-  Stadtarchiv Wismar
 -  LAG, Rep. 29 Wismarer Tribunal
 -  01.: Prozeßakten
 -  01.23.: 1. Kläger W

Standort: Stadtarchiv Wismar - Wismarer Tribunal - 01. Prozeßakten - 01.23. 1. Kläger W


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 0047
Prozessgegenstand: Appellationis Auseinandersetzung um Auszahlung des Stipendiums
Alte Signatur: 290/15
Laufzeit: (1709-1751) 28.06.1751-08.07.1754
Fallbeschreibung: Nach Bitte des Kl.s vom 28.06. um Fristverlängerung zum Einreichen seiner Beschwerden gegen ein Konsistorialurteil und erteilter Genehmigung des Tribunals vom 30.06. legt Kl. am 31.08. seinen Schriftsatz vor. Der Bekl. hat zur Finanzierung seines Studiums Unterstützung aus der vom Greifswalder Ratsherrn Joachim Brunnemann eingerichteten Brunnemannschen Stiftung gefordert, kann aber seine Herkunft aus der Familie des Stifters nicht zweifelsfrei nachweisen, weshalb der Kl. vor dem Konsistorium anbietet, dem Bekl. das Stipendium mangels anderer Kandidaten "ex gratia" auszuzahlen. Bekl. verweigert dies und verlangt die Förderung "aus Schuldigkeit". Das KOnsistorium fordert den Kl. entsprechend auf, der dagegen appelliert und sich auf das Testament des Stifters beruft, das klar festlegt, nur Nachkommen der Familie zu fördern. Da Bekl. seine direkte Verwandtschaft nicht nachweisen kann, solle er auch nicht zugelassen werden. Am 18.10. bitten die Prozeßparteien um Eröffnung der am 20.08. eingegangenen Akten der Vorinstanz, die das Tribunal am 22.10. auf den 25.10.1751 ansetzt. Am 24.01.1752 bitten die Parteien um Prozeßbeschleunigung, am 17.04.1752 bestätigt das Tribunal das Konsistorialurteil, fordert aber alle alle Brunnemannschen Erben auf, sich beim Greifswalder Rat zu legitimieren. Das Tribunal weist den Greifswalder Rat am 03.06. entsprechend zur Untersuchung der Verwandtschaftsverhältnisse an. Am 24.11. reicht der Kl. den Komissionsbericht ein und bittet um Eröffnung, die das Tribunal am 01.12. auf den 09.12.1752 ansetzt. Am 22.01. und 17.05.1753 bitten die Parteien um Prozeßbeschleunigung, am 05.06. beauftragt das Tribunal den Greifswalder erneut mit der Nachforschung nach den Erben Brunnemanns und fordert ihn auf, auch die weiblichen Nachkommen einzubeziehen. Am 11.01.1754 reicht der Kl. das Kommissionsprotokoll ein und bittet um dessen Veröffentlichung, die das Tribunal am 15.01. auf den 19.01. ansetzt. Am 04.02. schließt das Tribunal die Beweisaufnahme, am 29.04. bitten die Parteien um Prozeßbeschleunigung, am 08.07.1754 erklärt das Tribunal, daß kein Nachkomme des Testators mehr am Leben sei und weist das Vermächtnis der Jakobikirche in Greifswald zu.
Prozessbeilagen: (7) vom Greifswalder Notar J.K. Battus aufgenommene Appellation vom 26.05.1751; Konsistorialurteil vom 19.05.1751; Urteil des Greifswalder Ratsgerichts vom 18.03.1750; von Notar Georg Michaelis am 19.08.1709 bestätigter Stammbaum der Familie Brunnemann;: Prozeßvollmachten des Bekl. für Dr. Hertzberg vom 18.10.1751 und des Kl.s für Dr. Gröning vom 26.10.1751 und 19.01.1754; Rationes dubitandi et decidendi des Greifswalder Konsistoriums; Kommissionsprotokolle des Greifswalder Rates vom 06.10.1752 und 28.08.1753; Proklamationen des Greifswalder Rates vom 25.08.1752 und 30.06.1753; Wochentlich-Stettinsche Frag= und Anzeigungs-Nachrichten" Nr. 36 vom 02.09.1752, Nr. 37 vom 09.09.1752, Nr. 38 vom 16.09.1752, Nr. 29 vom 14.07.1753, Nr. 30 vom 21.07.1753, Nr. 31 vom 28.07.1753; Reichs Post=Reuter" Nr. 140 vom 05.09.1752, Nr. 142 vom 08.09.1752, Nr. 144 vom 12.09.1752, Nr. 112 vom 20.07.1753; Stettinische Ordinaire Zeitung" Nr. 73 vom 09.09.1752, Nr. 74 vom 12.09.1752, Nr. 75 vom 16.09.1752; Intelligenzen von Täglichen Vorkommenheiten in Pommern und Rügen, Nr. 1 vom 06.07.1753 , Nr. 4 vom 27.07.1753, Nr. 7 vom 17.08.1753; Schreiben des Detlef Johann Nicolaus Brunnemann & nicht namentlich aufgeführte Gebrüder aus Hamburg an den Greifswalder Rat vom 28.09.1752, des Johann Christoph Brunnemann zu Berlin an den Greifswalder Rat vom 18.09.1752, 20.08. und 19.11.1753 und des Ernst Brunnemann vom 03.11.1752; Konsistorialakte in Sachen des Administrators des Brunnemannschen Beneficii vs. den Stud. theol. Ernst Brunnemann in pcti perceptionis des Brunnemannschen Beneficii 1748-1751 (84 Blatt)
Instanzenzug: 1. Greifswalder Konsistorium 1751 2. Tribunal 1751
Kläger: (2) Thomas Witton, Ratsherr zu Greifswald, seit 11.01.1754 M M Mihrendorf als Verwalter des Brunnemannschen Vermächtnisses (Bekl. in 1. Instanz)
Beklagter: Ernst Brunnemann, Stud. theol. (Kl. in 1. Instanz)
Anwälte: Kl.: Johann Ephraim Vernow (A), Dr. Carl Christoph Gröning (P) Bekl.: Dr. Christoph Erich Hertzberg (P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (LAG, Rep. 29 Wismarer Tribunal) (1) 0047