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Bü Archivbibliothek - 11. Audiovisuelle Medien (AV)

Laufzeit

Signatur

Titel


OAI-PMH
   
Signatur: AV 003
Titel: Reutergeld
Laufzeit: 2011
altsignatur: AV 003
vorl. nr.: 246
Umfang: 1 Film
Provenienz: www.noodgeld.nl. (Schenkung)
Untertitel: Reuter-Zitate

Bestellnummer: Stadtarchiv Bad Doberan (Bü Archivbibliothek) AV 003


OAI-PMH
   
Signatur: AV 004
Titel: Mecklenburgische Urkundenbücher Nr. 1 bis Nr. 22
enthält: u.a.: Hinweise zur Gründung des Klosters Doberan
Laufzeit: 1171 - 1186
altsignatur: AV 004
vorl. nr.: 320
Umfang: 2 CD's
Provenienz: Herrn Bürger

Bestellnummer: Stadtarchiv Bad Doberan (Bü Archivbibliothek) AV 004


OAI-PMH
   
Signatur: AV 005
Titel: Interview über das Leben von Etta von Oertzen
enthält: ZS 1316: Transkription, Rosi Fust, Gymnasium, 9. Klasse, Oktober 2015: Frau Wallmann: Sie haben sich sicher Fragen überlegt. Herr Rehwald: Ja, würde ich etwas erfahren über Tante Etta? Ich habe mal im Archiv geguckt in Doberan und da gibt es so eine Akte. FW: Aber das ist nicht meine Tante Etta, die hier erwähnt wird. Es gab 2 Etta Oertzens in Doberan. Die Eine hat Juden versteckt. Sie war eine Cousine meiner Mutter. Da bin ich als Kind im Haus gewesen. Die hatte ein Haus, das ist abgerissen, in der Kröpeliner Straße. Ein ziemlich [schäbiges] Haus war das. Mit einem Garten, der völlig verwildert war. Und diese andere Etta, die ich auch Tante Etta nannte, die war in Berlin gewesen, hatte da ein Kinderheim geleitet. Die hatte immer den Zusatznamen "Etta Kinderheim", um sie auseinander zu halten und hatte da wohl auch jüdische Kinder und Familien kennengelernt. Die Details weiß ich nicht, jedenfalls wurde sie sehr früh, wie auch ihre Mutter, blind, fast blind. Sie zog sich dann zurück in dieses Haus in der Kröpeliner Straße, wo ihre wunderliche alte Mutter blind lebte, ihre wunderliche Schwester, die musste ich manchmal besuchen, denn meine Mutter war immer dafür, dass man sich um Leute kümmerte. Und dann hieß es immer: "Geh doch mal rüber", die hieß Maria, die Schwester, "geh doch mal rüber zu Maria und muntere sie auf." Welches Kind würde das heute machen? Da muss ich so 9, 10, 11 Jahre alt gewesen sein, aber ich tat das dann. Da kriegte ich ein bisschen Kakao zu trinken, was es früher auch nicht immer selbstverständlich gab und versuchte also Maria aufzumuntern. Und später war da eben auch Etta und dass da noch 3 jüdische Frauen waren, das wusste ich nicht. HR: 3 Jüdische? FW: 3 jüdische Frauen. Und das hat in Doberan wohl kein Mensch gewusst und auch meine Tante Etta nicht. HR: Die Berliner Tante nicht? FW: Nein, die Berliner Tante hat die ja versteckt. Also die Berliner Tante ist nur eine Cousine meiner Mutter. Die wohnte also in der Kröpeliner Straße mit ihrer blinden Mutter und einer depressiven Schwester. Und vielen Katzen, sie stank immer nach Katze. Totales Chaos. Und in diesem Chaos haben eben 3 jüdische Frauen überlebt. Für mich war das ganz interessant, ich war eine Zeit lang in [London] als Diakonissin tätig, in einer Gemeinde, die größtenteils aus Immigranten bestand. Da wurde ich natürlich sehr verhört und dann, das war kurz nach dem Krieg, und dann erwähnte ich Doberan. Da fragt mich eine Dame, ob ich eine Etta von Oertzen kenne, da hab ich gesagt: "Ja, da kenne ich zwei. Eine Schwester meiner Mutter und eine Cousine. Da hab ich das erst erfahren, dass sie die versteckt hat. HR: Wie hat sie die versteckt? Haben die einen Beruf gehabt? Die Versteckten? FW: Nein, die konnten ja nichts machen, die waren wirklich dann im Haus eingeschlossen, aber sie konnten in den Garten gehen. Vielleicht sind sie auch nachts spazieren gegangen, das weiß ich nicht. HR: Das war auch mit der Verpflegung sehr schwierig. FW: Ja, aber die Verpflegung in Doberan ging. Erstmal hatten alle Gärten. Kartoffeln gab es immer genug und dann konnte man sich auch Milch holen… Aber ich nehme an, dass die Verwandtschaft auf dem Land hatten, die ganzen Oertzens hängen ja eng zusammen. Und da haben die vielleicht auch mal Wurst gekriegt. Also ich glaube die Verpflegung war, wenn man einen Juden in Berlin versteckt, weitaus schwieriger. F2: Das Essen war im Krieg überhaupt nicht so schwierig, wie nach dem Krieg. Also richtig gehungert haben wir alle erst nach dem Krieg. Wenn die Portion… Es gab natürlich 5g Fett und solche Sachen, aber wenn man nicht was abgeschnitten kriegte… FW: Also im Krieg haben wir alle nicht gehungert. Das war einfach zu gut organisiert. Also das war kein Problem. Aber die [Juden], die konnten sich nicht raus wagen, sonst hätte ich sie ja auch mal gesehen. HR: Sie ist ja auch nicht [denunziert] worden. FW: Nein, das hat eben wirklich keiner gewusst. Das konnte man in diesem chaotischen Haus sehr gut machen. Es war alles so unordentlich. Nie wäre jemand auf die Idee gekommen, dass da Juden versteckt waren. Und diese Etta hat ja auch geschriftstellert. Eigentlich ganz nett. HR: Es war auch genügend Platz, ne? FW: Es war kein großes Haus, aber die hatten jede Menge Bodenräume und was alles. Ich bin ja immer nur unten gewesen. HR: Ein Foto haben Sie nicht von dem Haus? FW: Nein, leider nicht. HR: Ich habe nur eine Luftaufnahme, wo das Haus zu sehen ist […] langgestrecktes Haus. FW: Ja, ich meine es ist ein Fachwerk gewesen. Es war glaube ich anderthalb geschossig. Also meinen Erinnerungen nach wirkte es mehr wie ein großes Bauernhaus. Und es gehörte auch nicht zur sogenannten feinen Gegend von Bad Doberan. Kröpeliner Straße wohnten wenig nette [?] HR: [Wischmann] der wohnte in der Bismarck-Straße. FW: Ah, ja. Wer wohnte denn da? HR: […] Kennen Sie Heinrichs? F2: Ich bin da zur Schule gegangen, 2 Jahre auf das Friderico-Francisceum und da hatten wir Heinrich in Deutsch. HR: Ja, ich hatte ihn auch in Deutsch und Latein. FW: Stimmt, der wohnte [?] Aber sonst wohnte man da eigentlich nicht, nur dass da hinten der Herzog seine Villa hatte. Das war ja auch nur noch eine Villa und kein Schloss mehr. HR: Nein, das hat er ja auch nicht gebaut für sich, das hat er ja auch gekauft. FW: Ja, aber das was ich von der Etta weiß, vielleicht auch noch ganz bewegend zu erzählen, sie war ja nachher blind und da haben sich die Verwandten von den Geretteten zusammengetan und haben ihr eine Operation in der Schweiz spendiert, sodass sie dann ein paar Jahre wieder sehen konnte. Und ich bin ja auch mit meinem Mann in Doberan gewesen, hab sie mal besucht und da sagte sie, das klang irgendwie bedeutsam: Ich habe sie als Kind gesehen, aber zwischendurch hätte sie kich gar nicht sehen können, aber zwischendurch hab ich sie auch mal besucht. HR: Und sie hat dann noch geschrieben? Auch als Blinde? FW: Ja, das hat sie auch noch als Blinde getan. […] Eins hieß das nicht "Im Feuerofen"? Ja, das war so eine Judengeschichte und was sie so alles geschrieben hat. Es ist ja oft so… Man hat immer über ihre Schreiberei gelächelt. HR: Ja, es ist interessant, auch für die Ortsgeschichte, weil das eine heißt etwa so: "Und wollten das Richtige tun". Das behandelt die 45iger Monate. Das ist sehr interessant aus geschichtlicher Sicht und man weiß natürlich manchmal nicht "War es so? War es nicht so?", aber manchmal weiß man es war so. FW: Ja, deswegen ist das die Antwort die Etta [?] erwähnt wird, die war aber auch ungewöhnlich, meine Tante. Die war nicht bedeutsam. Die war aber eine wahnsinnige Gegnerin von Hitler und war politisch sehr interessiert und war sehr befreundet mit einem jüdischen Professor. Sie hatte viele Kontakte zu allen möglichen Leuten. Und sie hat immer meinen Blick geschärft. Kritisch gegenüber dem 3. Reich zu sein. Sie war also "scharf". Ich weiß sie war bei uns in Bremen als der Krieg ausbrach und da rief sie vom Balkon, es war wunderschöner Sommer, und da rief sie: "Der Hitler, dieser Scheißkerl, der bringt uns alle ins Verderben!" Rief sie über den ganzen [?] Meine Mutter sagte: "Etta, halt doch mal den Mund!" Solche Ausbrüche hatte sie also oft und hing auch sehr mit ihrem jüngeren Bruder, der Alfred, der war auch ein Querkopf, aber der war eben auch ein wütender Gegner von Hitler. Wenn meine Mutter […], wir kamen pleite aus Kanada zurück und meine Mutter war leicht zu begeistern und wurde sofort Parteigenossin und ist aber immerhin ´37 ausgetreten… und sie gehörte zur bekennenden Kirche, war [Singeleiterin] der Frauenschaft und hat dann ihren Chor mitgenommen zu Veranstaltungen der bekennenden Kirche. HR: Das passte ja nicht zusammen. FW: Daraufhin wurde sie verwarnt und da hat sie dann doch [?] steht ja in den [Statuten] von Hitler, also positives Christentum und das ist positives Christentum. Aber sie konnte austreten, aber sie sagt auch selbst als man hätte sie das nicht mehr gekonnt. F2: Diese Etta die die Cousine deiner Mutter war, hat die nicht auch einen Baum in dieser Stätte des Gedenkens? FW: Ja, in Jerusalem. F2: Da gibt es ja eine Allee der Gerechten und da ist für sie ein Baum. FW: Ja, eine andere Cousine meiner Mutter hat auch Juden versteckt, das ist auch eine [komische] Geschichte in Berlin. Die war Juristin… war ja früher ungewöhnlich… und die hatte auch eine jüdische [Kommu…], da haben mehrere die zusammen versteckt und ich war einmal in Berlin als sie kam. Sie musste immer jede Woche woanders sein. Und sie taten das aus Anstand, aber nicht aus Sympathie zu dieser Frau. Und die hat nach dem Krieg mit ihren Rettern kein Wort mehr gesprochen. HR: Ich habe mich schon lange mit der Lokalgeschichte und Persönlichkeitsgeschichten beschäftigt. Und da arbeite ich auch im Archiv und das Doberaner Archiv hat einen ganz besonderen Schatz, den sonst kein Archiv in Mecklenburg hat. Und zwar hat 1945 die russische [Kommu…], als sie hier waren, sämtliche Einwohner erfasst. F2: Ja, durch die Volkszählung. HR: Ja, in kyrillischer Schrift. Das sind 12000 Namen. Das habe ich in monatelanger Arbeit übertragen. Und ich habe da Etta von Oertzen gefunden [?] Straße 4. Dann gibt es noch einen Namen: Fräulein Annie Buchholz. Das soll eine Jüdin gewesen sein, die sie versteckt hatte. Die wohnte da auch. FW: Das Dumme ist, dass ich ein Kind war. Kann sein, dass sie die ganz listig untergebracht hatte zum Arbeiten. HR: Ja, sie war Krankenschwester. FW: Vielleicht hat sie die angestellt als Pflegerin für ihre Mutter und ihre Schwester. Damit sie eben Lebensmittelkarten kriegt. HR: Ich kannte Fräulein Buchholz als Junge noch. Ich wusste nicht, dass sie Jüdin war. Ich nehme an, sie wusste es. FW: Also wollte sie das nicht zugeben. HR: Das weiß ich nicht ich selbst war ja erst 8,9. F2: Welcher Jahrgang sind sie? HR: ´37 FW: Wesentlich jünger als wir. Aber ich bin ja auch mit 12 weggekommen aus Doberan. Aber ich hatte viele Kontakte, eben durch diese besagte Tante Etta. HR: Und wie hängt sie jetzt mit den Oertzens zusammen? Wer ist ihr Vater gewesen? FW: Also von meiner Tante ist der Vater der [?] und die andere… HR: Laut meiner Liste ist die 1889 geboren, aber ich hab hier gelesen, dass sie 1895 geboren sein soll. FW: Ja, die ist 1895, das weiß ich, die ist so alt wie mein Vater. Am 4. November ist sie geboren. HR: Das hab ich auch genommen. FW: Ja, also das stimm nicht und die wohnte aber da auf dem Alexandrinenplatz 1. Nein, als die Russen zählten, da war sie rausgeschmissen… HR: Aber diese 12000 sind noch ohne Kinder bis 14 Jahren… Ich habe gefragt keine andere Stadt hat so eine Liste, nur Doberan. Kann man sich nicht erklären. Mein Vater hat ja auch russische Wurzeln und der war seit dem 3. Mai 1945 auch in Doberan und hat für die Stadt und die Russen übersetzt. Der war auch in Berlin bei der Notierung der Namen dabei, ich habe seine Schrift erkannt[…] FW: Es sollen ja auch viel übersetzt haben damals, Tamara und Irene Til. HR: Die leben beide noch… Tamara hat auch geschrieben und sie hat erzählt, dass diese Erfassung wäre wegen der Lebensmittelkarten. Am 2. Mai war Schluss. FW: In Bremen hat es etwas länger gedauert. HR: Und die haben immer notiert: PG, Parteigenossen. Und paar Kommunisten. Die haben das natürlich extra reinschreiben lassen, dass das Kommunisten waren. FW: Meine Tanten waren alle keine PG´s [Parteigenossen], die sie da aufgeführt haben. F2: Aber manche Leute waren ja PG´s ohne dass sie es wussten. HR: Das gab es auch? FW: Ja, aber selten. Die Beamten mussten ja. F2: Es war ja dasselbe nachher mit der SED. Da hab ich dann immer viel Verständnis dafür gehabt. HR: Aber auch viele Kaufleute. Doberaner Kaufleute waren teilweise auch überwiegend PG´s. FW: Also diese Namen [?], das waren die Schwestern meiner Großmutter. Und sehr geliebte Tanten. Und die Doberaner nannten sie "das Echo", weil sie immer zusammen gingen. Von denen ist nichts Bedeutsames zu berichten, außer dass sie wohl ganz schrecklicher Angst vor den Russen gehabt haben. Ich habe mal eine Dame getroffen, die stürzte sich auf mich und sagte: "Was ist aus den alten Tanten geworden?" Damals lebte aber noch eine und da erzählte sie; ihre Mutter ist geflüchtet mit den kleinen Kindern und sie war 11 oder 12 und da sagte ihre Mutter: "Ich fahr noch mal wieder zurück nach [Kolberg] und hole Sachen." Und die ist auch wiedergekommen, aber sie hat die ganze Zeit gedacht sie müsste nun lebenslang auf ihre kleinen Geschwister aufpassen und von meinen Großtanten hätte sie kein bisschen Hilfe gehabt, die hätten sie auch noch trösten müssen. Die wären also völlig hilflos gewesen. HR: Aber sie waren beide da, also am 19. Mai haben sie sich gemeldet. FW: Ja, die eine ist vor Kummer und Hunger gestorben und die andere ist über 80 geworden. HR: Erzählen Sie doch mal bitte wie das mit dem Mauerbau war. FW: Die kamen ja mit Genehmigung zu Besuch gefahren. Etta, also die Schwester meiner Mutter war dann in das Haus zu ihrer Großtante gezogen. Und beim Mauerbau waren meine Tante und Großtante bei uns in Wolfsburg zu Besuch. Erst war meine Mutter in Bremen und dann in Wolfsburg. Und dann wurde die Großtante natürlich auch mal herzkrank und starb 3 Tage später. Und wir hatten dann hierher telegraphiert, dass wegen schwerer Erkrankung, ihre Aufenthaltsgenehmigung war abgelaufen, sie nicht zurückkommen könnte. Das haben sie angeblich nie gekriegt und haben dann an dem Tag an dem ihre Aufenthaltsgenehmigung abgelaufen war… da ist die Ortspolizei gekommen und die haben alles ausgeraubt. F2: Einen Tag später haben sie natürlich das Telegramm gekriegt. FW: Ja, aber sie sagen überhaupt sie hätten das nie gekriegt. Mein Mann hat dann auch mit einem Rechtsanwalt [Knaak] noch …[?]. In diesem Haus war nur der ganze gerettete Familienschmuck… und das war nun alles weg. Und ich hab das Haus übernommen mit einem Zimmer, das war schon leer. Wir hatten einen Schrank und 2 Betten. Das hat nachher also die Familie Kraus in der Fritz-Reuter-Straße [?]. Weil wir ja immer zu DDR-Zeiten auch zu Besuch gewesen sind. HR: Das war für uns DDR-Leute wichtig, das diese Verbindung weiter… das war schon immer ein bisschen aufbauend. FW: Und mein Mann, der eigentlich gar nicht hier aus dem Osten stammt sondern Hannoveraner war und eben politisch immer der Meinung war, das würde wieder zusammen kommen. Er war der Einzige der das immer behauptet hat. Und wir sind bei seinen entfernten Verwandten in Dresden und in [Torgau] gewesen und dann immer jeden Sommer hier. […] Gerdi Feiertag hab ich immer besucht […] ist vor ein paar Monaten gestorben […] F2: Die war in meiner Klasse. FW: Ursprünglich war sie in meiner Klasse. […] HR: Ja, da kann man nichts machen. Die war wahrscheinlich auch sehr streng Nazi. F2: Ja mit dickem Parteiabzeichen, immer. FW: Unerträglich also [?] zur Schule war pädagogisch eine Katastrophe. […] Die hatte aber auch nur die sogenannte Mecklenburger Lehrerausbildung. Die hatte meine Tante Etta auch. So eine Kurzausbildung. Mit der hatte man Rechts-Unterricht. Aber mehr hat sie auch nicht gelernt. Sehr gute Lehrerinnen waren auch die Schwestern Hedwig und Irene Bosselmann. […] HR: […] Hier auf der Karte ist das Haus. Kröpeliner Straße. FW: Ja, so sah das aus. Es war alles verwildert. HR: Ob das abgerissen ist, wissen Sie nicht? FW: Also das wird die Stadt wissen, das weiß ich nicht. HR: Ja, Etta von Oertzen, da haben Sie schon einiges dazu gesagt. Buchholz, können Sie nichts dazu sagen? Das könnte sein, dass sie als Jüdin als Schwester getarnt wurde. FW: Nein, das weiß ich nicht. HR: Ich hab jetzt gerade im Archiv die Akte von Etta von Oertzen gesehen und die hatte verschiedene Anträge geschrieben. Es könnte auch sein, dass dieses Fräulein Buchholz [?] [Faschismus] war. FW: Ja, also die war eine sehr kluge Frau. Mit allen Tricks, glaube ich, gewaschen. HR: Ja, und dass sie da irgendwelche Unterstützung beantragt hatte für dieses Fräulein Buchholz. FW: Ja. HR: Ich möchte das auch so ein bisschen aufheben, das geht ja sonst verloren. […] FW: Also ich hab eine Schülertochter, die wollte immer, dass ich meine Memoiren schreibe, weil die ja auch ganz schön bunt sind. Einmal im Urlaub hat sie mich jeden Abend interviewt und sich dann die Tonbänder mitgenommen. HR: Macht sie was daraus? FW: Mein älterer Sohn hat das in seiner Kanzlei abschreiben lassen. […] HR: Ja, da habe ich Frau von Amsberg. Der Mann lebte wohl nicht mehr ´45 […] Da hab ich jetzt diese [?] gefunden. Die ist wahrscheinlich sehr früh rausgeschmissen worden in der Wohnung in der Dammstraße. FW: Frau von Amsberg kenne ich, die war mit meiner Großmutter befreundet. Die Frau von Amsberg wohnte alleine und die war bei den Enkelkindern sehr gefürchtet. Sie war klein mit einem Stock, sah aber aus wie Friedrich der Große. F2: Ja, ich hatte auch Angst vor ihr. HR: Ich habe eine Liste mit der Adresse von Frau Amsberg gefunden. [Johann-Gillhoff-Straße] und ist also früh rausgeschmissen worden. Und da wohnte sie in der Nähe von [Rittmeister Sehler]. F2: Das ist der Pflegevater meines Bruders. HR: Die sind aus der Marinen-Straße rausgeworfen worden. F2: Der ist immer in Doberan gewesen. Der ist nie rausgeschmissen worden. HR: Vielleicht waren es nur ein paar Tage oder Wochen. F2: Ja, kann sein. HR: Bismarck-Straße 7, wo wir gewohnt haben, haben die Russen auch kassiert. Das muss ich Ihnen jetzt noch erzählen. Ich mach mal aus. [PG = Parteigenossen der NSDAP] auch: Informationen über die Schulbildung, Lehrer usw. - wohnhaft in der Kröpeliner Straße 4(?)
Laufzeit: 1934 - 1947
altsignatur: AV 005
vorl. nr.: 330
Umfang: 1 CD
Untertitel: geführt mit Frau Wallmann im Juni 2012

Bestellnummer: Stadtarchiv Bad Doberan (Bü Archivbibliothek) AV 005


OAI-PMH
   
Signatur: AV 006
Titel: Interview über das Leben von Lucie Jess, Eigentümerin des Mecklenburger Hofs (Aktion Rose)
enthält: u.a.: Schicksal der Familie Lucie Jess (Hotelbesitzerin mit 4 Töchtern) im Jahr 1953
Laufzeit: 1952 - 1953
altsignatur: AV 006
vorl. nr.: 447
Umfang: 1 Kassette (Tonbandaufnahme)
Provenienz: NDR-Studio
Jahrgang: 1999
Untertitel: geführt durch NDR-Moderator, Thomas Balzer

Bestellnummer: Stadtarchiv Bad Doberan (Bü Archivbibliothek) AV 006


OAI-PMH
   
Signatur: AV 007
Titel: Auf den Spuren des Kolonialismus in Bad Doberan
enthält: Zusammenfassung auf der Rückseite der DVD [BILD]; Informationen zu Persönlichkeiten, wie dem Afrikaforscher Herzog Adolf Friedrich, dem kaiserlichen Landmesser Hugo Voss und dem herzoglichen Tierpräparator Carl Knuth.
Laufzeit: 2013
altsignatur: AV 007
vorl. nr.: 509
Umfang: 1 DVD
Provenienz: VHS Bad Doberan

Bestellnummer: Stadtarchiv Bad Doberan (Bü Archivbibliothek) AV 007


OAI-PMH
   
Signatur: AV 008
Titel: Ostseeküsten-Meeting 2005
enthält: u.a.: kurzer Abriß zur Geschichte der Pferderennbahn; unterhaltsame Beiträge zu den Jockeys, zum Rennstart und zur Startmaschine, zur Anreise und Unterbringung der Vollblüter im Gut Vorder Bollhagen und zu den Wetteinsätzen.
Laufzeit: 2013
altsignatur: AV 008
vorl. nr.: 514
Umfang: 1 DVD

Bestellnummer: Stadtarchiv Bad Doberan (Bü Archivbibliothek) AV 008