Ariadne

Signatur: (1) 0708
Prozessgegenstand: Appellationis Auseinandersetzung um Zeugenverhör
Alte Signatur: Wismar E 20 (W E I n. 20)
Laufzeit: (1674-1683) 17.08.1683-25.10.1683
Fallbeschreibung: Kl. wehrt sich gegen das Vorgehen des Bekl. beim Zeugenverhör wegen seines Lebenswandels und fordert, daß ihm die Fragen an die Zeugen und deren Namen vorher bekanntgegeben, das Zeugenverhör wiederholt und ihm Ratsurteile künftig bekannt gemacht werden sollen. Da der Rat dies in zwei Instanzen ablehnt, appelliert Kl. an das Tribunal, das Annahme der Appellation am 14.09. ablehnt und weitere Beweise von Kl. fordert. Am 20.09. erweitert Kl. seine Appellation, das Tribunal lehnt die Eröffnung des Prozesses erneut ab, stellt es Kl. aber frei, Rechtsmittel beim Rat gegen nicht mitgeteiltes Urteil einzulegen. Am 13.10.1683 trägt der Rat vor, daß der Prozeß ordentlich geführt worden, Kl. aber ein notorischer Querulant sei, der für Unruhe in der Stadt sorge und bestraft werden müsse.
Prozessbeilagen: (7) Ratsgerichtsurteile vom 09. und 23.11.1674, 11. und 28.07.1683; von Notar Erich Schilling aufgenommene Appellationen vom 21.07. und 09.08.1683; Articuli Inquisitionales gegen Eisenberg zur Vorlage für die Ehefrau von Hermann Wiben, Jochim Baltzer, Organist Hase und die Mägde Eisenbergs; Auszug aus dem Gegenbericht von Bürgermeister und Rat vom 23.06.1683; von Notar Schilling eingeholte Aussagen des Gerichtssekretärs Jacob Paris und des Gerichtsprokurators Heino Meyer vom 16.09.1683; Aussage des N N Meisner vom 23.07.1683
Instanzenzug: 1. Ratsgericht 1683 2. Ratsgericht 1683 3. Tribunal 1683
Kläger: (2) Kapitänleutnant Ludwig Eisenberg
Beklagter: Prokurator Civitatis
Anwälte: Kl.: Dr. Adam von Bremen (A & P) Bekl.: Dr. Jacob Gerdes (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0708

Signatur: (1) 0709
Prozessgegenstand: Appellationis Auseinandersetzung um verweigerte Aktenverschickung an Juristenfakultät
Alte Signatur: Wismar E 20 (W E I n. 20)
Laufzeit: (1666-1683) 20.10.1683-21.02.1684
Fallbeschreibung: Kl. hat Ratsgericht gebeten, seinen Fall zur Entscheidung an eine auswärtige Juristenfakultät zu verschicken, das Ratsgericht lehnt dies jedoch ab, weshalb Kl. an das Tribunal appelliert und bittet, ihm Recht zu verschaffen. Das Tribunal fordert den Rat am 09.11. auf, die Akten der Vorinstanz einzusenden, die am 15.11. eingehen. Am 16.11. weist das Tribunal das Ratsgericht an, die Zeugen, wie von Kl. gefordert, erneut zu vernehmen. In einer undatierten Supplik bittet Kl., den Fall am Tribunal zu verhandeln, am 22.11. bittet Kl. um erneute Vereidigung der Zeugen, wird aber am 23.11. abgewiesen. Am 06.12.1683 begründen Nebenbekl. ihre Ablehnung der Aktenversendung mit Kosten- und Zeitgründen und erklären sich im Streit zur zwischen Tribunal und Stadt strittigen Bezeichnung Stadtfiskal / Procurator Civitatis. Für die erste Bezeichnung verlangt das Tribunal am 11.12.1683 weitere Beweise, die Nebenbekl. am 02.01.1684 liefern, woraufhin sie am 12.02. erneut zurückgewiesen werden. Am 07.01. berichten Nebenbekl. von erneuter Zeugenbefragung, am 31.01. weist Kl. deren Ergebnisse zurück, da Zeugen nicht vereidigt worden sind. Am 12.02.1684 weist das Tribunal Nebenbekl. entsprechend an, weiteres erhellt nicht.
Prozessbeilagen: (7) Schriftsätze beider Parteien an das Ratsgericht (o.D.); Ratsgerichtsurteil vom 05.07., 10.10., 03., 10. und 18.12.1683; von Notar Erich Schiling aufgenommene Appellation vom 13.10.1683; Auszug aus dem Gegenbericht von Bürgermeister und Rat vom 23.06.1683; Schreiben des Kl.s an Niedergericht vom 18.05. und 03.07.1683; Schreiben des Tribunals an Nebenbekl. vom 14. und 27.08.1666; Kriminalgerichtsprotokoll vom 04.01.1684
Instanzenzug: 1. Ratsgericht 1683 2. Tribunal 1683-1684
Kläger: (2) Kapitänleutnant Ludwig Eisenberg
Beklagter: Prokurator Civitatis sowie Bürgermeister und Rat zu Wismar als Nebenbekl.
Anwälte: Kl.: Dr. Adam von Bremen (A & P) Nebenbekl.: Dr. Caspar Schwartzkopf (A), Dr. Jacob Gerdes (P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0709

Signatur: (1) 0710
Prozessgegenstand: Supplicationis Auseinandersetzung um Niederlegung des Mandats
Alte Signatur: Wismar E 20 (W E I n. 20)
Laufzeit: 31.10.1683-20.11.1683
Fallbeschreibung: Kl. bittet, sein Mandat im Fall Nr. 0709 niederlegen zu dürfen, da ihn "einige andere ohnumgängliche Geschäfte verhindern". In Reaktion darauf bittet Bekl. in einer undatierten Supplik, ihm Dr. Friedrich Anthon als Anwalt zuzuordnen. Das Tribunal lehnt die Bitte des Kl.s am 16.11.1683 ab und weist ihn an, Bekl. weiter zu vertreten.
Instanzenzug: 1. Tribunal 1683
Kläger: (2) Dr. Adam von Bremen, Prokurator am Tribunal
Beklagter: Kapitänleutnant Ludwig von Eisenberg

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0710

Signatur: (1) 0711
Prozessgegenstand: Appellationis Auseinandersetzung um Schulverweis
Alte Signatur: Wismar E 21 (W E I n. 21)
Laufzeit: (1686) 09.09.1686-16.12.1686
Fallbeschreibung: Sohn des Kl.s ist durch öffentlichen Anschlag "seines erwiesenen und bekanten ungehorsahms und Muthwillens halber" von der Stadtschule gewiesen worden, ohne daß Kl. genaue Gründe oder Ankläger in Erfahrung bringen könnte. Er appelliert gegen diesen Ratsbeschluß an das Tribunal und bittet, ihm alle Prozeßakten in der Sache zugänglich zu machen. Am 09.09. fordert das Tribunal Kl. auf, die Akten beim Rat einzusehen und sich wenn nötig, durch einen Anwalt vertreten, erneut an das Tribunal zu wenden. Am 23.11. bittet Kl. erneut um Annahme des Prozesses, entkräftet die Beschuldigungen des Ratsgerichtsprotokolls, bittet um sicheres Geleit für seinen Sohn und Anweisung an Dr. Anthoni zur Übernahme des Mandates. Letztere ergeht am 26.11., am 15.12. berichtet Kl., Anthoni habe das Mandat abgelehnt und bittet um anderen Anwalt. Das Tribunal weist den Fiskal am 16.12.1686 zur Prüfung des Falles an, weiteres erhellt nicht.
Prozessbeilagen: (7) Ratsgerichtsurteil vom 18.08.1686 und ??.08., 30.10.1686; von Notar Erich Schilling aufgenommene Appellation vom 21.08.1686; Ratsgerichtsprotokoll vom 16.10.1686; Schreiben des Dr. Lochner an Kl. (o.D.); Schreiben Dr. Friedrich Anthonis an Kl. vom 06.12.1686
Instanzenzug: 1. Ratsgericht 1686 2. Tribunal 1686
Kläger: (2) Ernst Evers, Gärtner zu Neukloster (Bekl. in 1. Instanz)
Beklagter: Ankläger seines Sohnes August Otto Evers sowie Bürgermeister und Rat zu Wismar (Kl. in 1. Instanz)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0711

Signatur: (1) 0712
Prozessgegenstand: Mandatum de restituendo Auseinandersetzung um Verbleib eines Pakets
Alte Signatur: Wismar E 22 (W E 1 n. 22)
Laufzeit: 29.01.1687-16.09.1687
Fallbeschreibung: Kl. hat in Hamburg ein Paket auf die Post gegeben, das in Rahlstedt vom dänischen Zöllner beschlagnahmt worden ist. Obwohl Kl. die Wismarer Postangestellten mehrfach wegen des Verbleibs des Pakets angefragt hat, konnte er keine Antwort erhalten und erbittet entsprechende Anweisung an sie durch Tribunal. Das Tribunal erläßt am 01.02. das gewünschte Mandat an Bekl. Am 15.02. berichten Bekl., daß sie bereits mehrfach erfolglos über das Tribunal versucht hätten, die Herausgabe dieses und weiterer Pakete beim dänischen Zoll zu erreichen. Das Tribunal teilt Kl. dies am 18.02. mit, der am 07.06. auf sofortiger Lieferung des Paketes besteht. Das Tribunal teilt Bekl. dies am 17.06. mit, am 01.09. bitten Bekl., Kl. an den dänischen Amtsverwalter Valert zu verweisen, der das Paket entnommen habe und sich ihren Bemühungen um Rückgabe entziehe. Das Tribunal schließt die Akten am 13.09.1687.
Instanzenzug: 1. Tribunal 1687
Kläger: (2) Paul Erhorn, Bürger und Kaufmann in Alten Stettin
Beklagter: Beauftragte zur Kgl. Schwedischen Post in Wismar, Landrentmeister Martin Klinckowström und Postinspektor Cannolt
Anwälte: Kl.: Dr Friedrich Anthoni (A & P) Bekl.: Dr. Adam von Bremen (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0712

Signatur: (1) 0713
Prozessgegenstand: Mandatum de solvendo Auseinandersetzung um Zahlung von Hausmiete
Alte Signatur: Wismar E 23 (W E I n. 23)
Laufzeit: (1670-1692) 16.07.1692-01.08.1692
Fallbeschreibung: Das Ratsgericht hat auf Antrag der Parteien beschlossen, daß die Miete des Hauses des Majors von Deylen im Gericht deponiert und an Kl. zu gleichen Teilen ausgezahlt werden solle. Ratsekretär Emme teilt Bekl. dies mit, der die Zahlung von 50 Rtlr / 6 Monate jedoch verweigert, woraufhin Kl. das Tribunal um ein Mandat zur Bezahlung an Bekl. bitten. Das Tribunal fordert von Kl.n am 18.07. die Vorlage des entsprechenden Ratsurteils, erhält dieses am 22.07.1692 und erläßt das erbetene Mandat am selben Tag.
Prozessbeilagen: (7) Mitteilung des Ratssekretärs Ambrosius Emme vom 09.07.1692; Ratsgerichtsurteile vom 29.08.1670 und 30.01.1692
Instanzenzug: 1. Tribunal 1692
Kläger: (2) Georg von Engelbrechten, Assessor am Tribunal und Direktor am Wismarer Konsistorium sowie die Provisoren sämtlicher Geistlicher Hebungen in Wismar
Beklagter: Johann von Steeb, Kriegskommissar zu Wismar
Anwälte: Kl.: Friedrich Wagner (A), Dr. Jacob Gerdes (P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0713

Signatur: (1) 0714
Prozessgegenstand: Supplicationis Auseinandersetzung um Hausmiete
Alte Signatur: Wismar E 23 (W E I n. 23)
Laufzeit: (1692-1693) 04.02.1693-01.09.1693
Fallbeschreibung: Kl.in erhebt Anspruch auf die Hälfte der Budenmiete aus dem Erbe ihres Vaters Hinrich von Deylen, die ihr von diesem testamentarisch vermacht worden ist. Die Ansprüche des Bekl. an der Miete (Nr. 0713) erkennt sie nicht an und bittet daher, den Arrest, den Bekl. beim Rat auf die Mietzahlung gelegt hat, zu lösen. Das Tribunal teilt Bekl. dies am 07.02. zur Erwiderung mit. Am 16.02. bekräftigt Bekl. seine Ansprüche. Das Tribunal fordert Kl.in am 17.02. zur Erwiderung auf, am 12.08.1693 teilt Bekl. mit, er habe sich mit Kl.in verglichen.
Prozessbeilagen: (7) Kopie eines zwischen dem Rat Wismars und der Kl.in geschlossenen Vertrages vom 26.01.1693; Ratsgerichtsurteil vom 12.04.1692, 30.01.1692
Instanzenzug: 1. Tribunal 1693
Kläger: (2) Anna von Deylen, Witwe des Hofkanzlers von Örenstedt
Beklagter: Georg von Engelbrecht, Assessor am Wismarer Tribunal und Direktor des Wismarer Konsistoriums
Anwälte: Kl.: Lic. Hermann Christoph Schlaff (A & P) Bekl.: Dr. Jacob Gerdes (A & P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0714

Signatur: (1) 0718
Prozessgegenstand: Mandatum de solvendo Auseinandersetzung um die Bezahlung des Honorars
Alte Signatur: Wismar E 25 (W E I n. 25)
Laufzeit: (1704) 05.09.1704-15.09.1704
Fallbeschreibung: Kl. hatte den Bekl. in dessen Prozessen gegen das Amt der Nadler (0716f.) vor dem Tribunal vertreten, dafür aber bisher kein Honorar erhalten, wshalb er um ein entsprechendes Mandat des Tribunals an Bekl. bittet und dieses am 09.09.1704 erhält.
Prozessbeilagen: (7) Rechnung des Kl.s vom 30.08.1704 (9 Rtlr 17 s)
Instanzenzug: 1. Tribunal 1704
Kläger: (2) Lic. Christian Michaelis, Advokat am Tribunal
Beklagter: Bernhardt Evers, Nadlermeister zu Wismar
Anwälte: Kl.: Lic. Christian Michaelis (A), Dr. Adam von Bremen (P)

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0718

Signatur: (1) 0720
Prozessgegenstand: Mandatum de solvendo Auseinandersetzung um die Bezahlung des Honorars
Alte Signatur: Wismar E 28 (W E I n. 28)
Laufzeit: 16.02.1714-23.06.1714
Fallbeschreibung: Kl. hat die Mandanten des Bekl. als Prokurator vor dem Tribunal vertreten, bisher jedoch kein Honorar dafür erhalten. Kl. erbittet daher ein entsprechendes Mandat des Tribunals an Bekl., ihm sein ausstehendes Honorar zu überweisen und erhält dieses am 21.02. Am 06.04. berichtet Kl., daß Bekl.. nur 10 Rtlr brandenburg, bezahlt habe und erbittet erneut ein Mandat mit 14tägiger Zahlungsfrist. Das Tribunal erläßt dieses mit 3wöchiger Frist bei Strafandrohung am 12.04. Am 21.06. erbittet Kl. Vollstreckung seiner Forderung von 25 Rtlr 22 s und erwirkt am 23.06.1714 ein entsprechendes Mandat an den Stralsunder Rat.
Prozessbeilagen: (7) 2 Kostenrechnungen des Kl.s (o.D.); von Tribunalsbote Jacob Taumann bzw. Notar Christian Bernhard Prummenthal ausgestellte Übergabequittungen für Tribunalsmandate vom 06.03. und 17.04.1714; Schreiben des Bekl. an Kl. (o.D.)
Instanzenzug: 1. Tribunal 1714
Kläger: (2) Dr. Joachim Evers, Advokat und Prokurator am Tribunal
Beklagter: Heinrich Gesterding, Advokat zu Stralsund

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0720

Signatur: (1) 0721
Prozessgegenstand: Supplicationis Auseinandersetzung um das Branntweinbrennen
Alte Signatur: Wismar E 29 (W E I n. 29)
Laufzeit: 17.12.1718
Fallbeschreibung: Bekl. haben beim Rat um die Erlaubnis gebeten, in ihrem Krug Branntwein zu brennen und nach abschlägiger Antwort angekündigt, sich an das Tribunal wenden zu wollen. Kl. bitten das Tribunal darum, die Zustimmung dazu u.a. wegen Brandgefahr zu verweigern. Eine Antwort des Tribunals erhellt nicht.
Instanzenzug: 1. Tribunal 1718
Kläger: (2) Ambrosius Emme für sich und den Pastor Plüschow zu Volkershagen, Johann Hinrich Schnaderbach sowie Franz Johann Lehmann, Sekretär des Ratsgerichts als Bürger zu Wismar und Nachbarn des Böttcherkruges
Beklagter: Amt der Böttcher zu Wismar

Bestellnummer: Stadtarchiv Wismar (Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803) (1) 0721