  OAI-PMH
| Signatur: (1) 2894 Prozessgegenstand: Mandatum de solvendo Auseinandersetzung um Bezahlung der Pacht Alte Signatur: Wismar S 35 (W S 2 n. 35) Laufzeit: (1661) 17.03.1663-01.07.1664; 05.11.1667-11.11.1668 Fallbeschreibung: Kl. hatte vom Bekl. die volle vereinbarte Pacht gefordert, Bekl. bittet aber darum, diese zu reduzieren. Der Kl. fordert daraufhin, die Gründe für die Reduzierung der Pacht vorzutragen. Das Tribunal erläßt am 20.03. ein entsprechendes Mandat an Bekl. Am 18.05. drängt Kl. auf Bezahlung der Pacht bei Androhung der Vollstreckung. Am 27.06. berichtet Bekl., daß er die erste Rate der Pacht bezahlt habe, die zweite bezahlen wolle, die Pacht insgesamt aber viel zu hoch veranschlagt sei. Er begründet dies mit Wirtschaftsweise und Mißernte, bittet um Reduzierung der Pacht und Bestellung einer Kommission, die durch Zeugenverhöre seine Behauptungen prüfen soll. Das Tribunal fordert den Kl. am 30.06. zur Antwort auf, die am 31.08. erfolgt und in der Kl. auf seinem Standpunkt besteht und Zahlung binnen 14 Tagen verlangt. Das Tribunal fordert Bekl. am 02.09. zur Stellungsnahme binnen 6 Wochen auf. Dieser bekräftigt seine Ansprüche auf Minderung der Penion am 13.11. und bittet erneut um Bestellung der Kommission. Das Tribunal fordert Kl. am 25.11.1663 erneut zur Stellungnahme binnen 6 Wochen auf. Am 26.04.1664 verurteilt das Tribunal Bekl. zur Zahlung der vollen Pacht, stellt ihm aber frei, nachzuweisen, inwiefern die Erträge vom gepachteten Hof nicht seinen Erwartungen entsprechen und ob ihm der Vertrag nicht gehalten wurde. Am 21.06. fordert Kl. erneut die Pachtzahlung binnen 14 Tagen, das Tribunal erläßt am 28.06.1664 ein auf vier Wochen befristetes Mandatum de solvendo an Bekl. Am 05.11.1667 weist Bekl. die mittlerweile von Kl. eingeforderte Revision zurück und bittet darum, das vorhergehende Urteil zu bestätigen. Am 19.11.1667 beschließt das Tribunal, den Fall nach Stockholm in die Revision zu verweisen. Am 06.11.1668 teilt Kl. mit, er habe sich mit Bekl. verglichen und erbittet die Rückzahlung der 50 Rtlr Revisionskaution. Das Tribunal verweigert am 10.11.1668 die Auszahlung des Geldes mit Hinweis auf die Tribunalsordnung. Prozessbeilagen: (7) Bericht des Notars Gottfried Reichardt über die Erträge auf dem Kalten Hof vom 17.07.1661; Articuli Defensionales des Bekl. Instanzenzug: 1. Tribunal 1663-1667 2. Tribunal 1667-1668 Kläger: (2) Graf Anthon von Steinberg, Pfandinhaber des Amtes Poel bzw. Hans Burmeister als Amtmann auf Poel Beklagter: Hermann von Deylen, Pächter des Kalten Hofes auf Poel Anwälte: Kl.: Dr. Henning Christoph Gerdes (A & P) Bekl.: Dr. Caspar Wilcken (A & P); seit 05.11.1667: Dr. Ambrosius Petersen (A & P)
Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 2894 |