-  Stadtarchiv Wismar
 -  LAG, Rep. 29 Wismarer Tribunal
 -  01.: Prozeßakten
 -  01.13.: 1. Kläger M

Standort: Stadtarchiv Wismar - Wismarer Tribunal - 01. Prozeßakten - 01.13. 1. Kläger M


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 0012
Prozessgegenstand: Appellationis Auseinandersetzung um die Bezahlung von Schulden
Alte Signatur: Rep. 29, Nr. 290/2
Laufzeit: (1677-1698) 05.05.1698-05.09.1699
Fallbeschreibung: Nach Bitte der Kl.in vom 05.05. um Fristverlängerung zum Einreichen ihres Schriftsatzes und erteilter Genehmigung des Tribunals vom 10.05. trägt Kl.in am 06.06. ihre Beschwerden gegen eine Entscheidung der Liquidationskommission vor. Am 25.05.1696 hatte das Tribunal dem Reduktionsanwalt aufgetragen, die gegenseitigen Forderungen der Parteien aufzunehmen, zu prüfen und festzulegen sowie Zahlungsaufforderungen ergehen zu lassen. Daraufhin hat der Reduktionsanwalt Rechnungen von den Parteien angefordert und diese, ohne, daß die jeweils andere Seite ihre Einwände hätte vortragen können, gegeneinander aufgerechnet, so daß die Kl.in zur Bezahlung von 10.384 Rtlr 31 s verurteilt worden ist. Dagegen wehrt sie sich, zweifelt die Berechnungsgrundlage und die in Ansatz gebrachten Werte massiv an und bittet das Tribunal um Prüfung und Berichtigung. Das Tribunal fordert am 10.06. die Akten der Vorinstanz an, am 01.07. antwortet der Kommissar Lagerström als ehemaliger Vorsitzender der Kommission, daß es nicht möglich sei, die Akten des Falles aus den Konvoluten zu separieren. Am 22.07. besteht das Tribunal auf Zusendung der gesamten Akten und weist Lagerström entsprechend an. Am 05.08. und 13.09. bittet die Kl.in um Erneuerung des Mandates zur Einsendung der Akten, das sie am 13.09. erhält. Am 17.10. gehen die Akten in Wismar ein, am 21.10. werden sie an die Referenten verteilt. Am 27.10. tragen die Bekl. ihre Exceptiones gegen die Appellation vor, deren Berücksichtigung das Tribunal am 04.11. verspricht. Am 18.11.1698, 31.01. und 17.04.1699 bittet die Kl.in um Prozeßbeschleunigung, am 24.04.1699 hebt das Tribunal die Liquidation auf und fordert den Kgl. Reduktionsanwalt auf, eine neue Berechnung über gegenseitige Ansprüche anzufertigen. Am 05.06. und 17.07. bitten beide Parteien um Fristverlängerung zum Einlegen von Rechtsmitteln, die sie am 06.06. und 18.07. erhalten. Am 29.08. verzichtet die Kl.in auf alle weiteren Rechtsmittel und akzeptiert das Tribunalsurteil, das Tribunal nimmt dies am 05.09.1699 ad acta.
Prozessbeilagen: (7) von Notar Heinrich Berndes aufgenommene Appellation vom 07.02.1698; Bescheid der Liquidationskommission vom 29.12.1697; Vergleich zwischen der Reduktionskommission und den Prozeßparteien vom 28.05.1696; Anweisung der Reduktionskommission an Prozeßparteien vom 16.07.1697; Ergebnis der von der Liquidationskommission ermittelten Rechnung vom 29.12.1697; Pachtvertrag zwischen Kl.in und Nicolaus Baumann vom 08.03.1677; Protocollum Liquidationis wegen Rosengarten und Newendorff" vom ??.03.1677; Auszug aus der Rechnung des Nikolaus Baumann vom 24.11.1681; Anweisung Carls XII. an Regierungssekretär Lagerström vom 11.06.1698; von Notar Martin Kuhlicke ausgestellte Übergabequittung für ein Tribunalsmandat vom 13.07.1698
Instanzenzug: 1. Kgl. Liquidationskommission 1698 2. Tribunal 1698-1699
Kläger: (2) Eva Müller, Witwe des Peter von Braun, Besitzerin des Gutes Rosengarten mit Zubehör
Beklagter: Joachim Christian Baumann namens der Erben des Nicolaus Baumann zu Stralsund
Anwälte: Kl.: Joachim Schwartze (A), Dr. Friedrich Anthon (P) Bekl.: Christoph Westphal (A), Dr. Christoph Gröning (P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (LAG, Rep. 29 Wismarer Tribunal) (1) 0012