-  Stadtarchiv Wismar
 -  Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
 -  13.: 1. Kläger M

Standort: Stadtarchiv Wismar - Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 - 13. 1. Kläger M


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 2154
Prozessgegenstand: Querulationis Auseinandersetzung um Bevorzugung im Konkurs
Alte Signatur: Wismar M 102 (W M 2 n. 102)
Laufzeit: (1699-1729) 17.11.1729-06.03.1731
Fallbeschreibung: Kl. querulieren gegen das Urteil des Ratsgerichts, das in dem Konkurs des Leonhard Gammelin die Zinsen aus einem Legat von 600 Mk. lüb. des verstorbenen Claus Magerfleisch an Kl. nicht an der gehörigen Stelle in seine Berechnungen mit einbezogen hat. Kl. wollten zunächst restitutio in integrum einlegen, haben sich dann aber an das Konsistorium gewandt, das sie an das Tribunal verwiesen hat. Da das zwangsversteigerte Haus, das den Hauptertrag des Konkurses bildet, nur 1.240 Mk. lüb. erzielt hat, die Forderungen der vor ihnen gesetzten Schuldner aber 1.390 Mk. lüb. betragen, würden Kl. nichts erhalten. Kl. beschweren sich darüber, daß Bekl. ihnen bevorzugt werden, obwohl sie ja auch zu den geistlichen Stiftungen gehören und gleichberechtigt sein müßten. Sie argumentieren aus dem Testament Magerfleischs aber, daß dieser eher den Predigern als den Armen zugeneigt war und bitten, dies bei der Verteilung der Konkursmasse zu berücksichtigen. Das Tribunal fordert den Rat am 02.12. zur Akteneinsendung auf. Am 16.12. gehen diese ein, am 22.12. bitten Kl. um ihre Eröffnung, am 23.12. setzt das Tribunal den 29.12.1729 dazu an. Am 24.01., 04.04. und 23.10.1730 bitten Kl. um Prozeßbeschleunigung, am 22.01.1731 fordert das Tribunal die Bekl. zur Stellungnahme auf. Am 05.03. machen Bekl. ihre Ansprüche an das Testament geltend und bitten, das Ratsgerichtsurteil umzusetzen. Das Tribunal fordert Kl. am 06.03. zur Erwiderung auf, die am 01.05.1732 eingeht und in der Kl. ihre Ansprüche begründen. Am 02.05. fordert das Tribunal von Bekl. Antwort, die nicht überliefert ist und schließt am 03.10. die Beweisaufnahme. Am 20.10.1732 bitten Kl. um Prozeßbeschleunigung, am 19.01.1733 beschließt das Tribunal, das Ratsgerichtsurteil dahingehend zu verändern, daß die Kl. den Bekl. bevorzugt werden, aber nur Zinsen aus einem Legat von 150 Rtlr anstelle von 200 Rtlr erhalten sollen. Die Akten gehen am 04.03.1733 zurück an das Ratsgericht, damit dieses das Urteil vollstrecken kann.
Prozessbeilagen: (7) Ratsgerichtsurteile in der Konkurssache Leonhard Gammelins vom 24.09. und 03.10.1729; Testament Claus Magerfleischs vom 12.01.1700; Vertrag über Hauskauf zwischen Claus Magerfleisch und Leonhard Gammelin vom 16.08.1699; Prozeßvollmacht der Bekl. für Dr. Tancke vom 03.03.1731
Instanzenzug: 1. Ratsgericht 1729 2. Tribunal 1729-1733
Kläger: (2) Geistliches Ministerium zu St. Georg (Kl. in 1. Instanz)
Beklagter: Anthon Jacob Ringwicht als verwaltender Provisor der Almosentafel zu St. Georg (Bekl. in 1. Instanz)
Anwälte: Kl.: Josias Matras (A & P) Bekl.: Dr. Heinrich Tancke (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 2154