-  Stadtarchiv Wismar
 -  Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
 -  19.: 1. Kläger S

Standort: Stadtarchiv Wismar - Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 - 19. 1. Kläger S


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 3355
Prozessgegenstand: Implorationis Auseinandersetzung um Rechnungslegung
Alte Signatur: Wismar S 383 (W S n. 383)
Laufzeit: (1765-1769) 03.02.1769-15.05.1769
Fallbeschreibung: Der Bekl. ist der Litiscurator der Ehefrau des Kl.s. Er weigert sich, über die Vormundschaft Rechnung abzulegen, erhält sie gegen den Willen des Kl.s weiter aufrecht und zahlt Steinecke kein Geld aus dem Nachlaß des verstorbenen ersten Mannes, Jürgen Hinrich Völschow, an dessen Witwe und Kinder aus. Der Kl. bittet, den Bekl. binnen 3 Tagen zur Rechnungslegung und Auszahlung der Kapitalien anzuweisen. Das Tribunal weist den Bekl. am 04.02. an, sich binnen 4 Tagen zu den Vorwürfen zu äußern. Am 20.02. schildert der Bekl. den wüsten" Lebenswandel des Bekl., der das Geld seiner Frau und Stiefkinder mit ruinösen Immobiliengeschäften und seinem unsteten Lebenswandel durchbringt und nur durch die Vormünder gestoppt werden kann. Der Bekl. bittet, den Kl. mit seinen Beschwerden an das Ratsgericht zu verweisen, da dieses ihn auch zum Vormund seiner Frau bestellt hat und er deshalb nur vor diesem Gremium Rechenschaft ablegen kann. Das Tribunal erteilt dem Kl. am 22.02. Kopie des Schreibens und fordert ihn zur Stellungnahme auf. Da diese nicht ergeht, fordert der Bekl. am 03.04., den Kl. zur Übernahme der Kosten zu verurteilen. Das Tribunal trägt ihm am 04.04. auf, auch deshalb den Rat zu bemühen. Am 03.04. bittet der Kl., den Bekl. zur Rechnungslegung zu veranlassen und fordert von ihm Einsichtnahme in alle relevanten Papiere und Rechnungen seiner geführten Vormundschaft. Am 25.04. verweist das Tribunal ihn an das Ratsgericht und fordert ihn zur Kostenerstattung des Bekl. auf, die es am 13.05.1769 auf Antrag des Kl.s von 12 Rtlr 26 s auf 11 Rtlr reduziert.
Prozessbeilagen: (7) Auszug aus dem Teilrezeß der Witwe Völschow, jetzt Ehefrau Steineckes und deren Kinder 1. Ehe, über das Erbe des Jürgen Hinrich Völschow; Ehevertrag zwischen Kl. und Anna Sophia Junge, vom 26.11.1765; Schreiben der A.S. Junge an Ratsgericht vom 31.10.1767; Ernennung des Rates für Bekl. zum Vormund der A.S. Junge; Schreiben des Kl.s an das Ratsgericht vom 05.11.1767; Ratsgerichtsurteil vom 16.12.1767; Anwalts- und Prokuraturrechnungen des Bekl. vom 04.08.1766-06.02.1768; Abrechnung über Ausgaben des Bekl. für A.S. Junge von Trinitatis 1768- Antoni 1769; Konsistorialurteil vom 16.01.1769; Aufstellung über Prozeßkosten des Bekl. vom 03.04.1769
Instanzenzug: 1. Tribunal 1769
Kläger: (2) Dr. med. Bernhard Friedrich Franz Steinecke zu Wismar für sich und seine Frau Anna Sophia Junge, Witwe des Jürgen Hinrich Völschow
Beklagter: Dr. jur. Joachim Christoph Gabriel Hasse zu Wismar, Prokurator am Tribunal
Anwälte: Kl.: Dr. Philipp Wilhelm Sengebusch (seit 25.03.1769 A), Dr. Joachim Christoph Ungnade (P) Bekl.: Dr. Joachim Christoph Gabriel Hasse (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 3355