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| Signatur: (1) 3395 Prozessgegenstand: Querulationis nullitatis Auseinandersetzung um Vortäuschung eines Schiffbruchs Alte Signatur: Wismar S 412b (W S n. 412b) Laufzeit: (1778-1780) 30.10.1780-14.06.1781 Fallbeschreibung: Der Kl. hat sein Schiff, die "Friederica" 1778 vor Reval verloren und dies dem dortigen Rat angezeigt. Er verspricht dem Steuermann Eckhorst und dem Bootsmann Jentzen 30 bzw. 20 Rtlr Reisegelder für den Fall, daß sie über Land nach Riga zurückreisen müssen, hält sich an dieses Angebot aber nicht gebunden, da die beiden ein Schiff nach Lübeck finden. Zurück in Wismar verklagen die beiden den Kl. zunächst auf Zahlung der Reisegelder; nachdem sie diese erhalten haben, auf die Zahlung von 400 bzw. 300 Mk., die der Kl. ihnen angeblich versprochen hatte, wenn sie verschweigen, daß er sein Schiff willentlich hat auflaufen lassen. Dieses Geld fordern sie über den Prokurator der Stadt ein. Kl. weist dessen Anklage vor dem Ratsgericht zurück und fordert Kaution von seinen früheren Schiffsleuten für die Prozeßkosten. Das Ratsgericht nimmt die Sache jedoch zur Verhandlung an. Dagegen queruliert der Kl. vor dem Tribunal und bittet darum, den Fall abzuweisen. Das Tribunal lehnt die Bitte am 12.06.1781 ab. Prozessbeilagen: (7) Protokoll des Frachtgerichts Reval vom 26.07.1778; Schreiben des Bekl. an das Ratsgericht vom 06.09.1780; Schreiben des Kl.s an das Ratsgericht vom 22.09.1780; Ratsgerichtsurteil vom 22.09.1780; von Notar Johann Friedrich Nölting aufgenommene Apellation vom 29.09.1780 Instanzenzug: 1. Ratsgericht 1780 2. Tribunal 1780-1781 Kläger: (2) Joachim Jacob Scharffenberg, Schiffer und Hake zu Wismar (Bekl. in 1. Instanz) Beklagter: Prokurator der Stadt Wismar (Kl. in 1. Instanz) Anwälte: Kl.: Lic. Andreas Johann Theodor Quistorp (A), Dr. Johann Christian Koch (P)
Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 3395 |