-  Stadtarchiv Wismar
 -  Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
 -  07.: 1. Kläger G

Standort: Stadtarchiv Wismar - Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 - 07. 1. Kläger G


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 2738
Prozessgegenstand: Mandatum sine clausula Auseinandersetzung um Regreßzahlung
Alte Signatur: Wismar R 51 (W R 2 n. 51)
Laufzeit: (1703) 07.01.1704-30.11.1706
Fallbeschreibung: Kl. ist vom Wismarer Kaufmann Carsten Rohde wegen Zahlung für Waren verklagt worden, hat diese aber dem Bekl. mit nach Wismar gegeben und verweist Rohde mit dessen Ansprüchen daher an Bekl. Er bittet das Tribunal, den Prozeß gegen ihn einzustellen und ein entsprechendes Mandat an Bekl. auszufertigen. Dieser trägt am 05. und 17.03. vor, er habe zwar angeboten, das Päckchen mitzunehmen, die Schwester des Kl.s habe aber gewußt, daß der Postwagen nur noch Platz im Wagenmagazin" gehabt habe und die Beförderung auf ihr Risiko übernommen. Daß das Paket von dort verschwunden sei, könne man also nicht ihm anlasten, weshalb er alle Ansprüche zurückweist. Am 19.09. bekräftigt Kl. seine Ansprüche, am 26.09.1704 weist das Tribunal Bekl. zur Antwort an, am 10.01.1705 beschwert sich Kl., daß die Antwort immer noch nicht eingegangen sei und erbittet Ende der Beweisaufnahme. Das Tribunal fordert Bekl. am 12.01. erneut zur Antwort auf, am 07.02. bittet die Witwe Anthons um Fristverlängerung, die sie am 09.02. erhält. Am 23.03. begründet Witwe Anthons erneut ihre Ablehnung, für den Verlust aufzukommen. Am 23.10.1705 urteilt das Tribunal, daß Bekl. dem Kl. Schadensersatz für das verlorene Päckchen zu leisten habe. Am 30.11. trägt Bekl. neue Argumente vor, am 22.04.1706 bestätigt das Tribunal ungeachtet dessen sein Urteil. Am 06.05. fordert Tribunal Bekl. auf Bitten Gerdes vom 04.05. zur Zahlung an Rohde auf. Diese verweigert die Bezahlung am 14.06., da Kl. bisher nie nachgewiesen habe, was in dem Päckchen enthalten gewesen sei. Das Tribunal erneuert aber am 07.07. und 04.11. auf Bitten des Kl.s vom 03.07. und 01.11. seine Aufforderungen zur Zahlung an Bekl. und verhängt an letzterem Termin die Vollstreckung gegen sie. Ihre Bitte um Zahlungsaufschub wird am 30.11.1706 abgeschlagen.
Prozessbeilagen: (7) von Tribunalspedell J.E. Ries ausgestellte Übergabequittung für ein Tribunalsmandat an Bekl. vom 12.11.1703; von Notar Jacob Johann Müller aufgenommenes Protokoll einer Zeugenbefragung vom 30.01.1704; Aussagen des Jeremias Heidenreichs, Diener des Kl.s, vom 03.05.1704, Johann Georg Gerdes, Bruder des Kl.s vom 02.05.1704, Maria Elisabeth Gerdes, Schwester des Kl.s, vom 18.04.1704; Andreas Steffens vom 18.09.1704; von Notar Heinrich Gesterding aufgenommene Zeugenbefragung der Anne Witte vom 17.09.1703; Auszug aus Brief der Anna Bagewitz an Frau des Dr. Schwarz vom 08.09.1703; Schreiben Rohdes an Kl. vom 29.10.1706
Instanzenzug: 1. Tribunal 1704-1706
Kläger: (2) Henning Joachim Gerdes, Sekretär am Tribunal
Beklagter: Dr. Friedrich Anthon, Prokurator am Tribunal und seine Ehefrau, seit 07.02.1705 seine Witwe Anna Bagewitz
Anwälte: Bekl.: seit 07.02.1705 Peter Corswant (A), Dr. Adam von Bremen (P), seit 23.03.1705: Hermann Berendt Wulfradt

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 2738