 OAI-PMH
| Signatur: 129 Titel: Prozessart: Mandati sine clausula, nunc (1611, 1622, 1702 und 1727) citationis ad reassumendum (ab 1727 Armenrecht für die Kl.); Streit um die Forderung der Kl. nach Schadensersatz und Zahlung von Alimenten wegen des angeblichen Landfriedensbruchs durch die gewaltsame Einweisung der v. Kamptz in das Gut Klein Plasten und der Erben des Ulrich von Strahlendorf in dessen Lehnsgüter; Fortsetzung des Streits des Bernhard von Plasten auf Groß Plasten mit den Erben der geächteten Levin von Kamptz und Ulrich von Strahlendorf um die Einweisung in die Güter der Geächteten; das RKG hatte die Einweisung der von Kamptz in ihr Lehnsgut durch "promotoriales" unterstützt, billigte nun aber der Gegenpartei Alimente von 300 Gulden rheinisch zu; die Bekl. beantragten ohne Erfolg die Revision, zahlten dann Alimente und lösten schließlich diese Forderung durch Zahlung einer größeren Summe ab Enthält: Kläger: Matthias Janicke, Ratsherr zu Anklam, für sich und seine Frau Anna, geb. von Walsleben, und die gemeinsamen Kinder, ab 1605 der mündig gewordene Sohn Bernhard Janicke sowie Curdt Tessin, Bürgermeister, und Dr. Nicolaus Calenus (Calemus?), Syndikus der Stadt Anklam, als Vormünder seiner Geschwister, ab 1623 auch der mündig gewordene Ewald Janicke von Plaustein, ab 1701 Jochim Lemmin zu Stralsund als Bevollmächtigter des Hinrich Jani(c)ke (Jaenke) von Plauenstein und anderer Mitglieder der Familie, ab 1713 der Leutnant Claus Friedrich von Jahncke, ab 1727 auch Henning Christian Bunge zu Triebsees in Vorpommmern und ab 1730 Caspar Frantz Harmens zu Lübeck(?) sowie andere Erben und Mitglieder der Familie Janicke, sämtlich als Erben der von Plasten auf Klein Plasten im Amt Stavenhagen; Beklagter: Herzog Carl I. von Mecklenburg sowie Lüdeke von Kamptz auf Godow und Arend von Kamptz auf Dratow im Amt Neustadt sowie Ewald von Kamptz auf Varchow ("Verchow") im Amt Stavenhagen und Michael Riebstael (Rübestall), Ratsherr zu Wesenberg, als Vormünder der Kinder des Jürgen von Kamptz auf Dratow, auch Hans von Kamptz zu Malchin und Christoph von Kamptz zu Waren, ab 1611 Richard von Kamptz auf Dratow, Levin von Kamptz auf Perlin im Amt Wittenburg und andere Mitglieder der Familie, ab 1633 Eggerd und Hans Mutzloff(?) von Kamptz zu Neubrandenburg, für sich und in Vollmacht anderer Mitglieder der Familie, ab 1702 Christopher Albrecht von Kamptz auf Klein Plasten im Amt Stavenhagen und andere Mitglieder der Familie von Kamptz, sämtlich als Erben des Levin von Kamptz, ab 1728 und 1730 auch die Erben und Inhaber der Lehnsgüter des Ulrich von Strahlendorf, nämlich Otto Friedrich von Hobe, mecklenburgischer Landrat, auf Goldebee im Amt Bukow, Schack von Buchwald zu Rostock, Gotthard von Bornefeld, Oberstleutnant, auf Preensberg im Amt Bukow sowie Carl Wilhelm Sch(o)ult(z), Capitain, Christian Ludwig Schoult, Cornet, und Marie Elisabeth Schoult, geb. von Mecklenburg, Witwe des Kammerrats Christian Schoult, zu Schwerin als Lehnsinhaber eines Teils des Gutes Strömkendorf im Amt Bukow; Prokuratoren: Kl.: Marsilius Bergner, Dr.; Martin Khun, Lt. (1605); Johann Sebastian Augsburger, Lt. (1622); Johann Vergenius, Dr. (1633) Johann Paul Fuchs, Dr. (1701); Johann Heinrich Dietz, Dr. (1713); Johann Eberhard Greineisen, Lt. (1747), und Johann Andreas Dietz, Lt. (1749) Bekl.: Johann Jacob Kremer, Dr.; Johann Georg Krapf, Dr.(1622); Georg Goll, Dr. (1633); Georg Friedrich Vergenius, Dr. (1703); Johann Eberhard Frech, Dr. (1727); Johann Jacob Zwierlein, Dr. (1734) Enthält auch: Aktenstück aus dem Prozeß vor dem RKG 1560 um die Einweisung der Anna von Plasten, geb. von Rohr, Witwe des Heinrich von Plasten, in die Güter der geächteten Levin von Kamptz und Ulrich von Strahlendorf und ein Notariatsinstrument von 1561 über die gescheiterte Einweisung des Caspar von Rohr als Bevollmächtigter der von Plasten in das Gut Goldebee (Q 135); Urteil des RKG 1577 über die Zahlung von Strafgeldern an Bernhard von Plasten durch den Rat der Stadt Waren wegen Unterstützung von Landfriedensbrechern (Q 110); Aktenstücke aus der Regierungskanzlei zu Güstrow 1596 über die Teilung der Lehnsgüter des Levin von Kamptz zwischen Ewald und Jürgen von Kamptz (Q 2, Beilagen); Inventar des Gutes Klein Plasten 1603 (Q 10), Notariatsinstrument über Ernteschäden durch Hagelschlag 1618 (Q 47) und Atteste der Räte der Städte Neubrandenburg, Malchin und Waren 1633 über Kriegsverwüstungen auf dem Gut Klein Plasten (Q 97-99); Ablegung des Armeneids durch zahlreiche Mitglieder und Nachkommen der Familie Janicke und entsprechende Armutsbescheinigungen der Räte der Städte Anklam, Teterow und Triebsees aus den Jahren 1619-1749 (Q 49, Q 75, Q 137-138, Q 162, Q 165); Dokumente über die Verarmung der Familie Janicke: Schuldverschreibungen und Briefe des Matthias Janicke aus den Jahren 1590-1602, dabei auch eine Rechnung des Notars Caspar Scheffer zu Wolgast, Obligationen des Augustin Janicke aus den Jahren 1601-1619 u.a. für Valentin von Speckin auf Ploetz in Vorpommern und zahlreiche Schreiben und Rechnungen der Gläubiger der Familie, u.a. Handwerker, Pastoren und der Kirchen-"Schatzkasten" zu Anklam sowie des Anwalts Georg Pyll zu Wolgast, der für Mitglieder der Familie einen Prozeß gegen Tönnies Jennikow geführt hatte, aus dem Jahre 1619 (Q 49); Anweisung des preußischen Königs 1724 an seinen "Agenten" in Wetzlar, Lt. Wilhelm Ludwig Ziegler, sich für die Zulassung des Christian Friedrich von Jahnke, Fähnrich in der preußischen Armee, zum Armenrecht einzusetzen, und ein Protokoll über die Ablegung des Armeneids vor dem RKG 1727 (Q 159-160); Attest des Rats der Stadt Teterow 1746 über die adlige Abstammung des Carl Friedrich Leopold von Jahnke, preußischer Leutnant, u.a. von seinem Großvater Berend Rieckwan von Jahnke auf Kandelin in Vorpommern, auch ein Geburtsschein für den Leutnant, ausgestellt von Johann Bähr, Pastor an der St. Marien-Kirche zu Anklam (Q 166-167); Abrechnungen und Quittungen über die Zahlung der Alimente aus den Jahren 1624-1712 (zwischen Q 73 und Q 112, passim); lehnsherrliche Bestätigung des Verkaufs des Gutes Goldebee durch den Pfandherrn Hartwig von Flotow an den Hauptmann Hartwig von Lützow 1695 (Q 126); lehnsherrliche Bestätigung des Verkaufs eines Teils des Gutes Strömkendorf durch Ulrich Friedrich von Strahlendorf an den Herzog Friedrich Wilhelm von Mecklenburg-Schwerin und durch diesen an Christian Schoult, Kammerrat und Amtmann zu Schwerin, 1701 (Q 146); vom RKG bestätigter Vergleich zwischen den Parteien 1713 und eine entsprechende litis renunciatio (Q 121); Interzessionsschreiben der Herzöge von Pommern-Wolgast und Pommern-Stettin sowie des Rats zu Anklam aus den Jahren 1615 bis 1636 (o.Q., nach Q 30; Q 33-34; Q 82; o.Q., praes. 3.10.1637); Schreiben des Augustin Janicke an den Kammerrichter mit der Bitte um Beschlenigung des Verfahrens (o.J., am Schluß der Akte); Auszug aus der mecklenburgischen "Policey- und Land-Ordnung" von 1572 über die Lehnsgüter geächteter Personen (Q 143)
Bestellnummer: Landeshauptarchiv Schwerin (09.01.01. Reichskammergericht (Prozeßakten) (1495 - 1806)) 129 |