  OAI-PMH
| Signatur: (1) 0081 Prozessgegenstand: Querulationis Auseinandersetzung um Wiereinrichtung eines Hafens Alte Signatur: Rep. 29, Nr. 296 Laufzeit: (1763) 11.04.1763-13.07.1764 Fallbeschreibung: Ein Sturm hat den Hafen auf dem Ruden, in dem die Lotsenboote angelegt haben, zerstört. Die Landesregierung hat der Gräflich Spyckerschen Herrschaft freigestellt, den Hafen selbst neu anzulegen oder die Kosten für die Neuanlage durch die Landesregierung zu tragen. Der Kl., der von den weit verstreut lebenden Erben in Schweden keine Instruktion erhalten kann, appelliert gegen diese Verordnung, bittet aber zunächst am 11.04., 19.05. und 23.06. um Fristverlängerung, die er am 13.04. und 20.05. erhält. Am 29.08. tragen die Kl. vor, daß die vier Lotsen nach der Zerstörung des Hafens ihren Dienst resigniert haben. Da die Herrschaft von Spycker die Lotsen benennen darf, ist sie auch für den Unterhalt des Hafens zuständig. Daher wird sie zur Wiedereinrichtung des Hafens angewiesen. Die Kl. geben dieses Recht gegenüber der Landesregierung auf und glauben, nun auch der Pflichten der Hafenunterhaltung enthoben zu sein, werden von der Landesregierung aber trotzdem zum Bau einer Lotsen-Yacht und dem Wiederaufbau der Lotsenhäuser auf dem Ruden entsprechend in Anspruch genommen und querulieren deshalb an das Tribunal. Das Tribunal fordert die Landesregierung am 20.12.1763 zum Bericht in der Sache auf, nachdem die Kl. am 19.12. geklagt hatten, sie seien von der Landesregierung zur Einstellung zweier neuer Lotsen und Kreditierung dieser angewiesen worden, obwohl sie alle Rechte und Einkünfte am Ruden abgetreten hatten. Am 23.01. und 19.03.1764 bitten die Kl. um Fristverlängerung zum Einreichen der Akten der Vorinstanz, die sie am 24.01. und 20.03. erhalten. Am 07.05. bitten die Parteien um Eröffnung der am 30.04. eingegangenen Akten der Vorinstanz, die das Tribunal am 11.05. auf den 16.05. ansetzt. Am 09.07.1764 bitten die Parteien um Prozeßbeschleunigung, am 07.07.1766 fordert das Tribunal die Landesregierung zur Vermittlung eines Vergleichs und Bericht darüber auf. Am 07.05.1770 bittet Brahe um ein Promotorial an die Landesregierung zur Vermittlung des Vergleichs und Berichterstattung an das Tribunal und erhält dieses am 08.05.1770. Am 18.11.1773 bittet Johann Rosir um ein erneutes Promotorial an die Landesregierung zur Vermittlung des Vergleichs. Das Tribunal folgt dem Antrag am 19.11.1773, weiteres erhellt nicht. Prozessbeilagen: (7) vom Stralsunder Notar Christoph Steffens aufgenommene Appellationen vom 15.03. und 20.08.1763; Anordnungen der Vorpommerschen Landesregierung vom 04.03., 15.08. und 04.11.1763; Bescheid der Landesregierung vom 22.06.1763; Vollmacht der Kl. an Dr. Hercules zur Rückgabe aller Rechte und Pflichten am Ruden an die schwedische Krone vom 01.07.1763; Prozeßvollmachten der Kl. für Dr. Hertzberg vom 12.01. und 15.05.1764; Mitteilung des Registrators der Vorpommerschen Landesregierung M. U. Lindemann vom 16.03.1764; Schreiben des Vorpommerschen Landesregierung an Brahe vom 27.10.1766; von Registrator Lindemann ausgestellte Empfangsquittung für ein Tribunalsmandat vom 12.05.1770; Vollmacht Rosirs für Hercules zur Rückgabe der Insel Ruden an die Krone Schweden vom 19.10.1773 Instanzenzug: 1. Vorpommersche Landesregierung 1763 2. Tribunal 1763 Kläger: (2) Inspektor Wewetzer namens der Vormünder des Grafen Per Brahe, seit 07.05.1770 Per Brahe, seit 18.11.1773 Johann Rosir in Vormundschaft des Magnus Friedrich Brahe Beklagter: N N Kellmann, Lizentinspektor in Wolgast Anwälte: Kl.: Dr. Carl Gustav Hercules (A), Dr. Christoph Erich Hertzberg (P) Bekl.: Johann Franz von Palthen (P)
Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (LAG, Rep. 29 Wismarer Tribunal) (1) 0081 |