-  Stadtarchiv Wismar
 -  Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
 -  11.: 1. Kläger K

Standort: Stadtarchiv Wismar - Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 - 11. 1. Kläger K


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 3968
Prozessgegenstand: Auseinandersetzung um Wegnahme von Briefen: Der Bekl. hat am 25.09. aus der Schwedischen Post, die zwischen Stralsund und Hamburg verkehrt, trotz des Protest des Postillion einen Sack Briefe in Hamburg entnommen, die Kl. bitten das Tribunal, dies zu ahnden. Das Gericht fordert die Kl. am 02.10. auf, die Umstände der Wegnahme und die Herrschaftsverhältnisse des Bekl. darzustellen, damit es Maßnahmen ergreifen könne. Am 14.10. bitten die Kl. um ein Reskript an den Kanzler Liliencron, jetzigen Amtmann zu Trittau, die Regelung des Bekl. aufzuheben, wonach jedes Päckchen, das zollpflichtige Waren enthalten könnte, anzuhalten und zu beschlagnahmen sei und argumentieren, dies sei mit ihren Privilegien nicht vereinbar. Das Tribunal erläßt das erbetene Schreiben am 18.10.1685. Am 10. und 29.06. beschweren sich die Kl., daß erneut zwei Päckchen vom Postwagen genommen worden seien und bitten erneut um ein Reskript an den Bekl., diese zurückzugeben, das sie am 06.07.1686 erhalten. Am 08.02.1687 berichten die Kl., daß der Post am 10.12.1686 zu Rahlstett erneut ein Päckchen abgenommen worden ist und bitten um ein Schreiben an den dänischen König. Das Tribunal erneuert sein Schreiben an den Bekl. und wendet sich zudem an den schwedischen Gesandten in Kopenhagen Leyenclow. Am 06.04. wenden sich die Kl. erneut an das Tribunal, um die Auslieferung der Pakete von Valert zu erbitten. Das Tribunal erläßt das erbetene Schreiben am 16.04., am 12.05. verteidigt sich Valert, er habe nur, in Befolgung kgl. dänischer Anweisungen, unversteuerte Kaufmannswaren beschlagnahmt, die Post als solche nicht gestört. Das Tribunal teilt den Kl.n dies mit, die am 08.06. erklären, diese Anweisungen seien ihnen nicht bekannt und würden bei anderen Posten nicht durchgesetzt, auf dem Boden des Heiligen Römischen Reiches dürften nicht einfach neue Zölle eingeführt werden, weshalb das Vorgehen rechtswidrig sei. Die Kl. bitten um ein Schreiben an den schwedischen Gesandten in Kopenhagen, damit dieser beim dänischen König die Bestrafung Valerts erbitte. Das Tribunal informiert Loyenklow am 17.06. entsprechend. Am 09.08. danken die Kl. für das Schreiben an den Gesandten, der am Kopenhagener Hof erreicht hat, daß Valert die beschlagnahmten Pakete herausgeben muß, sobald das Tribunal sie anfordert. Die Kl. bitten deshalb um ein Reskript an Valert, das am 18.08. ergeht. Am 01.09. beschweren sich die Kl. darüber, daß Valert gesagt habe, die abgenommenen Pakete wären nicht mehr bei ihm vorhanden und erbitten ein neues Schreiben an den Gesandten, um die Pakete wiederzubekommen. Daraufhin erläßt das Tribunal am 13.09. erneut ein Schreiben an Levenclow, das am 15.09.1687 ausgeliefert wird. Weiteres erhellt nicht.
Laufzeit: (1685) 01.10.1685-15.09.1687
Fallbeschreibung:
Prozessbeilagen: (7) Schreiben des Schwedischen Posthalters zu Hamburg, Claus Möller an Kl. vom 29.09.1685; Anweisung des Bekl. an Verwalter Claus Möller vom 08.05.1685; Schreiben des Christian Ebel an Klinckowström vom 16.07.1686; Schreiben des Oberrentmeisters Brandt an Valert vom 22.03. und 25.07.1687; vom Lübecker Notar Georg Petri aufgenommene Befragung der Post- und Frachtfahrer Claus Ratjens, Johann Sibholt und Franz Eggers vom 27.05.1687; vom Hamburger Notar Johann Ludolph Hinnerking aufgenommene Befragung der Hamburger Fuhrleute Hans Hansen, Claus Bötger, Hinrich und Joachim Riege vom 30.05.1687; von Tribunalsbote Jochim Ligner ausgestellte Übergabequittung für ein Tribunalsmandat vom 23.08.1687
Instanzenzug: 1. Tribunal 1685
Kläger: (2) Martin Klinckowström, Landrentmeister von Pommern und Johann Cannolt, Postinspektor zu Wismar als Beauftragte zur Schwedischen Fahrenden Post in Wismar
Beklagter: Johann Valert, Amtsverwalter zu Trittau, seit 14.10.1685 Kanzler Liliencron als Amtmann zu Trittau
Anwälte: Kl.: Dr. Adam von Bremen (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 3968