-  Stadtarchiv Wismar
 -  Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
 -  08.: 1. Kläger H

Standort: Stadtarchiv Wismar - Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 - 08. 1. Kläger H


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 1906
Prozessgegenstand: Supplicationis Auseinandersetzung um die Regulierung von Grenzen
Alte Signatur: Wismar L 36b (W L 1 n. 36b)
Laufzeit: 24.05.1719-06.12.1720; 28.06.1723
Fallbeschreibung: Obwohl das Tribunal 1715 in der Sache der Schwiegermutter des Kl.s, der Witwe von Lützow, entschieden hatte, daß die Bekl. den strittigen Damm reparieren und für alle Schäden Ersatz leisten sollten, ist dies bisher nicht geschehen und der Damm ist erneut 3x unbefugt geöffnet worden. Kl. bittet um Hilfe des Oberlanddrosten. Dieser weist Bekl. am 16.06. zur Umsetzung des Tribunalsurteils von 1715 an und verurteilt ihn zu Schadensersatz, stellt ihm aber frei, seine Gegenargumente vorzutragen. Am 22.06. beruft sich Bekl. auf die Grenzbeschreibung, nach der er im Recht ist und bittet, diese Grenze durchzusetzen. Da Kl. trotzdem am 03.11.1719, 17. und 29.04.1720 Schadensersatz und Reparatur der Deiche fordert, erläßt der Oberlanddrost am 08.05. ein Reskript an die Heidereiter Jochim Lübke und Hans Jacob Thee sowie den Amtsschreiber von Neukloster, Christian Heymann, die Übergriffe einzustellen und das Tribunalsurteil von 1715 umzusetzen. Am 07.06. beschwert sich Kl., daß Bekl. das Mandat noch nicht befolgt hätten und bittet um erneutes Mandat mit Androhung von 50 Rtlr Strafe. Der Oberlanddrost erläßt am 08.06. Mandate mit Strafandrohungen von 25 Rtlr an Amtsschreiber und Heidereiter. Am 10.06. bittet Bekl. um Einsetzung einer Kommission zur bindenden Festlegung der Grenze. Am 16.07. und 23.08. beschwert sich Bekl., daß das Mandat des Oberlanddrosten bisher nicht befolgt worden sei und bittet um Vollstreckung der Strafe. Der Oberlanddrost bestellt am 03.10.1720 den Assessor Landreiter zum Kommissar, der die Grenzen zwischen dem Amt Neukloster und Mecklenburg feststellen soll, den Sekretär des Gerichts Johann Caspar Tormin zum Protokollanten. Am 06.12.1720 wird der Kommissionsbericht eingereicht, die Rückkehr der Herrschaft Wismar an Schweden verhindert die Ausführung der Erkenntnisse der Kommission.
Prozessbeilagen: (7) Tribunalsurteil vom 18.06.1715; bei Notar Johannes Schade abgegebener Protest Hobes gegen das Vorgehen der Bekl. vom 29.04.1717; Auszug aus der Grenzbeschreibung des Amtes Neukloster (o.D.); von Notar Philipp Heinrich Pladecius aufgenommene Gesprächsnotiz des Kl.s mit der Ehefrau des Bekl. vom 20.04.1720 sowie Aussagen des Daniel Heide, Müller und der Sophia Lische Swisow; Schreiben des Heidereiters Lübcke an Sekretär Tormin vom 27.05.1720; von Notar Georg Augustin Pladecius aufgenommene Aussage des Schmieds von Goldebee Hans Runge vom 07.06.1720; Kommissionsbericht Landreiters vom 06.12.1720
Instanzenzug: 1. Tribunal 1719-1720; 1723
Kläger: (2) Otto Friedrich v. Hobe, Erbherr zu Goldebee
Beklagter: Helmuth Graf von Plessen, Geheimer Rat, Kammerpräsident und Pfandinhaber des Amtes Neukloster, zu Cambs

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 1906