  OAI-PMH
| Signatur: (1) 2744 Prozessgegenstand: Mandatum restituendo Auseinandersetzung um Schadensersatz Alte Signatur: Wismar R 57 (W R 2 n. 57) Laufzeit: (1704) 22.01.1705-26.01.1707 Fallbeschreibung: Kl. hat seinen Diener Zacharias Jochim Kron am 22.12. ein Päckchen bei der Post nach Hamburg aufgeben lassen, das verloren gegangen ist. Kl. spezifiziert den Inhalt des Päckchens und fordert Schadensersatz vom Bekl., den dieser hinsichtlich der Waren gewähren will, hinsichtlich des Geldes aber verweigert. Kl. bittet das Tribunal bei der Erlangung des Schadensersatzes um Hilfe, dieses fordert Bekl. am 27.01. zur Stellungnahme auf. Dieser antwortet am 25.02., Kl. habe ihm nicht mitgeteilt, daß sich in dem Paket Geld befinden würde und könne nicht verlangen, daß er für das geringe Porto den Wert seines Paketes versichert hätte. Er würde sich zwar bereitfinden, die verlorengegangenen Stoffe zu bezahlen und dieses Geld dem Postillion abziehen, keinesfalls werde er aber das Geld zurückerstatten. Er verlangt stattdessen, den Kl. wegen Betrugs der Post anzuklagen. Das Tribunal trägt Kl. am 26.02. auf, binnen 6 Wochen zu antworten. Rode besteht am 20.04. auf seinem Schadensersatz, das Tribunal trägt Bekl. am 22.04. auf, sich binnen 6 Wochen erneut dazu zu erklären, was dieser am 10.06. tut. Am 22.06.1705 schließt das Tribunal die Beweisaufnahme und urteilt am 05.07.1706, Bekl. habe Schadensersatz für die Stoffe zu leisten, sei davon aber wegen des Geldes zu entbinden. Am 16.08.1706 ergreift Kl. restitutio in integrum gegen den zweiten Teil des Urteils und bittet darum, ihm auch das verlorene Geld zu ersetzen. Am 24.01.1707 bestätigt das Tribunal sein Urteil. Prozessbeilagen: (7) von Rode vorgelegte Aufstellung des Paketinhaltes (Stoffe für ca. 40 Rtlr und Bargeld in Höhe von 165 Rtlr); Notariatsinstrument Jochim Dietrich Stemwedes vom 29.12.1704; Postzettel vom 22.12.1704; Auszug aus der Postordnung (o.D.); von Notar Christian Heinrich Ellerhusen aufgenommene Zeugenbefragung von Masche Bernitt und Heinrich Grabow vom 29.12.1704; Prozeßvollmacht Rohdes für Dr. Gröning vom 05.09.1705 Instanzenzug: 1. Tribunal 1705-1706 2. Tribunal 1706-1707 Kläger: (2) Carsten Rohde, Seidenhändler zu Wismar Beklagter: Christian Wankyff, Postinspektor in Wismar Anwälte: Kl.: Johann Jacob Lauterbrunn (A), Dr. Joachim Heinrich Gröning (P); seit 1706: Dr. Joachim Köckert (P)
Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 2744 |