekl. einige Papiere zur Vermögenssituation eingereicht habe, diese jedoch unvollständig und veraltet seien, so daß sich daraus keine belastbare Eröffnungsbilanz für die Vormundschaft ziehen lasse. Kl. hat aus allen Papieren einen Vergleichsvorschlag für eine Teilung des Vermögens erarbeitet, der aber von Bekl. abgelehnt wird. Kl. verlangt daraufhin ein Inventar vom Erbe des Großvaters sowie eventueller weiterer Erbschaften, die sein Mündel gemacht hat. Am 11.05.1723 verteilt das Tribunal das Erbe des Tribunalsassessors von Chemnitz zwischen Bekl. und ihrem Sohn.
Prozessbeilagen: (7) von Tribunalspedell Jürgen Müller ausgestellte Übergabequittung für ein Tribunalsmandat vom 21.05.1722; Verzeichnis des Vermögens der Bekl.; Quittung der Magdalena Westphal vom 30.06.1711; Nachricht über Vermögensverhältnisse der Bekl. zum Zeitpunkt des Todes des Assessors Franz von Chemnitz am 04.03.1715 (Zinn- und Kupfergeschirr, Gemälde); Aufstellung über Aussteuer der Bekl., Begräbniskosten des Assessors von Chemnitz mit Einzelrechnungen der Handwerker 1715, Obligationen, Kosten seit dem Tode Chemnitz; Schreiben Dr. Gerdes an Arendt vom 05.02.1723; Schreiben der Bekl. an Dr. Gerdes vom 23.01.1723; Reparaturkosten des Hauses, Rechnungen von Glasern und Maurern; Quittung der M.E. Seeck vom 06.01.1723; Versuch zur Designation und Theilung in der Chemnitzschen Vormundschaffts-Sache" vom 27.02.1723; gemeinsames Testament des Franz von Chemnitz und der Bekl. vom 03.10.1700; Gegenerklärtung von Dr. Gerdes zum Teilungsvorschlag des Kl.s vom 01.03.1723; Verzeichnis des Silberzeugs der Bekl.; Empfangsbescheinigung der Bekl. über nachstehenden Lohn des Assessors von Chemnitz vom 07.05.1715-06.10.1722; Ausgaben für Erziehung und Ausbildung des Franz Johann von Chemnitz seit 1715; Entgegnung des Kl.s zum Teilungsvorschlag vom 31.03.1723; Aufstellung über Einnahmen der Bekl. seit 1715; Kosten der Einquartierung seit 1716
Instanzenzug: 1. Tribunal 1722-1723
Kläger: (2) Dr. Cajus Matthias Arendt als Vormund des Franz Johann von Chemnitz
Beklagter: Catharina Gertrud von Dessin, geborene von Klinckowström, Witwe des Tribunalsassessors Franz von Chemnitz
Anwälte: Bekl.: seit 28.04.1723: Dr. David Gerdes ( A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0654