-  Stadtarchiv Rostock
 +  1.0.1. Stadtverwaltung
 +  1.0.1. - U 4e Testamente
 +  1.0.2. Kirchen
 +  1.0.3. Klöster
 +  1.0.5. Korporationen und Stiftungen
 +  1.1.1. Hundertmänner
 +  1.1.10. Kämmerei und Hospitäler
 +  1.1.11. Forstverwaltung
 +  1.1.12.1. Gewett: Hafen und Schifffahrt
 +  1.1.12.2. Gewett: Ortsverwaltung Warnemünde
 +  1.1.12.3. Gewett: Handel und Gewerbe
 +  1.1.13. Bauamt
 +  1.1.14. Friedhofsverwaltung
 +  1.1.15. Finanzbehörden
 +  1.1.16. Militaria
 +  1.1.17.1. Geistliches Ministerium
 +  1.1.17.2. Superintendentur
 +  1.1.18.1. Kirchenpatronat
 +  1.1.18.2. Kirchenvorsteher
 +  1.1.18.3. Kirchenbücher und Kirchenbuchabschriften
 +  1.1.19.1. Armenfürsorge und Wohlfahrtspflege
 +  1.1.19.2. Einrichtungen zu St. Katharinen
 +  1.1.19.3. St. Lazarus-Hospital
 +  1.1.19.4. Brökerstift
 +  1.1.19.5. Städtisches Krankenhaus
 +  1.1.2. Bürgervertretung
 +  1.1.20.1. Scholarchat und Patronat der höheren Schulen
 +  1.1.20.2. Städtische Schulverwaltung
 +  1.1.20.3. Gewerbeschulbehörde
 +  1.1.20.4. Elementarschulkommission
 +  1.1.20.5. Mecklenburgischer Schulrat Rostock
 +  1.1.21.1. Große Stadtschule
 +  1.1.21.2. Blücherschule, Schule bei den sieben Linden
 +  1.1.21.3. Lyzeum mit Studienanstalt, Lyzeum und Oberlyzeum
 +  1.1.21.4. Kleinkinder-Warteschulen
 +  1.1.21.5. Margareten- bzw. Borwinknabenschule
 +  1.1.22. Stadtarchiv
 +  1.1.23. Museumsverwaltung
 +  1.1.24. Musik- und Theaterverwaltung
 +  1.1.3.0. Bürgermeister und Rat: Rostocker Sammelbände
 +  1.1.3.1. Bürgermeister und Rat: Stadtbücher
 +  1.1.3.10. Bürgermeister und Rat: Hanseatica
 +  1.1.3.11. Bürgermeister und Rat: Polizei
 +  1.1.3.12. Bürgermeister und Rat: Kriegswesen
 +  1.1.3.13. Bürgermeister und Rat: Kirchenwesen, Kirchen, Klöster, Provisorate
 +  1.1.3.14. Bürgermeister und Rat: Bildung und Kultur
 +  1.1.3.15. Bürgermeister und Rat: Gesundheitswesen
 +  1.1.3.16. Bürgermeister und Rat: Armen- und Sozialwesen
 +  1.1.3.17. Bürgermeister und Rat: Friedhofs- und Bestattungswesen
 +  1.1.3.18. Bürgermeister und Rat: Stiftungen und Legate
 +  1.1.3.19. Bürgermeister und Rat: Kämmerei-, Hospital- und Forstverwaltung
 +  1.1.3.2. Bürgermeister und Rat: Ratskollegium
 +  1.1.3.20. Bürgermeister und Rat: Handel und Gewerbe
 +  1.1.3.21. Bürgermeister und Rat: Rostocker Distrikt
 +  1.1.3.22. Bürgermeister und Rat: Bauwesen, Versorgungsbetriebe
 +  1.1.3.23. Bürgermeister und Rat: Warnemünde
 +  1.1.3.24. Bürgermeister und Rat: Schifffahrt, Hafen und Warnow
 +  1.1.3.25. Bürgermeister und Rat: Verkehr und Post
 +  1.1.3.26. Bürgermeister und Rat: Vereine, Ehrungen, auswärtige Denkmäler
 +  1.1.3.27. Bürgermeister und Rat: Versicherungen und Geldinstitute
 +  1.1.3.28. Bürgermeister und Rat: Steuer- und Finanzverwaltung
 +  1.1.3.29. Bürgermeister und Rat: Personalamt
 +  1.1.3.3. Bürgermeister und Rat: Kleine Ratsämter
 +  1.1.3.30. Bürgermeister und Rat: Stadtverwaltung 1933-1945
 +  1.1.3.4. Bürgermeister und Rat: Bedienstete, Organisation der Verwaltung
 +  1.1.3.5. Bürgermeister und Rat: Recht
 +  1.1.3.6. Bürgermeister und Rat: Heimat- und Bürgerrecht. Personenstandswesen. Persönliche und Rechtsangelegenheiten der Bürger
 +  1.1.3.7. Bürgermeister und Rat: Bürgerschaft
 +  1.1.3.8. Bürgermeister und Rat: Landesherrschaft
 +  1.1.3.9. Bürgermeister und Rat: Landtag, Ritter- und Landschaft
 +  1.1.6.2. Vormundschafts- und Nachlassgericht
 +  1.1.7. Polizeiamt
 +  1.1.8. Polizeipräsidium
 +  1.1.9. Straßenreinigungsamt
 +  1.2.1. Kaufmannskompanie
 +  1.2.10. Rostocker Brandkasse
 +  1.2.11. Stadtwerke
 +  1.2.12. Städtische Schlachthöfe
 +  1.2.13. Eisenwerk Draht-Bremer KG
 +  1.2.14. Geschäftsbücher Handel und Gewerbe
 +  1.2.15. Chemische Fabrik Witte und Nachfolgebetriebe
 +  1.2.16. Städtische Wollniederlage
 +  1.2.17. Wasserborngesellschaften
 +  1.2.18. F. Lange Maschinenfabrik KG
 +  1.2.19. "Neue Heimat" Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft
 +  1.2.2. Krämerkompanie
 +  1.2.3. Brauerkompanie
 +  1.2.4. Schützenkompanien
 +  1.2.5. Korporation der Kaufmannschaft
 +  1.2.6. Kaufmannsarchive
 +  1.2.7. Handwerksämter
 +  1.2.8. Schiffer- und Kaufmannsgesellschaften
 +  1.2.9. Rostocker Sparkasse
 +  1.3.1. Vereine, Leichen- und Witwenkassen, Veranstaltungen, Jubiläen
 +  1.3.2. Kunstverein zu Rostock
 +  1.3.3. Verein für Rostocks Altertümer
 +  1.4.1. Paul Babendererde
 +  1.4.10. Hans Bernitt
 +  1.4.11. Christian Albert Freese
 +  1.4.12. Hans Arnold Gräbke
 +  1.4.13. Ludwig Jenss & Hermann Ehlers, Rechtsanwaltskanzlei
 +  1.4.14. Heinrich Nettelbladt
 +  1.4.15. Karl Koppmann
 +  1.4.16. Familie Lesenberg
 +  1.4.17. Familie Krause
 +  1.4.18. Vincent Heinrich Mann
 +  1.4.19. Magnus Maßmann
 +  1.4.20. Henriette und Ludwig Petersen
 +  1.4.21. Albert Reichmann
 +  1.4.22. Hans Seehase
 +  1.4.23. Georg Christian Warningck
 +  1.4.24. Familie Witte
 +  1.4.3. Familie Beselin
 +  1.4.4. Ludwig Bachmann
 +  1.4.5. Familie Dragendorff
 +  1.4.6. Familie Eggerdes
 +  1.4.7. Familie Eggers
 +  1.4.8. Johann Christian Eschenbach
 +  1.4.9. Max von Falkenhayn
 +  2.1.0. Stadtverordnetenversammlung und Rat der Stadt (1945-1952)
 +  2.1.1. - 4.1. Protokolle der Stadtverordnetenversammlung und des Rates (1945-1990)
 +  2.1.10. Rostock-Information
 +  2.1.11. Veranstaltungsdienst
 +  2.1.13.1 Kulturhistorisches Museum
 +  2.1.13.2. Schifffahrtsmuseum
 +  2.1.13.3. Schiffbaumuseum
 +  2.1.13.4. Kunsthalle
 +  2.1.14. Stadtkabinett für Kulturarbeit
 +  2.1.15. Zentrales Jugendklubhaus
 +  2.1.18. Hauptauftraggeber
 +  2.1.19. Büro für Stadtplanung
 +  2.1.2. Stadtbezirke
 +  2.1.22. Runder Tisch
 +  2.1.23. Schulen
 +  2.1.24. Seekammer der DDR: Havariesprüche
 +  2.1.3. Städtisches Kulturelles Wirtschaftsunternehmen
 +  2.1.4. Kommunalwirtschaftsunternehmen (KWU)
 +  2.1.5. Amt für Arbeit
 +  2.1.6. Amtsgericht Rostock: Handels- und Genossenschaftsregister
 +  2.1.7. Schulaufsicht Rostock-Stadt
 +  2.1.8. Krankenhaus Südstadt
 +  2.1.9. Medizinisches Zentrum Mitte
 +  2.2.1. Rostocker Industriewerke
 +  2.2.2. Rostocker Schuhfabrik
 +  2.2.3. Rostocker Zündwarenfabrik
 +  2.2.6. Hinstorff Verlag
 +  2.2.9. Produktionsgenossenschaften des Handwerks
 +  2.3.3. Kulturbund Rostock
 +  3.1. Karten und Pläne
 +  3.9. Krausesche Fundchronik Rostocker und Mecklenburger Orte
Stadtarchiv Rostock
Bürgermeister und Rat: Steuer- und Finanzverwaltung
Signatur: 1.1.3.28.
Laufzeit: 1361 - 1940
Findbucheinleitung:
Vorwort
Als älteste regelmäßige Steuer und wichtige städtische Einnahmequelle tritt der Schoß als eine direkte Steuer auf das bewegliche und unbewegliche Vermögen hervor. Seit dem Mittelalter mussten die Bürger Grund- und Hausbesitz, das Inventar kaufmännischer und gewerblicher Betriebe, Gold- und Silberwerk sowie Renteneinnahmen versteuern. Mit der Festigung der Territorialgewalt durch die mecklenburgischen Herzöge wuchsen deren finanzielle Begehrlichkeiten. Rostock als größte Stadt des Landes bot eine gute Grundlage, um den steigenden Finanzbedarf des Staates zu decken. Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts traten neben den städtischen Schoß die Landbeden und die landesherrlichen Kontributionen. Als besonders ergiebig erwies sich der Bereich der indirekten Steuern. Die Landesherrschaft beanspruchte die Akzise, die Steuer auf den Verbrauch, prinzipiell für sich. Notwendig wurde mit dem Ausbau des Steuersystems der systematische Ausbau der Finanz- und Steuerverwaltung seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, nicht zuletzt, um der Verwendung der eingenommenen Gelder einer öffentlichen Kontrolle unterziehen zu können. Die Kritik der Bürgerschaft am Finanzgebaren des Rates hatte 1567 zur Einrichtung des "Gemeinen Kastens", der ersten zentralen Hauptkasse der Stadt, geführt. Die Verschuldung der Stadt war zur damaligen Zeit so hoch, dass die mecklenburgischen Herzöge im Erbvertrag von 1584 die Einnahmen aus Akzise und Strandgeld der Stadt überließen. Es entstanden der "Neue Kasten" und die "Akzise-Bude", der "Gemeine Kasten" wurde zum "Alten Kasten". Im Jahre 1660 entstand als neue Finanzbehörde die Kriegskasse, die mit der Einnahme der Billettgelder zur Besoldung der einquartierten Soldaten beauftragt war. Als fünfte selbständige Kasse richtete der Rat 1716 das Ärar ein. Ihr fiel vor allem die Einnahme der indirekten Steuern auf den Warenumschlag im Hafen sowie des Dammzolles und des Brückengeldes zu. Außerdem führten die Sonderkassen der Ratsämter ihre Überschüsse an das Ärar ab. Ab 1748 wurde die Stadt an der landesherrlichen Akzise mit einem Fixum beteiligt, dem städtischen Akzisezuschlag. Durch Vereinigung von Altem und Neuem Kasten war 1776 zwar eine ungeteilte Stadtkasse entstanden, die starke Dezentralisierung des Steuererhebungs- und Kassenwesens wurde mit dem Anwachsen der Verwaltungsarbeit im 19. Jahrhundert aber immer mehr zum Hindernis. Die Straffung der Steuer- und Finanzverwaltung begann 1845, als man die frühere Schoßerhebungsdeputation zur allgemeinen Steuererhebungskasse erhob. Ihr oblag die Einnahme des Billettgeldes, des Schosses, des Haus- und Budengeldes, des Brandwachen- und Leuchtengeldes, des Gassenpflasterungs- und Gassenreinigungsgeldes sowie der Armenbeiträge. Nachdem Rostock 1863 dem für das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin beschlossenen Zollsystem beigetreten war, wurde das Akzise-Zulage-Departement aufgelöst, nach dem Beitritt zur neuen Steuergesetzgebung des Landes 1870 folgte das Ärar. Die Kriegskasse arbeitete bis 1868. Übrig blieben die Steuererhebungskasse, die seit 1872 alle städtischen Steuern einzog und 1908 in Steuerbehörde umbenannt wurde, sowie die Stadtkasse, die für den städtischen Haushalt zuständig war und 1920 zur Stadthauptkasse wurde. Die wichtigste Einnahmequelle der Stadt blieb die Grundstückssteuer, der frühere Grundstücksschoß. An Stelle der einzelnen Personalsteuern trat 1899 die Einkommenssteuer als zweite wichtige Einnahmequelle. Weitere wichtige Posten auf der Einnahmenseite waren die Wasser- und Sielgebühren, die Hafenabgaben, das Schulgeld, die Überschüsse von Gas- und Wasserwerk sowie Gewinne aus der Bewirtschaftung der Stadtgüter und der Rostocker Heide. Demgegenüber standen nach der Reichseinigung von 1871 außerordentliche Ausgaben, die im Zusammenhang mit den Aufwendungen für Stadtentwicklung, Urbanisierung und kommunaler Daseinsvorsorge standen und die nur durch eine Verschuldung zu realisieren waren. Als schwerwiegende Belastung erwies sich die Reform der Reichsfinanzverfassung in den Jahren 1919/1920. Indem die Steuerhoheit des Reiches begründet wurde, verloren die Gemeinden ihr Zuschlagsrecht zur Einkommenssteuer. Ein komplexes System des Finanzausgleichs zwischen Reich, Ländern und Gemeinden entstand. Die Städte waren die politischen Verlierer der Reform. Auch Rostock entwickelte sich vom einstigen Steuersouverän zum Zuschussempfänger.

aktualisiert am: 13.07.2021