-  Stadtarchiv Wismar
 -  Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
 -  18.: 1. Kläger R

Standort: Stadtarchiv Wismar - Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 - 18. 1. Kläger R


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 0250
Prozessgegenstand: Appellationis Auseinandersetzung um die Bezahlung von Schulden
Alte Signatur: Wismar B 149 (W B 4 n. 149)
Laufzeit: (1710-1725) 05.02.1726-22.04.1727
Fallbeschreibung: Bekl. hat von der Appellation der Kl.in gegen zwei Ratsgerichtsurteile erfahren, um die Zwangsversteigerung weiterhin aufzuhalten und erbittet ein Schreiben des Tribunals an den Rat, die Akten der Vorinstanz einzusenden, um diese zügig zu prüfen und die Appellation zu verwerfen. Das Tribunal verspricht Erwägung des Antrages am selben Tag. Am 26.02. appelliert Kl.in gegen die Ratsgerichtsurteile, die die Zwangsversteigerung eines Hauses und einer Bude verfügen, da nach Lübischem Recht die unbeerbte" Ehefrau nicht für ihren Mann zur Verantwortung gezogen werden kann. Kl.in bittet um ein Reskript an Rat, daß Bekl. aus den Gütern ihres Mannes bezahlt und die Versteigerung gestoppt werden solle. Die Antwort des Tribunals erhellt nicht, ein Protokoll vom 02.04., auf das verwiesen wird, liegt der Akte nicht bei. Am 15.05. bittet Kl. um Einberufung einer Kommission, die das Problem abstellen kann. Das Tribunal fordert am 17.05. vom Rat die Akten der Vorinstanz an, erhält sie am 23.05. und eröffnet sie auf Antrag der Kl.in vom 15.07. am 19.07. Am 12.08. verwahrt sich Bekl. gegen die Appellation und besteht darauf, nach jahrelangem Warten zu seinem Recht zu gelangen. Am 26.10. bittet Bekl., Kl. vor dem Vorbescheid aufzufordern, 1.000 Mk. hamb. in der Tribunalskanzlei zu deponieren und ihm endlich sein Recht zu verschaffen, da gegen ihn bereits Urteile vollstreckt wurden, weil er Schulden nicht hat zurückzahlen können wegen Kl.in und ihrem Mann. Am 29.10.1726 erbittet Kl. Ansetzung eines Vorbescheides, bei dem die Ansprüche des Bekl. geklärt werden sollen und bietet an, diese zu bezahlen. Am 14.12. erbittet Bekl. erneut Vollstreckung der Urteile, am 17.12.1726 reicht Borchwardt die geforderte Kaution ein, am 06.01.1727 erklärt Bekl. die Kaution für unzureichend und verlangt Besserung. Am 08.02. setzt das Tribunal den Termin für den Vorbescheid auf den 11.02. an, am 28.02. erbittet Bekl. einen neuen Termin, den er am 01.03. erhält. Da der Vergleich scheitert, sendet das Tribunal die Akten an den Rat zurück, damit dieser den Prozeß fortsetzen könne. Am 05.03. erbittet Kl. ein Schreiben an Rat, mit der Zwangsversteigerung einzuhalten, da er Bekl. neue Vorschläge unterbreiten wolle. Das Tribunal verweist ihn am 06.03. an den Rat. Am 14.03. erbittet Kl. ein Mandat an Bekl., 14 Tage in Wismar zu bleiben, um den Vergleich auszuhandeln und zu vollziehen und erhält dieses am selben Tag. Am 18.04.1727 zeigen beide Parteien ihren getroffenen Vergleich dem Tribunal an und erbitten dessen Bestätigung, die sie am selben Tag erhalten.
Prozessbeilagen: (7) von Notar Philipp Heinrich Pladecius aufgenommene Appellation vom 12.01.1726; Ratsgerichtsurteile vom 11.06.1714, 10.06.1718, 13. und 17.12.1725, 14.03.1727; Vergleich zwischen Johann Ridder aus Hamburg und Christoph Borchwardt aus Wismar vom 27.06.1710; Aufstellung über geleistete Bezahlung Borchwardts an Bekl.; Supplik der Kl.in an das Ratsgericht vom 13.12.1725; Ratsgerichtsprotokoll vom 19.03.1710; Stadtbuchschrift vom 27.06.1710; Urteil der Kgl. kurmärkischen Kriegs- und Domainenkammer zu Berlin vom 06.04.1726, Mandate der Kammer an Landreiter Simson vom 17.04. und 18.06.1726; Specification meines erlittenen Schaden und Unglücksfälle; Kautionserklärung von Christian Zinck und Nathanel Langclas vom 13.12.1726; Supplik Borgwardts an den Wismarer Rat vom 13.03.1727; Vergleich zwischen den Parteien vom 17.04.1727
Instanzenzug: 1. Ratsgericht 1726 2. Tribunal 1726-1727
Kläger: (2) Peter Rudolph Schröder als Litiskurator der Catharina Zinck, Ehefrau des Christoph Borgwardt, nach deren Tod im Herbst 1726 Christoph Borgwardt (Bekl. in 1. Instanz)
Beklagter: Johann Ridder, Kaufmann aus Berlin (Kl. in 1. Instanz)
Anwälte: Kl.: Peter Rudolph Schröder (A) Bekl.: Dr. Cajus Matthias Arend (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0250