-  Stadtarchiv Wismar
 -  Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
 -  05.: 1. Kläger E

Standort: Stadtarchiv Wismar - Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 - 05. 1. Kläger E


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 0695
Prozessgegenstand: Mandatum de solvendo Auseinandersetzung um Bezahlung eines Hauses
Alte Signatur: Wismar E 5 (W E I n. 5)
Laufzeit: (1656-1658) 04.02.1658-09.07.1660
Fallbeschreibung: Kl. hat Bekl. sein Haus in der Lübschen Straße verkauft, durch Umbauwünsche des Bekl. hat sich der Kaufpreis jedoch von 2.100 Mk. lüb. auf 2.900 Mk. lüb. erhöht, von denen erst 1.899 Mk. bezahlt sind. Kl. fordert die Bezahlung der Restsumme oder die Rückgabe des Hauses. Das Tribunal ernennt am 05.02. die Assessoren Schlüter und Dreyer zu Kommissaren in der Sache und beauftragt sie mit Vermittlung. Am 09.07. erbittet Kl. gerichtliche Entscheidung, da die Vermittlung fehlgeschlagen ist. Das Tribunal fordert Kommissare am 10.07. zu Fortsetzung der Kommission und Bericht auf. Am 11.11. erbittet Kl. erneut Urteil, am 16.11. entgegnet Bekl., daß er deshalb nicht bezahle, weil das Haus noch immer nicht repariert sei und der Kl. bestreite, eine angrenzende Bude mitverkauft zu haben. Das Tribunal fordert am 16.11. weitere Beweise. Am 09.12.1658, 01.02., 10.03., 14.05., 19. und 24.09.1659 trägt Kl., am 18.01., 14.03., 22.04., 01.07. und 03.10.1659 Bekl. neue Argumente vor, nachdem sie am 10.12.1658, 19.01., 10. und 15.03., 23.04., 18.05., 12.07. und 19.09.1659 vom Tribunal dazu aufgefordert wurden. Bekl., der sein Amt am Tribunal Ende 1658 aufgegeben hat, bietet die Rückgabe des Hauses an, die Kl. ablehnt und auf Bezahlung besteht. Am 03.02.1659 fordert das Tribunal Bekl. zur Zahlung von 300 Rtlr mit 5% Zinsen binnen 6 Wochen auf, die Bekl. aber mit Hinweis auf seine Forderungen verweigert. Am 17.10. erneuert das Tribunal sein Mandat an Bekl. und fordert Kl. zur sofortigen Reparatur des Hauses auf. Außerdem fordert es Beweise für den Besitz der Bude oder einen Eid des Bekl., daß diese im Kauf enthalten sei. Am 28.11. fordert Bekl., daß der Eigentümerwechsel ins Stadtbuch eingetragen werden müsse und erreicht am 29.11. eine entsprechende Aufforderung des Tribunals. Am 07.01.1660 erbittet Kl. Fristverlängerung für Bezahlung, am 30.01. bevollmächtigt er seinen Anwalt zur Ablegung des Eides wegen der Bude. Am 04.02. bittet Kl. um Vollstreckung seiner Forderungen, am 07.02. droht das Tribunal Bekl. die Vollstreckung an, wenn er nicht binnen 3 Wochen bezahlen würde. Am 03.03. erbittet Bekl. erneut 6 Wochen Fristverlängerung, das Tribunal fordert Kl. am 09.03. zur Erwiderung auf, der am selben Tag auf sofortige Bezahlung klagt und am 16.03. die Immission in sein Haus fordert, die das Tribunal am 27.03. veranlaßt. Am 10.04. berichtet Sekretär Michaelis von der Immission, am 09.07.1666 entscheidet das Tribunal, daß die Bude zum Haus gehöre und rechtskräftig an Bekl. verkauft worden sei.
Prozessbeilagen: (7) Actus Commissionis vom 28.05., 30.06. und 27.10.1658, enthaltend: Quittung des Kl.s vom 27.12.1656, Quittung des Bekl. vom 28.01.1657, Protokoll einer Sitzung in der Audienz-Stube des Rathauses mit Parteien vom 06.07.1657, Auszug aus Tagebuch des Bekl. (o.D.); Rechnung des Glasers Jochim Vogt (o.D.); Liste der Baumängel am Haus; Vollmacht des Bekl. für Dr. Schabbelt zur Eidesleistung vom 24.01.1660; vom Hamburger Notar Albert Doetie ausgestellte Übergabequittung für ein Tribunalsmandat vom 11.02.1660; Aufstellung der offenen Forderungen und Prozeßkosten des Kl.s vom 09.03.1660; Aufstellung über Möbel im Hause Voigts vom 04.04.1660
Instanzenzug: 1. Tribunal 1658-1660
Kläger: (2) Nicolaus Eickhoff, Uhrmacher zu Wismar
Beklagter: Petrus Voigt, Assessor am Tribunal, seit 1659 in Hamburg
Anwälte: Kl.: Dr. Joachim Zander (A & P) Bekl.: Dr. Heinrich Schabbelt (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0695