-  Stadtarchiv Wismar
 -  Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
 -  12.: 1. Kläger L

Standort: Stadtarchiv Wismar - Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 - 12. 1. Kläger L


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 0069
Prozessgegenstand: Supplicationis Auseinandersetzung um Real- und Verbalinjurien
Alte Signatur: Wismar A 41 (W A 1 n. 41)
Laufzeit: 06.08.1770-21.10.1771
Fallbeschreibung: Bekl. hat Kl. in der Öffentlichkeit beleidigt und geschlagen und bedroht ihn weiter, weshalb Kl. das Tribunal bittet, den Fiskal den Fall untersuchen und Bekl. eine Kaution von 500 Rtlr stellen zu lassen, um seine körperliche Unversehrtheit zu gewährleisten. Das Tribunal fordert Bekl. am 15.08. zur Stellungnahme auf. Am 01.08. trägt das Stadtgericht von Neubukow seine Sicht auf die Ereignisse vor und bestätigt den Bericht des Kl.s. Am 05.12. beschwert sich Kl., daß Bekl. bisher keine Stellungnahme vorgelegt habe und bittet um Abbitte und Schadensersatz von 100 Rtlr. Am 06.12. präsentiert Bekl. ein Mandat der Schweriner Regierung, die Kl. wegen Überschreitungen der Landesconstitutionen" aus Mecklenburg ausweist und bittet, ihn von den Klagen freizusprechen. Das Tribunal fordert Kl. am 11.12.1770 zur Stellungnahme auf. Am 04.01.1771 erklärt Kl., die Ausweisung beruhe auf Verleumdung, sei mittlerweile zurückgezogen und er würde in Neubukow bleiben. Am 09.03. trägt Bekl. vor, Kl. habe seine Frau geschwängert, weshalb er ihn hatte bestrafen wollen und geschlagen habe. Am 12.03. fordert das Tribunal Kl. zur Erwiderung auf. Am 21.10.1771 verurteilt das Tribunal Bekl. zu 20 Rtlr Schadensersatz, 10 Rtlr Strafe wegen Tätlichkeit und der Bezahlung der Prozeßkosten, außerdem verbietet es ihm bei Strafandrohung von 100 Rtlr, sich erneut an Kl. zu vergreifen.
Prozessbeilagen: (7) von Notar Matthias Babst aufgenommene Zeugenaussage des Advokaten Musaeus vom 28.07.1770; von Notar Ludwig Wilhelm Boye abgegebener Bericht vom 30.07.1770; von Notar M. Babst aufgenommene Zeugenaussagen des Apothekers und Ratsherrn Haukohl, des Gastwirtes Johann Friedrich Gebhardt und des Johann Friedrich Martens, alle zu Neubukow vom 30. und 31.07.1770; Attest des Neubukower Chirurgen Andreas Rickmann vom 29.07.1770; von den Neubukower Ratsherren Johann Joachim Tiede und N N Havemann vorgelegter Bericht über die Ereignisse am 28.07.1770; von Tribunalspedell C.G. Wolf ausgestellte Übergabequittung für ein Tribunalsmandat vom 18.08.1770; Mandat der Schweriner Landesregierung an den Rat von Neubukow vom 03.09.1770; Attest des Neubukower Stadtgerichts vom 24.12.1770; Auszug aus Mandat der Schweriner Regierung vom 29.11.1770; Atteste des W.F. von Oertzen zu Gerdeshagen, J.H.G. v. Müller zu Detershagen, des J.F. von der Lühe zu Buschmühlen und der Frau von Winterfeld zu Friedrichsdorf für Kl. vom 08., 09. und 13.08.1770; von Notar Johann Friedrich Berg aufgenommene Aussage des Pächters Rümcker zu Ravensberg vom 06.03.1771; Aussagen des Kreisphysikus G.D. Detharding und des Neubukower Chirurgen Andreas Rickmann vom 12.02. und 02.03.1771; Schreiben Dethardings an Bekl. vom 12.02.1771
Instanzenzug: 1. Tribunal 1770-1771
Kläger: (2) Abraham Levin, Rabbiner und studiosus medicinae" zu Neubukow
Beklagter: Friedrich Zander, Verwalter des Guts Teplitz im Amt Neukloster
Anwälte: Kl.: N N Musaeus (A), Dr. Johann David Lembke (P) Bekl.: Philipp Wilhelm Sengebusch (A), Dr. Joachim Christoph Ungnade (P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0069