Signatur: StU 1739Inhalt: Namentlich genannte Konventsmitglieder des Johannisklosters zu Stralsund
Datierung: 08.09.1476
FHM:Titelaufnahme im Angebot des Archivs Aussteller: Namentlich genannte Konventsmitglieder des Johannisklosters zu Stralsund
Regest: Johan Greve, alter Küster, Johan Sarouwe, Guardian, Hinricus Salevelt, zur Zeit Prinzipal in Bremen, Johan Budde, Prinzipal, Eggert Hildebrant, Lesemeister, Johan Beverman, zur Zeit Student in Erfurt, Xristianus Snelle, Vizeguardian, und Ironimus Busch, "altvadere" des Johannisklosters zu Stralsund nehmen Hinrik Hoyzen und dessen Magd Metken Kupers in ihre Pfründe (provene) auf in der Weise, dass sie ihnen zunächst ein Haus zuwenden auf dem Kirchhofe, in dem die Selige Suderlandesche gewohnt hat und für das ihnen Hoyzen 160 Mark gegeben hat. Dafür soll er die Pfründe für zwei Personen haben, wie man die Väter (vadere) speist aus ihrer Küche, gar und roh, wie sie es wollen. Alle Jahr zu Allerheiligen eine halbe Tonne Kuhfleisch, ein fettes Schwein, zwei Schafrümpfe zum Einsalzen, zu Pfingsten ein "verndel" Butter, dazu Bier und Brot, und zwar bei jedem Brauen eine Tonne Kovent. Sollten sie nicht in der Lage sein, eine Tonne zu holen, können sie das Bier auch in Stoveken oder halben Stoveken holen, soviel sie Bedarf haben. Stirbt Hoyzeken vor der Magd, so bekommt sie die Hälfte, nämlich ein halbes fettes Schwein oder ein "broyclink" (halbjähriges Schwein), ein Viertel Kuhfleisch, ein Achtel Buter und ein Rumpf, außer dem aus der Küche, doch darf sie sich nicht verändern, d. h. heiraten, und muss in Stralsund wohnen. Für alle diese Wohltaten hat ihnen Hoyze gegeben 400 Mark und ein silbernes Bild des Heiligen Franziskus. Mit den 400 Mark sind in der "gerwekameren" die vier "grone stucke van vorhaven fluele (Samt, Atlas) alze de korkappe, de kasele unde de beyden rocke" angeschafft worden. Auch hat er ihren zwei Buden in der Semlowerstraße zwischen der Apotheke und Stufengang, wenn man nach dem Nikolaikirchhof geht, gegeben, ferner alle seine bewegliche und unbewegliche Habe in- und außerhalb der Stadt auf seinen Todesfall, außer zehn rheinischen Gulden für seine Erben. Dafür werden sie nach seinem Tod alle Sonntage nach der Vesper des Heiligen Leichnams Lob, Melchisedek und Salve regina singen und das Heilige Sakrament auf den Hochaltar tragen, und Donnerstag das Requiem Discubuit Jesus und Melchisedek.
Regest: Siegler: Nicolaus Bokholdt, Kustos der Kustodie Lübeck, der Guardian und der Konvent
Datumszitat: gescreven unde ghegeven na Gades bort M°CCCC°LXXVI des midwekens in der quatuor temper vor Michaelis
Beglaubigung: drei an Pergamentstreifen hängende Siegel, davon das erste leicht beschädigt
Bestellnummer: Stadtarchiv Stralsund (01.01.01. Städtische Urkunden Städtische Urkunden) StU 1739