  OAI-PMH
| Signatur: (1) 2495 Prozessgegenstand: Appellationis Auseinandersetzung um Neuerungen Alte Signatur: Wismar P 79 (W P 4 n. 79) Laufzeit: (1695) 11.02.1695-29.04.1695 Fallbeschreibung: Seit Jahrzehnten gab es in Wismar den Brauch, daß Fastbäcker das Brot aus ihren Häusern, Loosbäcker aber aus Häusern und Scharren am Markt heraus verkaufen dürfen. Vor kurzem hat Kl. jedoch einen Scharren an seinem Haus eröffnet, wodurch sich die Bekl. benachteiligt fühlen und sich in der Kämmerei beschweren. Die Kämmerei verwarnt Paries, beschlagnahmt seine Ware und verteilt sie im Waisenhaus. Daraufhin beschwert Kl. sich beim Rat, der aber das Urteil der Kämmerei bestätigt. Kl. appelliert an das Tribunal, um die Vollstreckung des Ratsgerichtsurteils zu verhindern und verkauft in der Zwischenzeit weiter aus seinem Scharren am Haus. Die Bekl. fordern am 11.02., Kl. die Frist zur Einreichung seiner Appellation auf 8 Tage zu verkürzen, um den Schaden für die Stadt und die Konkurrenz zu begrenzen. Das Tribunal begrenzt die Frist am 14.02. auf 4 Wochen. Am 12.03.1695 trägt Kl. seine Beschwerden vor, woraufhin das Tribunal es am 27.04.1695 den anderen Bäckern freistellt, ihre Waren ebenfalls aus einem Laden am Haus heraus zu verkaufen und dem Rat aufträgt, den Kl. nicht in seinem Handwerk zu behindern. Prozessbeilagen: (7) Auszug aus dem Protokoll der Verhandlung in der Kämmerei vom 10.01.1695; Klage Paries vor dem Ratsgericht vom 01.02.1695; von Notar Erich Schilling am 07.02.1695 aufgenommene Appellation; Ratsgerichtsurteil vom 04.02.1695 Instanzenzug: 1. Kämmerei 1695 2. Ratsgericht 1695 3. Tribunal 1695 Kläger: (2) Paul Paries, Loosbäcker in der Lübschen Straße (Bekl. in 1. Instanz) Beklagter: Amt der Fastbäcker in Wismar (Kl. in 1. Instanz) Anwälte: Bekl.: Dr. Jacob Gerdes (A & P)
Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 2495 |