-  Stadtarchiv Wismar
 -  Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
 -  23.: 1. Kläger W

Standort: Stadtarchiv Wismar - Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 - 23. 1. Kläger W


OAI-PMH
   
Signatur: (1) 3624
Prozessgegenstand: Citationis edictalis Auseinandersetzung um Bezahlung von Schulden
Alte Signatur: Wismar W 5 (W W 1 n. 5)
Laufzeit: 06.09.1658-01.02.1659
Fallbeschreibung: Die Kl. hatten einen starken Handel mit Dänemark, der durch den Krieg eingebrochen ist. Ihre Gläubiger fordern Bezahlung der gegebenen Kredite und wollen kein weiteres Geld vorstrecken. Die Kl. erbitten daher königlichen Schutz und eine Ladung an alle eventuellen Gläubiger in Hamburg, Lübeck und Rostock, damit diese ihre Forderungen binnen 2 Monaten glaubhaft machen und sich mit ihnen vergleichen sollen. Das Tribunal beauftragt am 07.09. die Assessoren Dreyer und Schlüter, nähere Informationen über die Kl. einzuziehen. Dazu werden die Kl. am 08.09. vorgeladen und befragt. Am 09.09. bitten die Kl., einen Eid auf ihre Kaution schwören zu dürfen und die Bekl. vorzuladen. Am 10.09. beschließt das Tribunal, keine Proklama an die Räte der benannten Städte zu versenden, sondern Einzelladungen an die Gläubiger der Kl. Die Kl. liefern dazu am 11.09. ihre Handelsbücher in der Tribunalskanzlei ab. Am 13.09. bitten die Kl., ihren Gläubigern Einsicht in ihre Handelsbücher zu gewähren, um daraus Vergleichsvorschläge erarbeiten zu können. Das Tribunal genehmigt dies am selben Tag, am 16.09. präsentieren die Kl. die Namen ihrer Gläubiger, woraufhin das Tribunal die Ladungen an die Gläubiger erläßt. Am 07.10. wehrt sich der Lübecker Rat dagegen, daß seine Bürger von flüchtigen Schuldnern vor das Tribunal geladen werden. Das Tribunal fordert die Kl. am 08.10. zur Erklärung auf. Am 11.10. bittet der Lübecker Seidenhändler Caspar Sandhagen darum, ihm das Schreiben des Lübecker Rates mitzuteilen und erhält das erbetene am 15.10. Am 22.10. beziehen sich die Kl. auf die Reichspoliceyordnung mit ihrem Anliegen und bitten, die Citatio aufrechtzuerhalten. Am 11.12. teilen die Kl. mit, daß sie sich mit den meisten Gläubigern in Lübeck verglichen hätten, mit weiteren in Verhandlungen stehen und bitten um wenige Tage Aufschub. Am 18.12. bitten die Kl. die wenigen Gläubiger, die der Einigung bisher nicht zugestimmt haben, vorzuladen und zur Einigung zu bewegen. Das Tribunal sendet am 14.01.1659 ein entsprechendes Schreiben an den Lübecker Rat und bittet um Mitteilung an die Gläubiger. Am 27.01. bitten die Kl. um Herausgabe ihrer in der Tribunalskanzlei deponierten Kaufmannsbücher und erhalten diese am 01.02.1659.
Prozessbeilagen: (7) Protokoll der Befragung der Kl. im Tribunal vom 08.09.1658; Auszug aus den Handelsbüchern der Kl. zu Schuldnern und Gläubigern vom 13.09.1658, Bilanz über die Bücher vom 15.09.1658; Liste mit Namen der Gläubiger aus Lübeck, Hamburg, reichsweit, aus Kopenhagen und Amsterdam; von den Lübecker Notaren Johann Hesse und Georg Petri aufgenommener Vergleich zwischen Kl.n und 35 Gläubigern vom 25.11.1658; Quittung Guntermanns über Empfang seiner Kaufmannsbücher vom 01.02.1659; Geleitsbrief des Lübecker Rates für Kl. vom 14.01.1659
Instanzenzug: 1. Tribunal 1658-1659
Kläger: (2) Johann Werrieder und Johann Guntermann, Kaufmann zu Lübeck und Stiefsohn Werrieders
Beklagter: Gläubiger der Kl.
Anwälte: Kl.: Dr. Joachim Zander (A & P) Bekl.: Dr. Caspar Wilcken (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 3624