-  Stadtarchiv Wismar
 -  Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
 -  19.: 1. Kläger S

Standort: Stadtarchiv Wismar - Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 - 19. 1. Kläger S


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 0492
Prozessgegenstand: Mandatum de solvendo Auseinandersetzung um Bezahlung von Schulden
Alte Signatur: Wismar B 316 (W B n. 316)
Laufzeit: (1779) 02.03.1780-06.03.1781, 19.09.1786-08.03.1787
Fallbeschreibung: Kl.n ist im Prioritätsurteil die Bezahlung von Schulden von 1.000 Rtlr dän. Cour. zugestanden worden, sie erbitten deshalb Anweisung an Bekl., bestimmte Obligationen des verstorbenen Postmeisters Bohse bzw. von dessen Erblassern beim Wismarer Rat zu kündigen und ihnen das Geld auszuzahlen. Das Tribunal weist Bekl. am 10.03. an, die entsprechenden Obligationen zu kündigen und Kl. auszuzahlen. Am 14.03. teilt Bekl. mit, daß er die Verschreibungen bereits 1771 und seither erneut gekündigt habe, Nebenbekl. aber wegen der schlechten Einnahmen der Akzisekammer nicht in der Lage seien, das Geld auszuzahlen. Am 29.03. weist das Tribunal den Rat zur Bezahlung und Parteien zur gemeinschaftlichen Kündigung der Kapitalien an. Am 02.05. reichen Kl. die Originale der Obligationen ein und bitten um entsprechende Zahlungsanweisung an den Rat, die sie am 12.05. erhalten. Am 16.05. wendet sich Nebenkl. gegen die vorzeitige Auszahlung an Kl., da die Kosten des Konkurses und damit der Anteil der Kl. daran noch nicht festgelegt wurde, wird aber am 19.05. abgewiesen. Am 31.10. bittet Bohse darum, ihm seinen Anteil an einer Obligation, die teilweise Kl.n zusteht, auszuzahlen. Am selben Tag berichten Kl. über Probleme bei Auszahlung des Kapitals und erbitten Hilfe des Tribunals, am 02.11. erbitten Nebenbekl. Fristverlängerung zur Auszahlung des Kapitals. Das Tribunal lädt Parteien am 07.11. auf den 21.11.1780 vor, um Vergleich zwischen ihnen zu vermitteln, dessen Protokoll nicht überliefert ist. Am 02.02.1781 erbittet der Rat Zahlungsaufschub bei einem Teil der Kapitalien bis 1789, das Tribunal lädt Parteien am 06.02. auf den 16.02. vor, um einen Vergleich auzuhandeln. Am 13.02. bitten Kl. um endliche Auszahlung ihres Geldes und werden am 14.02. auf den Vergleichstermin verwiesen. Am 23.02. vergleichen sich Parteien auf Auszahlung des Kapitals, am 06.03.1781 bestätigt Tribunal den Vergleich durch ein entsprechendes Urteil. Am 19.09.1786 erbitten Kl. Hilfe bei der Auszahlung des Geldes mit Zinsen, um das sie seit Jahren bitten und erreichen am 23.09. ein Mandatum de solvendo an Nebenbekl. Am 02.10. erbittet Nebenkl. ebenfalls Hilfe beim Tribunal und erhält am 03.10. ebenfalls ein Mandat an den Wismarer Rat. Am 16.12.1786 erbitten Kl. die Vollstreckung des Mandates und erreichen am 12.01.1787 ein entsprechendes Mandat an den Tribunalskanzlisten Anders zur Eintreibung des Geldes beim Rat, der am 08.03.1788 über seine Mission berichtet.
Prozessbeilagen: (7) Mitteilung des Notars August Wilhelm Rüdemann über Kündigung des Kapitals bei Bürgermeister Lembcke, Ratsherr Hasse und dem Provisor des Graumönchenklosters, N N Ausborn, vom 03.05.1779; von Tribunalspedell F.W. Schröder ausgestellte Übergabequittungen für Mandate vom 19.05.1780, 25.09.1786; Prozeßkosten der Kl. vom 16.12.1786
Instanzenzug: 1. Tribunal 1780-1781, 1786-1787
Kläger: (2) Erben der Catharina Stolterfoht zu Lübeck sowie Regierungssekretär Dietrich Carl Bohse als Nebenkl.
Beklagter: Lic. jur. Joachim Heinrich Scheffel als gemeiner Anwalt der Gläubiger des verstorbenen Postinspektors Samuel Gustav Bohse sowie Bürgermeister und Rat zu Wismar als Nebenbekl.
Anwälte: Kl.: Dr. Johann David Lembcke (A)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0492