-  Stadtarchiv Wismar
 -  Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
 -  12.: 1. Kläger L

Standort: Stadtarchiv Wismar - Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 - 12. 1. Kläger L


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 3955
Prozessgegenstand: Mandatum de restituendo Auseinandersetzung um widerrechtlich genutztes Land
Laufzeit: (1775) 16.09.1775-11.11.1775
Fallbeschreibung: Die Kl. beschweren sich darüber, das der Bekl. widerrechtlich eine Schafherde vom Lübecker Teil in den schwedischen Teil der Insel getrieben habe, um sie dort weiden zu lassen. Außerdem hat er die Zäune und die Schäferhütte von Seedorf in den schwedischen Teil bringen und dort wieder aufbauen lassen. Der Lübecker Rat bittet darum, den Bekl. aufzufordern, alles, was dem Heilgeisthospital gehöre, zurückzugeben. Das Tribunal hatte den Bekl. daraufhin zu einer Erklärung aufgefordert, die dieser am 01.11.1775 vorlegt und sich rechtfertigt, er habe von Amts wegen beim Konkurs seines Vorgängers, des Amtmannes Hundt, die von diesem gekauften, aber sehr schlecht bewirtschafteten Stellen, die früher einmal den Hausleuten Timme und Prien gehörten, übernommen. Hundt hatte auch in dem zum Lübecker Heilgeisthosiptal gehörenden Seedorf ein Gehöft, das er mit Steinen, die er von seinen schwedischen Gehöften geholt hat, ausbauen lassen hat. Auch der gesamte Dung und der Grünschnitt sind auf die Lübecker Seite Poels gebracht und dort zur Verbesserung des Bodens gebraucht worden, während die Stellen auf schwedischer Seite verwahrlosten. Beim Konkurs Hundts sind dessen mecklenburgische Güter an einen Teil seiner Gläubiger gefallen, das Gehöft in Seedorf hat ein anderer Teil übernommen, Priens Stelle hat er an dessen Erben verkauft. Die wüst liegende Stelle Timms ist dem Bekl. vom AG Poel zur Bewirtschaftung zugewiesen worden, die Stelle Priens kauft er von dessen Erben und bewirtschaftet sie ebenfalls. Er weist seinen Schäfer zunächst an, die Schafe von der Seedorfer Stelle wegtreiben zu lassen und die Zäune mitzunehmen als Schadensersatz für die Bodenverbesserung, nimmt diese Anweisung aber bald darauf zurück und leugnet deshalb das von den Bekl. angegebene spolium". Stattdessen stellt er eigene Forderung wegen der Bodenverbesserung und des Baumaterials auf, die auf die Lübecker Seite verbracht worden sind. Eine Antwort des Tribunals erhellt nicht. Das Tribunal teilt den Kl.n die Antwort des Bekl. am 10.11.1775 mit
Prozessbeilagen: (7) Mandate des Poeler Amtsgerichts vom 08.07.1775 und 07.08.1775
Instanzenzug: 1. Tribunal 1775
Kläger: (2) Bürgermeister und Rat zu Lübeck für das Lübecker Heilgeisthospital
Beklagter: Hinrich Christoph Jörns, Amtmann auf Poel

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 3955