  OAI-PMH
| Signatur: (1) 3451 Prozessgegenstand: Appellationis Auseinandersetzung um Aufteilung eines Erbes Alte Signatur: Wismar T 26 (W T 1 n. 26) Laufzeit: (1664-1681) 04.03.1681-21.12.1682 Fallbeschreibung: Die Kl. streiten mit Bekl. um die Verteilung des Erbes von dessen erster Ehefrau. Nach Lübischem Recht hätte der Bekl. nicht heiraten dürfen, bevor er seinem Enkel Vormünder bestellt und sich mit ihnen über die Verteilung des Erbes seiner ersten Frau geeinigt hätte. Der Bekl. verstößt dagegen und teilt den Kl.n im Jahre 1669 zwar 300 Rtlr für seinen Enkel zu, die er ihnen nach Öffnung des Testaments seiner Frau seit 1674 aber vor dem Ratsgericht wieder streitig macht. Das Ratsgericht bestätigt zunächst die Sicht der Kl., fordert aber seit 1679 von ihnen Kaution, weshalb sie nach Wiedereinrichtung des Tribunals an dieses appellieren und darum bitten, ihr Mündel bei der einmal getroffenen Regelung zu schützen. Das Tribunal weist den Rat am 22.04.1681 an, die Akten der Vorinstanz einzusenden. Am 17.06.1681 legt der Bekl. seine Sicht der Dinge dar, am 21.06. erbitten die Kl. einen Termin zur Eröffnung der Akten der Vorinstanz und werden auf den 25.06. vorgeladen. Am 27.06.1681 fordert Anwalt der Kl. die Vorlage der vollständigen Vorinstanzakten und reicht weitere Beweise ein. Am 02.05.1682 setzt das Tribunal eine Kommission aus den Assessoren Klinckow und Koch zur Vermittlung eines Vergleichs ein. Diese laden die Parteien auf den 09.09. vor, vergleichen sie und berichten am 15.11. darüber an das Tribunal. Am 15.12. bittet der Bekl. um Bestätigung des Vergleichs und erhält diese am 21.12.1682. Prozessbeilagen: (7) Ratsgerichtsurteile vom 08.12.1669, 13.05.1674, 08.11. und 22.12.1679, 13.03.1680; von Notar Johannes Schacht aufgenommene Appellationen vom 29.12.1679 und 21.03.1680; Ratsgerichtsprotokolle vom 23.10., 27.11.1669, 25.05.1681; Rechtsgutachten der Juristenfakultät Rostock vom 09.06.1680; Auszug aus dem Inventar des Bekl. vom 29.09.1669; Prozeßvollmacht der Kl. für Dr. Anton vom 18.02.1681, Testament des Bekl. und seiner Ehefrau Margaretha Balcke vom 22.06.1664; von Notar Johannes Schacht protokollierte Befragung der Zeugen Ilsche Wittenborg, Witwe des Michael Wilcken und Dorothea Schröder vom 06.04.1680; Kommissionsprotokoll vom 09.09.1682; Aufstellung über Prozeßkosten; Vergleich vom 09.09.1682 Instanzenzug: 1. Ratsgericht 1669-1674 2. Ratsgericht 1679-1680 3. Tribunal 1681-1682 Kläger: (2) Wilhelm Schütte, Jochim Grebbin und Christian Gojert als Vormünder des Jochim Tesmer, Enkel des Bekl. (Bekl. in 1. Instanz) Beklagter: Jochim Tesmer d.Ä., Fischer zu Wismar (Kl. in 1. Instanz) Anwälte: Kl.: Arnold Böttcher (A), Dr. Friedrich Anthon (P) Bekl.: Dr. Jacob Gerdes (A & P)
Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 3451 |