-  Stadtarchiv Wismar
 -  Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
 -  06.: 1. Kläger F

Standort: Stadtarchiv Wismar - Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 - 06. 1. Kläger F


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 0901
Prozessgegenstand: Supplicationis Auseinandersetzung um Nachlaßverwaltung
Alte Signatur: Wismar F 111c
Laufzeit: (1644-1760) 26.01.1760-18.08.1780
Fallbeschreibung: Kütemeier berichtet am 26.01.1760 von seiner Reise nach Zarnekow zur Regelung des Nachlasses seines Mündels, von der Eröffnung des Testaments und von Maßnahmen, die er zur Verwaltung des Gutes getroffen hat und bittet darum, diese zu bestätigen. Das Tribunal folgt dem am 29.01. Am 18.02. berichten Vormünder über ihre Überlegungen zur Verpachtung des Gutes und legen die von ihnen ausgearbeiteten Bedingungen bei, am 26.02. ordnet das Tribunal die Versteigerung der Verpachtung des Gutes an, am 16.04. setzt es nach erfolgter Versteigerung Hans Christian Kippe als Pächter ein. Am 19.11. berichten Vormünder über den Stand der Inventarisierung des Nachlasses und damit verbundene Probleme, am selben Tag erbittet Kütemeier Ersatz seiner Ausgaben für die Führung der Vormundschaft, erhält jedoch keinen Bescheid. Am 9.12. legen Vormünder Beweise vor für die von Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg verliehenen Gerichtsprivilegien über das Gut Zarnekow, die vom Tribunal am 12.12.1760 ad acta genommen werden. Am 26.01.1761 reicht Kütemeier die Vormundschaftsrechnung ein, erbittet Prüfung und Entlastung und erneuert seine Bitte um Bezahlung für diese Vormundschaft. Das Tribunal fordert am 30.01. den Protonotar zur Prüfung der Rechnung auf, am 06.02. teilt dieser kritisch das Ergebnis mit, woraufhin Kütemeier sich am 10.02. rechtfertigt und eine Aufstellung über die Geldgeschäfte für sein Mündel nachreicht. Am 09.03. berichten Vormünder über eine Auseinandersetzung mit dem Kommissar von Lillienanker über die Bezahlung von Schulden in Höhe von 1.650 Rtlr und erbitten Zustimmung zu einem Vergleich, die sie am 11.03.1671 erhalten. Am 12.01.1762 bittet Kütemeier um Herausgabe eines gekündigten und bezahlten Wechsels über 200 Rtlr und erhält diesen am 13.01. Am 04.02. informieren Vormünder über nötigen Bau eines Katens in Zarnekow und erbitten Zustimmung. Am 02.04.1762 wird die Vormundschaftsrechnung für 1760 anerkannt und die Rechnung für 1761 gefordert. Am 19.06. reicht Kütemeier seine Vormundschaftrsrechnung ein, die das Tribunal dem Protonotar am 22.06. zur Prüfung zuleitet. Dieser erstattet am 28.06. seinen Bericht, am 01.07. listet Kütemeier Activa und Passiva seines Mündels auf, am 24.09.1762 bescheinigt das Tribunal ihm die Richtigkeit der Rechnung. Am 02.03.1763 berichten Vormünder vom Mißwuchs auf dem Gut Zarnekow und Maßnahmen zur Minderung der Pacht und erbitten Bestätigung durch das Tribunal, die am 04.03. ergeht. Am 13.08. erbitten Kl. Entscheidung des Tribunals wegen Münzsorte, in der Pacht zu zahlen sei, berichten über erneute Hagelschäden und legen Vormundschaftsrechnung bei. Am 21.12.1763 genehmigt das Tribunal die Minderung der Pacht auf 200 Rtlr und stellt es Vormündern frei, sich mit Pächtern auf Ersatz des Hagelschadens zu einigen. Am 02.03.1764 beauftragt das Tribunal Assessor Engelbrechten mit Prüfung der Rechnung, am 28.02. berichten Vormünder über ihre Versuche zur Einigung mit Pächter wegen Regulierung der Hagelschäden, am 02.03. lädt das Tribunal die Parteien auf den 13. zur Schlichtung vor. Am 04.04. präsentiert Kütemeier den Bericht Engelbrechts über die Vormundschaftsrechnung und bittet um Entlastung, die er am 19.06. erhält. Am 01.06. machen Vormünder Vorschlag zur Pachtzahlung wegen der Münzveränderungen und erbitten Stellungnahme des Tribunals, das am 19.07. zustimmt. Am 28.08. überreicht Kütemeier seine Vormundschaftsrechnung, das Tribunal beauftragt am 04.09.1764 den Protonotar mit Prüfung. Am 12.10.1765 legt Kütemeier die Jahresrechnung für 1764/1765 vor, das Tribunal beauftragt den Protonotar am 13.06.1766 mit der Prüfung. Am 03.10.1765 legt Protonotar Sander seinen Bericht für das Jahr 1763/1764 vor, das Tribunal erteilt Kütemeier am 13.06.1766 Entlastung. Am 07.03.1767 erbittet Kütemeier Entlastung für das Geschäftsjahr 1765/1766, die ihm am 01.09.1770 erteilt wird. Am 22. und 26.07.1771 melden Kl., das sie mit Bekl. nicht einig werden, aber einen neuen Pächter gefunden haben und berichten über die Verhandlungen mit diesem. Das Tribunal lädt die Interessenten am 27.07. auf den 31.07.1771 vor und schließt den Vertrag mit dem neuen Interessenten A.H. Carstens. Am 06.05.1773 berichten Vormünder, daß die Scheune des Gutes repariert oder neu gebaut werden müsse, argumentieren nach Abwägung der Kosten und Nutzen für einen Neubau und bitten um Entscheidung des Tribunals. Am 15.05. teilen Vormünder die Meinung ihres Mitvormundes Johann Hermann Adam Müller mit, am 19.05. trägt das Tribunal ihnen auf, den Eigenanteil des Pächters beim Bau der Scheune zu erhöhen. Am 05.06. berichten Vormünder, daß Carstens sein Angebot erhöht habe, das Tribunal begrüßt dies am 08.06. Am 03.07.1772 legt Kütemeier die Vormundschaftsrechnung vor und erbittet ihre Genehmigung nach Prüfung, das Tribunal weist den Protonotar am 26.09.1772 entsprechend an. Am 23.07.1773 berichten Vormünder von der Übergabe des Gutes an Carstens, das Tribunal nimmt die Papiere am 24.07.1773 ad acta.. Am 07.03.1774 berichten Vormünder über die Veranlagung des Gutes durch die Preußische Kontributionskommission, das Tribunal genehmigt die Zahlung am 11.03.1774. Am 06.10.1773 reichen Vormünder den Prüfbericht des Protonotars zu ihrer Rechnung von 1765-1772 ein und erbitten Entlastung, die sie am 04.02.1775 erhalten. Am 20.06.1775 legt Anna Christina Schomer, Witwe Kütemeiers, Rechnung seit dem Tode ihres Mannes ab und bittet darum, diesem für die letzten Jahre die vereinbarte Anerkennung für die Übernahme der Vormundschaft zu bezahlen. Das Tribunal genehmigt dies am 12.07.1775. Am 04.12.1778 berichten Vormünder über ihre Maßnahmen zum Wiederaufbau der abgebrannten Scheune und die Verlängerung des Pachtvertrages. Das Tribunal bestellt sie am 10.12. auf den 22.12.1778 vor, erörtert Bedenken gegen den Pachtvertrag und verändert ihn zugunsten des Mündels. Am 25.02.1779 erbittet Witwe Kütemeiers erneut die Prüfung der vorgelegten Rechnung und Entlastung, das Tribunal fordert Protonotar Sander am 10.03.1779 entsprechend auf. Am 18.07.1780 legt die Witwe den Bericht Sanders vor und bittet um Ersatz der Auslagen ihres Mannes im Zusammenhang mit der Vormundschaft, die ihr von jetzigen Vormündern verweigert wurde. Am 18.08.1780 spricht das Tribunal der Witwe 250 Rtlr als Honorar für ihren Mann zu.
Prozessbeilagen: (7) Testament der Eva Laurentia Köppe, Witwe des Pastors Freude vom 11.04.1749; Protokoll der Testamentseröffnung vom 18.01.1760; Protokoll der Übergabe der Wirtschaft auf Zarnekow an Schreiber Hasse vom 19.01.1760; Bedingungen für die Verpachtung Zarnekows; Auszug aus dem Protokoll der Tribunalssitzung vom 26.02.1760; Rechnung über Vormundschaftsführung durch J.C. Kütemeier (104 Rtlr); Kaufvertrag über Zarnekow zwischen Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg und Christoph Bockenheuser, kgl. schwedischer Sekretär vom 13.11.1644; "Curatel-Rechnung von den für Catharina Ilsabe Johanna Freuden erhobenen Geldern pro Anno 1760; Kommissionsprotokolle des Protonotars Engelbrecht zur Prüfung der Vormundschaftsrechnung vom 05.02.1761, 28.06.1762, 03.04.1764; Schreiben Dr. Ikes an Kütemeier vom 30.03.1761; Vergleich über die Bezahlung der Lillienankerschen Schulden vom 28.02.1761; Besichtigungsprotokoll von Peter Harnack und O.D. Grell über Schäden auf Gut Zarnekow vom 26.07.1762; Punktation zwischen den Vormündern und Pächter Klitzing wegen des Mißwuchses vom 26.02.1763; Besichtigungsprotokoll der Hagelschäden auf Zarnekow vom 25.07.1763; Schreiben Hieronymus Weichlers an Kütemeier vom 22.07.1763; Kommissionsprotokolle des Protonotars Sander zur Prüfung der Vormundschaftsrechnung vom 03.10.1765, 05.03.1767, 07.09.1773, 20.09.1779; Schreiben Klitzings an Vormünder vom 08.05.1770; Besichtigungsprotokoll von Otto D. Grell und Jochim Hinrich See wegen der Zarnekower Hagelschäden vom 10.08.1770; Aufstellung über Hagelschäden (596 Rtlr 14 s); Schreiben des H. Weichler an Kütemeier vom 24.07.1771; Protokoll der Verhandlungen vor dem Tribunal vom 31.07.1771; Schreiben des August Heinrich Carstens zu Stieten an Kütemeier vom 28.07.1771; Voranschläge des Zimmermeisters C. Gildemeister zu Gersdorf für Neubau bzw. Reparatur der Scheune vom 04.12.1772; Stellungnahme H. Weichlers vom 30.04.1773; Punktation zwischen Vormündern und Pächter Carstens vom 30.04.1773; Stellungnahme des Baumeisters Nils Ahsberg vom 05.05.1773 und des Mitvormunds und Pastors zu Malchin Johann Hermann Adam Müller vom 12.05.1773; Verpflichtung des A.H. Carstens vom 21.05.1773; Pachtvertrag zwischen Vormündern und Carstens von Trinitatis 1772; Aufstellung über Aktiva und Passiva des Mündels vom 06.10.1773; Kuratelrechnung Juli 1772-31.12.1774; Punktation über den Bau der neuen Scheune zu Zarnekow zwischen Vormündern und H. Wichmann vom 09.07.1778; erneuerter Pachtvertrag von Trinitatis 1779; Pachtvertrag von Trinitatis 1772; Schreiben der Vormünder Palthen und Ahrends an Protonotar Sander vom 07.02.1780; Schreiben der Witwe Kütermeier an Sander vom 30.05.1780; zahlreiche Einzelbelege für die Vormundschaftsrechnungen von 1760-1778
Instanzenzug: 1. Tribunal 1760-1780
Kläger: (2) Johann Christoph Kütemeier, Registrator am Tribunal und Jacob Johann Arends, Subrektor zu Wismar, als Vormünder der Waise Catharina Ilsabe Johanna Freude, seit 1768 David Johann Arends anstelle seines verstorbenen Vaters, seit 1778 Johann Franz von Palthen anstelle des verstorbenen Kütemeier

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0901