-  Stadtarchiv Wismar
 -  Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
 -  14.: 1. Kläger N

Standort: Stadtarchiv Wismar - Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 - 14. 1. Kläger N


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 2274
Prozessgegenstand: Appellationis Auseinandersetzung um die Aufteilung des Erbes
Alte Signatur: Wismar N 16 (W N 1 n. 16)
Laufzeit: (1696-1713) 15.09.1713-22.09.1713
Fallbeschreibung: Nach Bitte der Bekl. vom 15.09. um Fristverkürzung für Kl.in zum Einbringen ihrer Beschwerden gegen ein Ratsgerichtsurteil fordert das Tribunal Kl.in am 16.09. auf, ihren Schriftsatz binnen 8 Tagen vorzulegen. Kl.in folgt dem am 19.09. und berichtet, daß nach dem Tode Nemitz dessen Testament eröffnet worden sei, in dem Nemitz verfügt, seine Frau solle zunächst alle Schulden bezahlen, danach angeben, was übrig ist und dieses mit den Stiefkindern zu gleichen Teilen unter sich aufteilen. Die Bekl. fordern, daß Kl.in die Richtigkeit des Inventars, das sie anfertigen soll, mit einem Eid bekräftigen muß. Nachdem Kl.in dies getan hat, fordern die Bekl. eine Aufstellung über ihr Heiratsgut und sämtliche Geschenke, die sie von ihrem Mann in der Ehe erhalten hat. Da das Ratsgericht diese Forderung anerkennt, das Haus versiegeln und alle Dinge darin aufnehmen will, und Kl.in zur schleunigen Befolgung auffordert, appelliert Kl.in an das Tribunal, da das Ratsgerichtsurteil dem Testament ihres Mannes widerspricht und sie glaubt, nicht dazu verurteilt werden zu können, Heiratsgut und Geschenke anzugeben. Das Tribunal lehnt die Annahme der Appellation am 22.09.1713 ab und fordert Kl.in auf, bei Erstellung des Inventars sofort das Heiratsgut anzugeben und aus der Masse zu entnehmen. Am selben Tag verweist es die Bekl., die die Appellation für "frivol" erklärt haben, auf das Urteil.
Prozessbeilagen: (7) von Notar Johannes Schade aufgenommene Appellation vom 12.09.1713; Ratsgerichtsurteile vom 15.08. und 07.09.1713; Testament Nemitz vom 03.05.1713; Inventar des Nemitzschen Hauses am 18.03.1696; Aufstellung über die Hinterlassenschaft Nemitz
Instanzenzug: 1. Ratsgericht 1713 2. Tribunal 1713
Kläger: (2) Maria Brandes, Witwe des Wismarer Weinhändlers Christoph Nemitz (Bekl. in 1. Instanz)
Beklagter: sämtliche Kinder Nemitz aus erster Ehe zu Lübeck bzw. Bützow (Kl. in 1. Instanz)
Anwälte: Kl.: Johann Dietrich Stemwede (A)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 2274