OAI-PMH | Signatur: (1) 0822 Prozessgegenstand: Implorationis Auseinandersetzung um Aufnahme eines Juden Alte Signatur: Wismar F 44 (W F 2 n. 44) Laufzeit: (1266-1697) 11.05.1697-08.09.1697 Fallbeschreibung: Bei Kl. hat sich der Jude Philip Levi aus Hamburg gemeldet und um kgl. Schutz gebeten. Fiskal hat ihm mitgeteilt, daß das Tribunal ihm diesen gegen bestimmte Auflagen und für eine Rekognition erteilen würde und bittet, die Assessoren Strahlenheim und Schleusing mit Untersuchung zu beauftragen, ob man dem Juden unbedenklich eine Konzession erteilen könne. Am 14.05. lehnt das Tribunal die Aufnahme des Juden ab und fordert Bekl. zur Stellungnahme auf. Am 17.05. teilt Kl. mit, daß Bekl. den Juden aus der Stadt vertreiben wollen, wendet sich dagegen, da dies die kgl. Rechte verletzt und erbittet Mandatum sine clausula an Bekl., damit einzuhalten. Das Tribunal lehnt das Gesuch am selben Tag ab. Am 15.06. erstatten Bekl. Bericht über die Politik des Rates gegenüber Juden. Das Tribunal teilt dem Fiskal dies am 03.09.1697 mit. Prozessbeilagen: (7) Extract Privilegii Hinrici Hierosolymitani de anno 1266; Auszug aus einem Schreiben Heinrichs von Mecklenburg vom 13.04.1305; von Notar Erich Schilling aufgenommenes Verhör des Hausdieners Jürgen Schmidt vom 17.05.1697; Ratsbeschluß über die Aufnahme von Juden von Sabbatho post Ascensionem Domini 1308; Auszüge aus Gewettsprotokollen vom 20. und 22.01., 03.08. und 22.12.1681, 23. und 25.10.1682, 29.07.1683, 20. und 22.01.1680, 03.10.1688, 25.10.1689, 28.03. und 17.07.1690; Tribunalsurteil in Sachen Moses Helmstedt vs. Bürgermeister und Rat zu Wismar in pcto juramenti vom 29.10.1683 Instanzenzug: 1. Tribunal 1697 Kläger: (2) Dr. Adam von Bremen als Fiskal des Tribunals Beklagter: Bürgermeister und Rat zu Wismar Anwälte: Bekl.: Dr. Friedrich Wagner (A), Dr. Christoph Gröning (P)
Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0822 |