-  Stadtarchiv Wismar
 -  Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
 -  14.: 1. Kläger N

Standort: Stadtarchiv Wismar - Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 - 14. 1. Kläger N


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 2309
Prozessgegenstand: Supplicationis Auseinandersetzung um neue Lasten
Alte Signatur: Wismar N 34 (W N 1 n. 34)
Laufzeit: (1698-1750) 01.07.1751-17.11.1753
Fallbeschreibung: Entgegen der Lustration des Amtes und der von der Kgl. Kommission 1721 erlassenen Patente sollen Kl. auf Veranlassung des Bekl. längere und mehr Dienste während der Ernte leisten. Dagegen wird das Weideland, das ihnen bisher zur Verfügung stand, weiter reduziert und entgegen dem alten Gebrauch zur Koppel des Bekl. umgewidmet. Ungeachtet dessen verlangt Bekl. das volle Weidegeld von Kl.n. Diese haben sich bereits an das Gouvernement gewandt, sind von diesem aber an das Tribunal verwiesen worden. Kl. begehren ein Mandat an den Bekl., ihnen ihre bisherigen Rechte zu lassen und bitten um die Ersetzung aller Unkosten. Das Tribunal setzt am 09.07.1751 den Assessor Gröning als Kommissar zur Vermittlung eines Vergleichs ein, am 08.03.1752 bitten Kl. um Eröffnung der Kommissionspapiere, die das Tribunal am 09.03. auf den 13.03. ansetzt. Gröning schlägt in seinem Kommissionsbericht vor, wegen der längeren Dienstzeiten den Kl.n etwas Brennholz zu geben, sieht wegen der Weide aber keine Möglichkeit zum Vergleich. Am 07.04. bestehen Kl. auf ihren alten Rechten und bitten, sie darin zu schützen. Das Tribunal fordert Bekl. am 14.04. zur Antwort auf und erneuert diese Aufforderung am 07.07. nach erneuter Bitte des Kl. vom 05.07. Bekl. beruft sich am 24.07. darauf, daß ihm das Amt lt. Vertrag so überlassen worden ist, wie es sein Vorgänger, von Plessen, innegehabt hat, will daher keine Neuerungen hinnehmen und bittet, den Prokurator Domaniorum mit der Sache zu befassen. Das Tribunal beauftragt letzteren am 01.09. mit Akteneinsicht und fordert ihn auf, seine Bedenken binnen 3 Wochen einzureichen (Nr. 2311). Am 23.101752 bitten Parteien um Prozeßbeschleunigung, am 22.01.1753 entscheidet das Tribunal, daß Lange den Kl.n wegen der verlängerten Dienste eine "billigmäßige Vergütung" schuldig sei und erlegt den Kl.n auf, ihren Anspruch auf Weide ihrer Tiere auf dem Brachfeld und dem Stoppelacker zu beweisen, wonach das Gericht entsprechend entscheiden will. Diesen Beweis führen Kl. am 28.02.1753 und bitten um Verhör der von ihnen vorgeschlagenen Zeugen. Das Tribunal beauftragt den Protonotar Sander am 20.03. damit. Am 11.05. schlagen Kl. weitere Zeugen zur Vernehmung vor, das Tribunal beauftragt am 14.05. Sander entsprechend. Am 18.07. bitten Kl. um Ansetzung eines Vergleichs, das Tribunal setzt am 28.07. einen Vergleichstermin auf den 07.09.1753 an. Bekl. sagt diesen Termin am 01.09. ab, da er nicht in der Lage ist, etwas gegen den mit dem Reichskammerkollegium in Stockholm geschlossenen Vertrag zu vereinbaren. Am 05.10.1753 setzt das Tribunal einen neuen Termin auf den 13.11.1753 an. Der Vergleich gelingt an diesem Termin und wird protokolliert.
Prozessbeilagen: (7) von Notar Jochim Christoph Lehmann bestätigter Bescheid des Grafen Moritz Ulrich von Putbus vom 08.06.1751; von Notar Lehmann bestätigter Auszug aus dem von Generalleutnant Baron von Strömfelt gehaltenen Kommissionsprotokoll über Neukloster vom 12.06.1721; von Notar Lehmann bestätigter Auszug aus dem Lustrationsanschlag über Neukloster vom 20.04.1698; Bericht Grönings vom 05.02.1752; Protokoll der Kommission vom 22.07.1751; gedrucktes Mandat des Generalgouverneurs von Pommern, Meyerfeldt, wegen der Neuklosteraner Bauern vom 08.05.1732; von Johann Spihler bestätigter Auszug aus dem Lustrationsprotokoll über die Vor- und Müggenburg vom 20.04.1698; von Notar Lehmann bestätigte Auszüge aus dem Pachtvertrag über das Amt Neukloster vom 30.12.1745; von Notar Lehmann bestätigte Auszüge aus dem Kommissionsprotokoll vom 27.10.-07.11.1744; Prozeßvollmacht der Kl. für Quistorp vom 24.07.1752; Artikel für ein Zeugenverhör von Ernst Lange und Peter Winter aus Lübberstorf, Johann Oderjahn aus Perniek, Joachim Schreiber aus Nakenstorf und Carl Thoms aus Rensdorf; Prozeßvollmacht Langens für Hertzberg vom 02.12.1752
Instanzenzug: 1. Tribunal 1751-1753
Kläger: (2) Einwohner der Müggen- und Vorburg zu Neukloster
Beklagter: Kammerherr von Langen als Amtsarrhendator zu Neukloster
Anwälte: Kl.: Dr. Theodor Johann Quistorp (A & P) Bekl.: Dr. Christoph Erich Hertzberg (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 2309