-  Stadtarchiv Wismar
 -  LAG, Rep. 29 Wismarer Tribunal
 -  01.: Prozeßakten
 -  01.18.: 1. Kläger R

Standort: Stadtarchiv Wismar - Wismarer Tribunal - 01. Prozeßakten - 01.18. 1. Kläger R


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 0147
Prozessgegenstand: Appellationis Auseinandersetzung um Zueignung von 3 Höfen in Thurow
Alte Signatur: Rep. 29, Nr. 401
Laufzeit: (1614-1731) 31.10.1731-27.04.1735 (1735)
Fallbeschreibung: Im Jahre 1614 hat Ernst Norman dem Herzog Philipp Julius 2.120 fl. geliehen zur Einlösung des Amtes Eldena, anstelle der Zinsen hat er 3 Höfe in Thurow zur Nutzung erhalten. Bogislaw XIV. hat sowohl das Amt Eldena als auch die 3 Höfe der Universität geschenkt, aber festgelegt, daß dies die Ansprüche Normanns nicht beeinträchtigen solle. Ungeachtet dessen fordern die Bekl. im Jahre 1701 die Rückgabe der Höfe, 1702 entscheidet die Landesregierung, daß die Hufen zurückgegeben werden sollten, sobald das vom Herzog geliehene Geld sowie alle Meliorationskosten von den Bekl. zurückgezahlt sind. Seit 1725 verstärkt die Universität vor der Landesregierung ihr Bemühen um Rückgabe der Höfe, die Landesregierung setzt 1731 eine Kommission ein, die gemäß dem Urteil von 1702 alle gegenseitigen Ansprüche liquidieren, die Meliorationskosten ermitteln und die Hufen an die Universität zurückgeben soll. Dagegen appelliert die Kl.in an das Tribunal und fordert, daß auch die seit 1702 aufgelaufenen Meliorationskosten bei der Entschädigung berücksichtigt werden. Das Tribunal fordert am 09.11.1731 die Akten der Vorinstanz an, am 28.04.1732 bittet die Kl.in um Fristverlängerung zum Einreichend er Akten, die sie am 02.05. erhält. Am 07.07. bittet Kl.in um Eröffnung der am 29.05. eingekommenen Akten der Vorinstanz, die das Tribunal am 11.07. auf den 15.07. ansetzt. Am 22.10. fordert das Tribunal die Bekl. zur Erwiderung auf, am 23.12.1732 lehnen die Bekl. es ab, sich auf die Appellation einzulassen, da über die Güter Dehns ein Konkurs entstanden ist und die Kl.in beim gemeinsamen Anwalt der Gläubiger ihre Ansprüche einreichen soll. Das Tribunal fordert die Kl.in am 12.01.1733 zur Erwiderung auf. Am 10.04. bitten die Bekl. um Erneuerung des Mandates, die am 13.04. erfolgt. Am 06.06. bittet die Kl.in um Fristverlängerung, die sie am 08.06. erhält, am 31.08. besteht sie auf ihren Forderungen nach Bezahlung des Pfandgeldes und der Meliorationskosten. Das Tribunal verlangt von den Bekl. am 02.09. eine Erklärung. Diese geht am 25.11.1733 ein, in der die Bekl. erneut das Recht der Kl.in auf die Forderungen bezweifeln. Am 11.05.1734 bitten die Bekl. um Prozeßbeschleunigung, am 05.07.1734 bestätigt das Tribunal das Urteil der Landesregierung. Am 12.08. ergreift die Kl.in dagegen restitutio in integrum, bittet aber zunächst und am 27.09. um Fristverlängerung, die sie am 13.08. und 30.09. erhält. Am 08.11.1734 trägt sie ihre Beschwerden gegen das Urteil vor und bittet um Anerkennung der von ihr tatsächlich aufgewendeten Kosten. Am 24.01.1735 bitten die Parteien um Prozeßbeschleunigung, am 25.04.1735 bestätigt das Tribunal sein Urteil, am 09.06.1735 sendet es die Aktend er Vorinstanz an die Landesregierung zurück.
Prozessbeilagen: (7) Pfandverschreibung von 3 Bauernhöfen in Thurow durch Herzog Philipp Julius von Pommern-Stettin vom 06.12.1614; Auszug aus der Schenkung des Amtes Eldena an die Universität Greifswald durch Bogislaw XIV. (o.D.); Bescheide der Landesregierung in der Sache vom 06.12.1702 und 19.09.1731; vom Stralsunder Notar J.U. Helm aufgenommene Appellation vom 25.09.1731; von Tribunalsbote Carl Friedrich Siebeth ausgestellte Übergabequittungen für Tribunalsmandate vom 14. und 17.03.1732; Prozeßvollmacht der Kl.in für Dr. Gröning vom 20.10.1732; Hofgerichtsmandat an den Anwalt Michael Niclas Eichmann vom 05.11.1729; Schreiben Augustins von Balthasar an Dr. jur. M.N. Eichmann (o.D.) und dessen Antwort vom 20.10.1733; Prozeßvollmacht der Bekl. für Dr. Schlaff vom 23.01.1734; Attest des Stralsunder Arztes Dr. med. C.H. Vehr vom 25.09.1734; von Tribunalsbote Carl Friedrich Siebeth ausgestellte Übergabequittung für Regierungsakten vom 01.08.1735
Instanzenzug: 1. Stralsunder Landesregierung 1731 2. Tribunal 1731-1734 3. Tribunal 1734-
Kläger: (2) N N Roland, Witwe des Majors Franz Johann Dehn, für sich und ihre Kinder
Beklagter: Rektor und Konzil der Universität Greifswald
Anwälte: Kl.: Carl Hinrich Reincke (A), Dr. Anthon Christoph Gröning (P) Bekl.: Peter Haselberg (A), Dr. Carl Daniel Schlaff (P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (LAG, Rep. 29 Wismarer Tribunal) (1) 0147